Erni Maissen – FCB: Warum der Fasnachtsbesuch vor YB heikel ist
In der Super League kommts zum Knüller gegen YB. Fliegt dem FCB der Fasnachts-Besuch um die Ohren? Und wie fit ist Shaqiri? Die Nau.ch-Kolumne von Erni Maissen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Joggeli kommt es zum heissen Duell FCB - YB.
- Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen hofft, dass nicht wieder die Schiris im Mittelpunkt stehen.
- Unter der Woche besuchten die Bebbi als Mannschaft die Fasnacht – ein guter Entscheid?
- Shaqiri war zuletzt angeschlagen. Gegen YB sollte er nur spielen, wenn er bei 100 % ist.
Ja, auch zu meiner Zeit gingen Spieler des FCB schon an die Fasnacht. Die «drey scheenschte Dääg» willst du trotz Fussballer-Beruf nicht verpassen.
Wir sind immer im engeren Kreis gegangen. Nicht als Team. Und wir haben sehr darauf geachtet, dass wir unter dem Radar laufen. Dass wir so wenig wie möglich gesehen werden.
Der FCB der Saison 2024/25 geht geschlossen als Team, inklusive Trainer- und Betreuerstab. Die Spieler zeigen sich zusammen am Cortège, der Club teilt die Bilder auf Instagram.
Ich finde, das ist heikel. Gerade vor einem möglicherweise Meisterschafts-vorentscheidenden Spiel gegen YB.
An der Fasnacht – so heisst es – gibt es auch immer ein wenig Alkohol. Ob du davon nimmst oder nicht: Wenn du dann nicht gut spielst, ist die Schlussfolgerung von aussen schnell gemacht. Die waren halt an der Fasnacht ...
Wenn du nach der Fasnacht verlierst, dann ist das gar nicht lustig.
YB ist noch nicht YB von früher
Damit es nicht so weit kommt, braucht es jetzt wieder einmal zwei gute Halbzeiten.
Es ist eigentlich unglaublich: Entführt YB am Sonntag drei Punkte aus dem Joggeli, ist der abgeschriebene Meister wieder mittendrin im Titelkampf.
Dass die Berner zu den schlechtesten Auswärtsteams gehören, darf beim FCB kein Thema sein. Rotblau muss für sich schauen. YB kommt im Wissen nach Basel, dass man gewinnen muss.

Trotz Mini-Euphorie in Bern: Ob Gelbschwarz auf einmal wirklich so viel besser ist, bezweifle ich.
YB ist noch nicht stilsicher. Wenn du einmal so im Seich gewesen bist, dann gibt es immer wieder Rückschläge. Ich glaube nicht, dass YB zurückkommen würde, wenn der FCB in Führung geht.
FCB: Lieber ohne Shaqiri als mit angeschlagenem Shaqiri
Im Fokus steht natürlich auch die Personalie Xherdan Shaqiri. Der 33-Jährige musste gegen Luzern zur Halbzeit raus.
Wie lange er die Beschwerden schon mit sich trägt? Shaq wurde immer frühzeitig ausgewechselt. Wenn der beste FCB-Spieler zu viel spielen muss, dann kommen halt auch die Probleme.

Shaq hat muskuläre Beschwerden. Ein verfrühter Einsatz kann gefährlich sein. Ein Sprint, eine Zerrung.
Soll der FCB dieses Risiko eingehen? Oder bleibt Shaq gegen YB besser draussen?
Meine Meinung: Shaqiri sollte nur spielen, wenn er 100 Prozent fit ist. Wenn du angeschlagen ins Spiel gehst, bist du gehemmt. Lieber ohne Shaqiri als mit angeschlagenem Shaqiri.
Der FCB muss lernen, ohne ihn zu spielen. Manchmal verlassen sich zu viele darauf, dass der Teamkollege mit der Nummer 10 dann schon irgendwas Gutes macht.
Doch für das YB-Spiel gibt Trainer Fabio Celestini Entwarnung: Shaq sei «vollkommen fit» für das Spiel im Joggeli.
Die Schwalben von Kevin Carlos
Zwei Dinge wünsche ich mir vor dem YB-Kracher noch. Erstens: Stürmer Kevin Carlos sollte sich wieder aufs Fussballspielen konzentrieren.

Der Spanier lässt sich in jeder Situation fallen. Mir ist klar: Wenn du Shaqiri im Team hast, ist ein Freistoss am Sechzehner super. Einmal ist das taktisch okay.
Aber Carlos macht 90 Minuten lang Schwalben. Das nervt viele. Mich auch. So bringst du den Schiri gegen dich.
Der VAR macht Spiele kaputt
Und da wären wir bei der zweiten Sache: Der letzte Spieltag war ein grosses Ärgernis. Die Schiedsrichter haben mich beinahe dazu gebracht, dass ich den TV ausschalte.
Beim Spiel GC gegen St.Gallen kommt es zu krassen Fehlentscheiden.
Abrashi wird mit Rot vom Feld geschickt. Obwohl es ein Foul von Espen-Stürmer Akolo ist. Kein Mensch kommt hier noch draus.

Ich verstehe die Wut der Hoppers komplett. Kurz darauf entscheiden Schiri Kanagasingam und VAR auch beim angeblichen Decarli-Foul im Sechzehner falsch.
Man kann kein Fussballspiel mehr schauen, ohne dass es VAR-Diskussionen gibt. Der VAR und der Schiri haben das Spiel kaputtgemacht.
Ärger gibt es auch beim FCB-Match in Luzern. Schiri Schnyder (der korrekt entschied) wird nach dem perfekten Barisic-Tackling tatsächlich an den Bildschirm zitiert. Ich nerve mich tödlich.
Manchmal bin ich so weit, dass ich sage: Es reicht. Weg mit diesem VAR.
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Zur Person: Erni Maissen absolvierte 406 Spiele für den FCB, erzielte dabei 142 Tore. Damit liegt er an dritter Stelle, einzig Marco Streller und Seppe Hügi schossen noch mehr Tore. In Basel ist der 66-Jährige bis heute eine Legende.
Bereits als Spieler hat der ehemalige Stürmer seine Meinung immer klar und deutlich gesagt. Das wird sich auch in seiner Nau.ch-Kolumne nicht ändern. Versprochen!