Fansektor beim FC Sion gesperrt: «Damit müssen alle Klubs rechnen»
Die Nordkurve des FC Sion darf nach den Krawallen auswärts in Genf gegen YB nicht ins eigene Stadion. Solche Massnahmen drohen in Zukunft häufiger, so die Liga.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ausschreitungen der Sion-Fans nach der Klatsche in Genf haben Konsequenzen.
- Nach der 0:5-Niederlage bei Servette griffen Sion-Anhänger Sicherheitskräfte an.
- Dabei gab es fünf Verletzte – nun bleibt die Sion-Fankurve gegen YB geschlossen.
Beim Gastspiel des neuen Meisters YB am Wochenende dürfen die Fans des FC Sion nicht in ihren eigenen Fan-Sektor. Nach den Ausschreitungen bei der Auswärts-Klatsche gegen Servette in Genf bleibt die Fankurve geschlossen.
Am Dienstag bestätigte die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren die Strafe gegen die Sion-Anhänger. «Die Bewilligungsbehörden der Städte und Kantone tolerieren keine Gewalt an Polizisten», so die KKJPD.
Erstmals überhaupt kommt dabei ein neues Strafen-System zur Anwendung. Erst vergangene Woche habe man das neue Kaskadenmodell verabschiedet. Konkret heisst das: Bleibt das Spiel gegen YB friedlich, dürfen die Sion-Fans zurück ins Stadion.
Nicht nur der FC Sion ist im Visier
Kommt es aber erneut zu Krawallen, verlängert sich die Sperre – und zwar um zwei weitere Spiele. Dann wäre man sowohl zuhause gegen Luzern als auch auswärts beim FC St.Gallen nicht im Stadion mit dabei.
Eine drastische Strafe, die aber kein Einzelfall bleiben dürfte, so KKJPD-Co-Präsidentin Karin Kayser-Frutschi zur «Luzerner Zeitung». Damit müsse «in Zukunft jeder Klub der Schweiz rechnen, dessen Fans bei Ausschreitungen beteiligt sind».
Schon am Samstag droht die neue Kaskaden-Regelung ein zweites Mal zur Anwendung zu kommen. Dann gastiert der FC St.Gallen nämlich in der Innerschweiz beim FC Luzern. Das Spiel ist als Hochrisiko-Spiel eingestuft.