Die Schweizerische Bundesbahnen fahren nicht bis Matchende
Wer nach dem Nati-Spiel gegen Irland (20.45 Uhr) mit der Schweizerische Bundesbahnen nach Freiburg oder Bern reisen will, muss vor dem Matchende heimgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Nationalmannschaft spielt heute (20.45 Uhr) in der EM-Quali gegen Irland.
- Wer mit der SBB anreist und nicht in Genf wohnt, kann den Match nicht fertig schauen.
- Doch genau in der Schlussphase könnte die Nati die Unterstützung der Fans gebrauchen.
Nicht schon wieder! Gegen Dänemark kassiert die Schweizer Fussballnationalmannschaft erneut das 0:1 in der Schlussphase. Und verpasst damit eine (sehr) gute Ausgangslage für die letzten drei Quali-Spiele.
Zum wiederholten Mal konnte die Nati die Konzentration nicht bis zum Schluss hochhalten. Heute Abend hat die Mannschaft immerhin wieder die eigenen Fans im Rücken, welche die Schweiz bis zum Schluss anfeuern werden.
Wäre da nicht die Schweizerische Bundesbahnen.
Einerseits #allenachgenf andererseits #rausbevordasgegentorfällt. Irgendwie kein Argument für spontane Ticketkäufe für das heutige Spiel des @SFV_ASF in Genf. #SUIIRL https://t.co/B0C49S8uwh
— Florian Raz (@razinger) October 15, 2019
Die von der Schweizerische Bundesbahnen organisierten Extrazüge bringen Fans vom Stadion zurück in die Stadt Genf. Schön und gut für alle Genfer. Doch in einer Mitteilung schreibt die Schweizerische Bundesbahnen: «Die letzte Verbindung nach Freiburg und Bern wird nur erreicht, wenn das Stadion vor Spielende verlassen wird.»
Schweizerische Bundesbahnen schicken Fans früher heim
Heisst also: Alle Fans, die nicht in Genf wohnen, können die Nationalmannschaft in der heissen Schlussphase nicht mehr unterstützen. Die Schweizerische Bundesbahnen, Weltmeisterin im Organisieren!
Petkovic will nicht mehr an Dänemark denken
Für Nati-Trainer Vladimir Petkovic ist die Dänemark-Partie abgehakt, wie er an der Pressekonferenz am Montag sagt: «Jeder hat die Enttäuschung kurz für sich selbst verdaut. Dann gab es einen Input von meiner Seite. Anschliessend haben wir ganz normal weitertrainiert, es bringt nichts, jetzt noch darüber nachzudenken.»
So fokussierte sich die Mannschaft vor allem auf die ersten 85 Minuten. Und nicht wie die Medien auf die letzten fünf, meint Petkovic. Er appelliert in Richtung der Journalisten: «Ihr könnt alle mithelfen, dass sich die Schweiz qualifiziert.»
Er werde jetzt noch das Abschlusstraining gut beobachten. Und dann die konsequentesten und effizientesten Spieler für die Startelf nominieren.
Ein Sieg gegen Irland ist Pflicht
Im Heimspiel gegen Irland braucht seine Mannschaft nun unbedingt einen Sieg. Nur so kann die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 noch aus eigener Kraft geschafft werden.
Gegen Irland weist die Nati gesamthaft eine negative Bilanz auf. In 17 Direktduellen liegen die Iren mit 8:5 Siegen vorne. Doch die Statistik täuscht etwas. Betrachtet man nämlich die jüngsten Duelle, fällt auf: Die Nationalmannschaft liess sich in keinem der letzten fünf Pflichtspielen bezwingen.
Schweiz bezwingt Irland in EM-Quali 2004 zweimal
Das gilt auch für die EM-Qualifikation 2004. Unter Trainer Köbi Kuhn feierten die Eidgenossen zwei Siege. Beim 2:1-Auswärtserfolg in Dublin bleibt vor allem das Tor von Fabio Celestini in Erinnerung. Sein Treffer stiess die Tür zur EM-Quali weit auf.
Mit einem 2:0 im Rückspiel in Basel machte die Schweiz die Qualifikation perfekt. Hakan Yakin und Alex Frei waren die Torschützen im St. Jakobs-Park.
Favoritenrolle auf Seiten der Schweizer
Zwei Jahre später müssen die Schweizer nach zwei Unentschieden gegen Irland in der Qualifikation in die Barrage. Über den Umweg qualifiziert man sich im legendären Duell mit der Türkei für die WM in Deutschland. Im Gegensatz zu den Iren, die nur zuschauen dürfen.
Ein Blick auf die Fifa-Weltrangliste lässt keine Zweifel offen: Xhaka, Sommer und Co. gehen heute als Favorit in die Partie. Das sehen auch die Wettbüros so. Die Quote der Schweiz liegt durchschnittlich bei 1,55, die der Iren bei 6,5.
Aber trotz guten Erinnerungen und Favoritenrolle: Die Schweiz hat gegen «The Boys in Green» noch viel Luft nach oben. Das grosse Manko in den bisherigen Duellen: das Toreschiessen. Gerade einmal 0,6 Tore pro Spiel bringt die Nati im Schnitt zustande.