Zahlen, Daten und Fakten nach der WM-Gruppenphase

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Frankreich,

Interessante und spannende Spiele, tolle Tore, super Stimmung. Doch bei der Frauen-WM in Frankreich gibt es auch ein Ärgernis. Eine neue Regel für die Torhüterinnen bei Elfmetern macht den Betroffenen zu schaffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gruppenphase ist mit den letzten vier Partien abgeschlossen.
Lindsey Horan aus den USA jubelt, nachdem sie ein Tor gegen Schweden erzielt hat. Foto: Christophe Ena/AP
Lindsey Horan aus den USA jubelt, nachdem sie ein Tor gegen Schweden erzielt hat. Foto: Christophe Ena/AP - dpa-infocom GmbH

36 von insgesamt 52 Spielen der Fussball-WM sind absolviert.

Die Frauenfussball-Fans erlebten in den ersten 13 Turniertagen in Frankreich eine gute Organisation, viele unterhaltsame Spiele auf hohem Niveau. Und es bewahrheitete sich, dass die internationale Spitze breiter geworden ist. «Es gab viele enge Spiele und einige Überraschungen. Ich denke, dass sich das in der K.o.-Runde noch verstärken wird», bilanzierte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

ZUSCHAUER: Das Interesse in Frankreich ist beachtlich, auch wenn kein WM-Rekord in Sicht ist. Zu den 36 Vorrundenspielen kamen insgesamt 665.921 Zuschauer. Das entspricht einem Schnitt von 18.498 Besuchern pro Partie. Der Zuschauerschnitt wird mit den K.o.-Spielen noch steigen, zumal die Halbfinals und das Finale in Lyon laut FIFA bereits ausverkauft sind. Am meisten Fans sahen die Partie von Titelverteidiger USA gegen Chile (45.594) im Pariser Prinzenpark, sogar einige Hundert mehr als das Eröffnungsspiel von Gastgeber Frankreich gegen Südkorea an selber Stelle. Nur 8009 Zuschauer lockte das Duell Kamerun - Neuseeland. Es war eine von zwei Partien mit weniger als 10.000 Besuchern.

TORE: 106 Tore fielen insgesamt in der Vorrunde, das sind 2,9 im Schnitt. Damit liegt die WM im Bereich früherer Turniere. 84 Verwarnungen sprachen die Schiedsrichterinnen aus, dazu zwei Platzverweise. Die Liste der besten Torjägerinnen führen gemeinsam mit jeweils fünf Treffern die Australierin Samantha Kerr und US-Starstürmerin Alex Morgan an, die ihr Fünferpack beim 13:0 gegen Thailand schnürte. Es folgt die Brasilianerin Christiane, die viermal erfolgreich war.

TORREKORDE: Gleich mehrere Rekorde fielen schon. Das 13:0 der USA zu ihrem Turnierstart gegen Thailand war der höchste Sieg einer Mannschaft bei einer Frauen-Endrunde. US-Angreiferin Alex Morgan egalisierte mit ihren fünf Toren in der Partie die Bestleistung ihrer Landsfrau Michelle Akers aus dem Jahr 1991, die damals auch fünfmal getroffen hatte. Auch Marta rückte wieder in den Blickpunkt. Die sechsmalige Weltfussballerin aus Brasilien verwandelte zwei Elfmeter, stockte ihr WM-Konto damit auf 17 Tore auf und überflügelte Miroslav Klose (16).

TORHÜTERINNEN: Für US-Torhüterinnen-Legende Hope Solo ist Christiane Endler die beste Keeperin der Welt - und ein Beleg dafür, dass die Frauen keine kleineren Tore als die Männer brauchen. Endler, Tochter eines Deutschen und einer Chilenin, hütet das Tor beim WM-Neuling Chile und hat sich mit überzeugenden Leistungen in den Blickpunkt gespielt. Starke Torhüterinnen würden den Frauenfussball auf ein anderes Niveau heben, schreibt Solo in einer Kolumne. Michael Fuchs, Torwarttrainer der DFB-Frauen, sieht bei den Keeperinnen deutliche Fortschritte. «Wir sind auf einem guten Weg, dass die Torhüterinnenposition nicht mehr stiefmütterlich behandelt wird.» Auch Stammtorhüterin Almuth Schult erwies sich bislang als sicherer Rückhalt. Neben ihr blieb nur US-Keeperin Alyssa Naeher ohne Gegentor.

VIDEOBEWEIS: Der erstmals bei einer Frauen-WM angewandte Videobeweis verändert das Spiel. Auffällig war, dass viele Elfmeter wiederholt werden mussten, weil die Torhüterin bei Ausführung nicht mit mindestens einem Fuss auf der Linie stand. Anhand des Videobeweises ist es leicht nachzuweisen. Früher wurden derlei Verstösse kaum geahndet. Bei der WM in Frankreich ist die Zahl der Wiederholungen nach der gerade erst verabschiedeten Regeländerung inflationär. Zudem erhält die Keeperin zwingend eine Gelbe Karte und riskiert bei einem weiteren Verstoss Gelb-Rot. «Es ist schon eine sehr schwierige Regel» sagte DFB-Torfrau Almuth Schult. Und verwies darauf, dass auf zu früh in den Strafraum laufende Spielerinnen deutlich weniger streng geachtet werde. «Deswegen hoffe ich, dass nach dem Turnier über die Auslegung noch einmal nachgedacht wird.» Selbst die Feldspielerinnen verurteilen die neue Vorschrift. «Eine fragwürdige Regel», sagte Verena Schweers. Und Svenja Huth betonte: «Das macht den Fussball kaputt.»

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