Druck auf Fifa wächst nach Flammen-Suizid im Iran

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Iran,

Das internationale Echo nach dem Protest-Selbstmord der Frauenrechtlerin Sahar Khodayari ist gross. Der Druck auf die Fifa nach Sanktionen gegen Iran steigt.

Fifa Iran Suizid
Links: Fifa-Präsident Gianni Infantino. Rechts: Ein Bild zu Ehren der verstorbenen Sahar Khodayari, die sich aus Protest im Iran anzündete. - Keystone / Twitter @omomani

Das Wichtigste in Kürze

  • Sahar Khodayari protestierte mit ihrem Feuer-Suizid gegen Frauen-Stadionverbote.
  • Die iranische Regierung versuchte, das Ereignis zu vertuschen.
  • Gestern wurde es dennoch publik. Jetzt werden Sanktionen von der Fifa gefordert.

Nach dem Selbstmord einer Iranerin wächst der Druck auf die Fifa. Sahar Khodayari war im März verhaftet worden, weil sie ein Fussballspiel im Stadion anschauen wollte. Sie verbrachte sechs Monate ohne dringend benötigte Medikamente im Gefängnis.

Vor einigen Tagen zündete sie sich vor einem Gerichtsgebäude in Teheran selber an, vorgestern Montag erlag sie ihren Verletzungen. Sie wollte gegen die Stadionverbote für Frauen und ihre Behandlung im Gefängnis protestieren.

Rasend schnelle Verbreitung trotz Zensurversuch

Trotz Einschüchterungsversuchen gegen Khodayaris Familie seitens der iranischen Regierung verbreitete sich die Geschichte gestern Dienstag im Internet. Iranische Nationalspieler verbreiteten ein Bild, das ein Fussball-Zeichner zu Sahars Ehren gemalt hatte.

Die AS Roma twitterte: «AS Roma ist gelb und rot, aber heute blutet unser Herz blau für Sahar Khodayari. Unser schöner Sport soll uns vereinen, nicht spalten.»

Herz der AS Roma blutet Blau

«Es ist Zeit, dass alle im Iran zusammen Fussballspiele schauen dürfen. Ruhe in Frieden, #BlueGirl», so der italienische Haupstadtclub weiter. Der Hashtag #BlueGirl wurde für Khodayari ins Leben gerufen, weil sie bei ihrem Selbstmord Blau trug.

Auch Sahars Verein trauert

Esteghal Teheran, der Verein, dessen Fan Sahar Khodayari war, meldete sich ebenfalls zu Wort. «Unsere liebe Sahar verbrannte sich selber, weil sie sechs Monate ins Gefängnis musste. Nur weil sie ihren Verein unterstützen wollte», twitterte der Club.

«Sie unterstützte uns trotz der Politik, die es für sie für illegal erklärt hatte. Aber was können wir tun, um sie zu unterstützten? Absolut nichts. Wir sind Feiglinge.»

Schwedinnen fordern Taten von der Fifa

Die schwedische Nationalspielerin Hedvig Lindahl verbreitete den Tweet weiter. Mit dem Kommentar: «Hey Fifa, es ist überfällig, dass ihr etwas für die Frauen im Iran tut. Das ist nicht okay. Ruhe in Frieden, Sahar Khodayari, eine sehr tapfere Frau.»

«Ich habe eine Plattform. Und ich hatte noch nie Angst, meine Stimme zu erheben, wenn es nötig ist», schrieb darauf ihre Landsfrau Kosovare Asllani. «Das ist eine Tragödie und es kann so nicht weitergehen. Fifa, es ist Zeit zu handeln und das Schweigen zu beenden.»

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