FC Basel: Die «Bebbi» werden wieder Meister, wenn ...
Mit dem 2:2 im Heimspiel gegen Aufsteiger Vaduz ist man beim FC Basel nicht zufrieden. Trotzdem können die Bebbi in dieser Saison Meister werden. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten drei Jahren holte stets YB den Meistertitel.
- Der ehemalige Serienmeister aus Basel hatte viel Unruhe im Verein.
- In dieser Saison könnte sich das Blatt aber wieder wenden.
Der verpatzte Saisonstart mit dem Heim-Unentschieden gegen Aufsteiger Vaduz ist der Warnschuss zur richtigen Zeit für den FCB.
Was wollen die Bebbi in dieser Saison besser machen? Möglichst keine Punkte abgeben gegen vermeintlich kleine Mannschaften.
Dass es eben genau so nicht geht, wurde am Sonntag noch einmal klar aufgezeigt. Neo-Trainer Ciriaco Sforza war vom Auftritt seines Teams bestimmt «not amused». Und wird nun alles daran setzen, dass sich das nicht wiederholt.
Damit der FC Basel nach dreijähriger Durststrecke endlich wieder den Meisterkübel stemmen kann, müssen aber diverse Punkte erfüllt sein.
Bringt Sforza die Platzhirsche hinter sich?
Sforza muss die richtige Mischung zwischen alten und jungen Spielern finden. Und auch zwischen Zuckerbrot und Peitsche.
Der wichtigste Job von Sforza wird es sein, die Platzhirsche in der Mannschaft auf seine Seite zu ziehen.
Halten Stocker, Frei und Xhaka zum Trainer, wird aus dem Team mit den vielen jungen Wilden eine verschworene Einheit. Und dann hat der FC Basel auch das Potenzial, um YB den Meisterkübel abzujagen.
Zuerst müssen sich die Spieler auch an den neuen Trainer gewöhnen. Sforza analysiert die Partie laufend und schreit seine Anweisungen laut auf den Platz. Ein Kulturschock im Vergleich zum ruhigen Ex-Trainer Marcel Koller – ohne die beiden Verhaltensweisen werten zu wollen.
Doch Ciriaco Sforza ist ein absoluter Fussball-Fachmann, der niemandem mehr etwas beweisen muss. Er wird einen Fussball spielen lassen, der Freude bereitet. Und kann damit die älteren Spieler zu einem zweiten oder dritten Frühling antreiben.
Kriegt Ciriaco Sforza genügend Zeit beim FC Basel?
Das braucht natürlich Zeit – aber die Chancen stehen gut, dass dies gelingt. Ausserdem hat «Ciri» ein gutes Auge für die jungen Spieler und kann deren Stärken richtig einstufen.
Neuzugang Andrea Padula vom FC Wil kann seinen Weg ebenso machen, wie Rohdiamant Yannick Marchand. Auch Julian Vonmoos hat gute Karten auf den Durchbruch, genau wie Tician Tushi – um nur einige Beispiele zu nennen.
Als Spieler darf man bei Sforza auch mal einen Fehler machen. Beispiel gefällig? Das Festhalten an Goalie Djordje Nikolic, dem er trotz seinem Bock gegen Vaduz weiterhin das Vertrauen schenkt.
Denn Sforza ist sich bewusst: Wenn er jetzt Lindner ins Tor stellt, ist Nikolic «kaputt», wie man im Fachjargon sagen würde.
Diese Faktoren müssen alle zusammenpassen. Und der FC Basel muss zudem wichtige Spieler wie Widmer, Alderete, Cömert oder Cabral halten.
Vorteil: Mit der Weiterverpflichtung von Edon Zhegrova hat sich der FCB wieder ein wenig unberechenbarer gemacht. Und der offensiven Spielweise von Sforza steht der 21-Jährige gut zu Gesicht.
So ist die Mannschaft ein heisser Titelkandidat. Fehlstart hin oder her.