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Erni Maissen: «FCB soll 34 nie mehr vergeben? Xhaka ist nicht Pelé!»

Erni Maissen
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Basel,

Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen wird Xhaka beim FCB vermissen. Dennoch sollte die 34 weiter vergeben werden. Und was ist bloss mit den Super-League-Coaches los?

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FCB-Legende Erni Maissen ist Nau.ch-Kolumnist. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen würde die Nummer 34 beim FCB weiterhin vergeben.
  • Taulant Xhaka habe immer alles gegeben.
  • Aber eine Nummer für die Ewigkeit sperren, das gehe höchstens bei Pelé, Ronaldo und Co.
  • Was die FCB-Legende derzeit in der Super League stört: «Die Trainer sind nur am Motzen.»

Gegen den FC St.Gallen bestreitet der FCB sein zweites Spiel seit der Rücktritts-Erklärung von Taulant Xhaka an. Gibt es den ersten Dreier?

Im Sommer ist Schluss für den über 400-fachen Basel-Spieler. Der FCB kann ihm gleich doppelt danke sagen.

Sollte der FC Basel Taulant Xhakas Trikot-Nummer 34 wieder vergeben?

Einerseits hat Tauli immer 100 Prozent für die Farben Rot und Blau gegeben. Und andererseits ist ein zweiter Fall Fabian Frei innert einem Jahr vom Tisch. Xhaka hat der Führung die Verantwortung abgenommen.

Der FCB verliert ein Stück DNA – der Entscheid ist aber richtig

Mit Xhaka geht wieder ein Stück FCB-DNA verloren. Das wird dem Club definitiv fehlen. Im Moment sehe ich niemanden, der ihn in Zukunft ersetzen könnte. Im Nachwuchs spielen viele Spieler aus dem Ausland.

Auf dem Platz hatte die Xhaka-Medaille immer zwei Seiten. Tauli gibt Vollgas. War aber auch oft zu hitzköpfig.

In der Celestini-Elf spielt er keine Rolle mehr – der Rücktritt ist verständlich und richtig. Finanziell scheint es für beide Seiten zu passen.

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Taulant Xhaka wird am 6. Oktober 2024 bei seinem 400. Spiel für den FC Basel von David Degen und Valentin Stocker geehrt. - keystone

In der Kabine wichtig zu sein, reicht einem Spieler wie Xhaka irgendwann nicht mehr. Tauli muss seine Energie auf den Platz bringen.

Es ist bei allen «Legenden» (der Begriff wird viel zu schnell vergeben – Xhaka hat ihn verdient!) so: Irgendwann neigt sich die Karriere dem Ende zu.

Und Legenden müssen Neuen Platz machen. Das gilt aber auch für die Trikotnummern!

Taulant Xhaka ist nicht Pelé!

An der Abschieds-Pressekonferenz sagte Xhaka, dass seine Nummer 34 höchstens noch an Bruder Granit vergeben werden sollte.

Ja, Xhaka hat immer den Kopf hingehalten. Ja, Xhaka ist ein Vorbild. Ja, Xhaka kämpft für jeden Ball. Dafür ist er auch Profi, dafür wird er bezahlt.

Aber nein, Xhaka ist nicht Pelé. Xhaka ist nicht Maradona oder Beckenbauer. Und Xhaka ist auch nicht Ronaldo. Bei solchen Spielern werden Nummern nicht mehr vergeben.

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Die verstorbenen Fussball-Legenden Pelé (l.) und Diego Armando Maradona, hier im Hardturm Stadion in Zürich im Jahr 1987. - keystone

So hart es klingt: Was ist denn schon eine Karriere in der Schweiz?

Der Granit-Traum ist geplatzt

Fängt der FCB hier an, Nummern nicht mehr zu vergeben, dann wären die Nummern eins bis zehn längstens auf Ewigkeit reserviert. Da sollte Tauli ein bisschen demütiger sein.

Vielleicht kam ihm die Nummer-34-Idee ja auch ein wenig aus Enttäuschung. Ihm ist klargeworden, dass er nie mit Granit zusammenspielen wird.

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Taulant Xhaka spricht über eine mögliche Trainerlaufbahn an der Seite seines Bruders. - youtube/fcbasel

Dieser Wunsch im Hinterkopf wird leider unerfüllt bleiben. Sein Bruder wird noch jahrelang im Ausland spielen.

Der FCB ist die Tabellenführung los

Gegen St.Gallen ist Rotblau wieder Lugano-Jäger. Die Tabellenführung ist nach dem 1:1 gegen Lausanne wieder futsch.

Ich habe im Joggeli gegen die Westschweizer ein spannendes, aber kein berauschendes Spiel gesehen.

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Taulant Xhaka lässt sich nach dem Lausanne-Spiel von der Muttenzerkurve feiern. - Instagram

Kevin Carlos bleibt leider nur einmal eiskalt. Nach Otele-Traumpass MUSS er das 2:0 machen. Ein Chip hätte gereicht. Auch Verteidiger Barisic hat kurz vor Schluss die Entscheidung auf dem Kopf.

Merkwürdige Kade-Entscheidung von Celestini

Ein Punkt gegen den «Angstgegner» Lausanne ist nicht schlecht. Die magere Ausbeute (acht Spiele ohne Sieg) aus den letzten Duellen kann hemmen. Trotzdem fehlte mir der Mut zum Sieg – und der Killerinstinkt!

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Anton Kade sass gegen Lausanne zu Beginn auf der Bank. - keystone

Xhaka sagt bei seiner Abschieds-PK, dass er Meister und Cup-Sieger werden will. Diese Entschlossenheit sollten seine Teamkollegen auf dem Platz übernehmen. Die Mentalität «Besser nicht verlieren» muss weg.

Das fängt bei der Aufstellung an. Warum bitte bleibt Offensiv-Spieler Kade zu Beginn draussen?

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Das sagt FCB-Coach Fabio Celestini nach dem Remis gegen Lausanne-Sport. - Nau.ch

Jetzt rastet auch noch Magnin aus

Was vom Lausanne-Spiel ebenfalls in Erinnerung bleiben wird, ist der Ausraster von Lausanne-Coach Ludovic Magnin an der Seitenlinie.

Was ist bloss mit den Trainern in der Super League los?

Moniz, Forte, Magnin. Alle sind nur noch am Motzen. Die Coaches führen sich immer extremer auf. Das ist keine gute Entwicklung.

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Ludovic Magnin dreht nach dem Führungstor des FC Basel durch und kassiert Gelb. - SRF

Im Nachhinein klingt es immer gleich. Man dürfe nichts mehr zum Schiri sagen. Im Ernst? Bei diesen Disziplinlosigkeiten brauchen sie sich doch nicht zu wundern, wenn es (zurecht) Karten hagelt.

Von Spielern wird immer verlangt, dass sie ihre Nerven im Griff haben. Doch was die Trainer vorleben, wirkt sich auch auf den Platz aus.

Das Verhalten von Magnin und Co. ist nicht vorbildlich. Anstand und Disziplin müssen zurück an die Seitenlinie, bitte!

****

Zur Person: Erni Maissen absolvierte 406 Spiele für den FCB, erzielte dabei 142 Tore. Damit liegt er an dritter Stelle, einzig Marco Streller und Seppe Hügi schossen noch mehr Tore. In Basel ist der 66-Jährige bis heute eine Legende.

Bereits als Spieler hat der ehemalige Stürmer seine Meinung immer klar und deutlich gesagt. Das wird sich auch in seiner Nau.ch-Kolumne nicht ändern. Versprochen!

Kommentare

User #5032 (nicht angemeldet)

Zum Glück nicht wieder wie Legende 😂😂😂. Ich könnte auch hacken und motzen- gratis!😂

User #4671 (nicht angemeldet)

Schreihälse auf der Bank und Memmen auf dem Feld. Das ist Fußball heute. Schade.

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