Erni Maissen: So sieht mein Meisterteam des FC Basel aus
Nau.ch-Kolumnist Erni Maissen glaubt an den Meistertitel des FCB. Zum Jahreswechsel würde die Basel-Legende neben Kololli drei weitere Spieler aussortieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Erni Maissen schreibt in seiner letzten 2024er-Nau.ch-Kolumne über den Kader des FCB.
- Kololli geht zu Sion. Auch Rüegg, Dräger und Fink sollten den Club verlassen, so Maissen.
- Kommt es auch im Trainer-Team zu einem Abgang?
Mein Wunsch für das neue Jahr? Die Antwort ist klar: Einfacher als in diesem Jahr dürfte der Meistertitel nie mehr zu holen sein.
Lugano führt in der Super League, ist aber europäisch belastet. Zürich und Servette bringen keine Konstanz rein. Und nur weil YB einen neuen Trainer hat, werden sie jetzt nicht einfach hochklettern.
Auch Magnin konnte nur kurzfristig für frischen Wind sorgen. Dann fallen die Spieler wieder ins alte Fahrwasser.
Dass Contini aus der Nati-Komfort-Zone geht, selbst Verantwortung übernehmen will und ins chaotische Bern wechselt, bewundere ich. Das sollte man ihm hoch anrechnen. (Ich nannte den YB-Job auch schon Himmelfahrtskommando.)
Zaubern kann aber auch Murat Yakins Ex-Assistent nicht.
Dieser FCB kann Meister werden. Gross schrauben am Kader muss man nicht. Ein paar aktuelle Rotblau-Angestellte dürften einen allfälligen Titel aber nicht mehr mitfeiern. Einer von ihnen ist Benjamin Kololli.
Der Ex-FCZler ist nur noch auf der Tribüne gesessen, jetzt wechselt er ins Wallis. Seine Fehltrittchen neben dem Platz haben ihm in Basel sicher auch nicht geholfen. Es ist richtig, dass er geht – bei der Konkurrenz im Mittelfeld hat er keinen Platz im Team.
Auch diese Personalien gilt es im Auge zu behalten.
Kevin Rüegg und Mohamed Dräger
Hier geht es in einem Satz: Den beiden Aussenverteidigern fehlt die Qualität, um beim FCB mitspielen zu können.
Bradley Fink
Bradley Fink kann sich auch nach seiner GC-Leihe in Basel nicht durchsetzen. Ich glaube nicht, dass er eine Chance hat, ab Januar Fuss zu fassen.
Ihm würde es guttun, regelmässig zu spielen. Bei diesen Einsatzminuten resignierst du irgendwann. Die Zeit der Leihen ist vorbei, der FCB sollte versuchen, den Mittelstürmer ganz abzugeben.
Bei einem Meister-Kandidaten wird Fink kaum einen Vertrag bekommen. Auch nicht bei Luzern oder St.Gallen.
Ich sehe ihn bei einem Team wie Yverdon oder einem ambitionierten Challenge-Ligisten wie Thun. Es wäre die beste Lösung für alle.
Dominik Schmid
Dominik Schmid zu AEK Athen? Von diesem Gerücht habe ich nie viel gehalten. Allzu viel Reiz hat diese griechische Liga nicht. Heute bist du dort der König, morgen kannst du gehen.
Ja, Schmid hat ein gutes FCB-Jahr hinter sich. International präsentieren konnte er sich aber nicht.
Für einen Wechsel ins Ausland ist er noch zu wenig robust. Das ist ein anderes Paar Schuhe als die Super League. Schmid bleibt beim FCB.
Anton Kade
Kade hat zuletzt mit seinen Traumtoren die Blicke auf sich gezogen und für Furore gesorgt. Die Kontakte nach Deutschland dürften da sein. Er hat gewisse Stärken, die auch in stärkeren Ligen gefragt sind.
Davide Calla
Der Kreis schliesst sich: Contini zu YB, Calla ist einer der möglichen Kandidaten für den Posten als Nati-Assistenztrainer.
Für ihn wäre es der Sechser im Lotto. Einen besseren Job wird Calla nicht kriegen.
Im Gegensatz zu Contini hat Calla nie das Risiko genommen, selbst Cheftrainer zu werden. Calla dementiert einen Basel-Abgang nicht. Gut möglich, dass der FCB die Rückrunde ohne den bisherigen Assistenten absolvieren muss.
Ebenfalls gut möglich, dass Calla damit einen Basler Meistertitel verpassen wird...
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Zur Person: Erni Maissen absolvierte 406 Spiele für den FCB, erzielte dabei 142 Tore. Damit liegt er an dritter Stelle, einzig Marco Streller und Seppe Hügi schossen noch mehr Tore. In Basel ist der 66-Jährige bis heute eine Legende.
Bereits als Spieler hat der ehemalige Stürmer seine Meinung immer klar und deutlich gesagt. Das wird sich auch in seiner Nau.ch-Kolumne nicht ändern. Versprochen!
