Michael Lang ist weg, jetzt auch Fabian Frei. Ist Taulant Xhaka der nächste in dieser Reihe, der beim FC Basel in Ungnade fällt? Sportchef Stucki gibt Auskunft.
Das sagt Daniel Stucki zu den Abgängen von Fabian Frei und Michael Lang. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Basel ist gut gestartet, hat einige starke Transfers getätigt.
  • Die Abgänge von Lang und Frei sorgen aber für Diskussionen.
  • Sportchef Daniel Stucki gewährt einen Einblick in die Überlegungen des Clubs.
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Der FC Basel holt in diesem Transferfenster unter anderem Xherdan Shaqiri und Kevin Carlos. Doch verdienstvolle Spieler wie Fabian Frei oder Michael Lang verlassen die Bebbi. Die Trennungen verlaufen nicht geräuschlos.

Sportchef Daniel Stucki hat sich einer Medienrunde zu den einzelnen Personalien geäussert.

Das sagt Sportchef Daniel Stucki...

...zum Abgang von Michael Lang

Daniel Stucki: «Es ist extrem schwierig zu sagen, was ein guter Abgang ist. Wir machen interne Absprachen mit den Spielern, mit Michi Lang habe ich vor der Saisonpause schon gesprochen. Wie soll es weitergehen?

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Michael Lang hat den FC Basel verlassen. - keystone

Sportlich hatte er wenig Perspektiven, aber wir hatten zwei Verletzte in der Innenverteidigung. Darum wollte der Trainer Michi noch eine Chance geben. Wir sind so verblieben, dass wir uns nach der Vorbereitung zusammensetzen.

Da war dann klar, dass die Einsatzzeiten gegen null tendieren. Und einen so verdienstvollen Spieler wollen wir nicht auf die Tribüne setzen, das ist unangenehm und gibt viele Rückfragen. Darum haben wir meiner Meinung nach eine gute Lösung gefunden. Wir hatten einen sehr transparenten Austausch.»

... zum Abgang von Fabian Frei

Daniel Stucki: «Mit Fabian Frei hatten wir nach dem Lausanne-Spiel (2:3 d.Red) ein kritisches Gespräch, auch in seiner Funktion als Captain. Sportlich hat der Trainer danach das System und damit das Zentrum gewechselt. Ich habe bis am Montag nichts vom Interesse Winterthurs gehört, weder von Fabi, noch von seinem Berater. Der Anruf kam überraschend, wir haben dem aber zugestimmt.»

FCB-Sportchef Daniel Stucki über den Transfer von Fabian Frei. - Nau.ch

«So eine Situation hat immer viele Facetten. Mir ist wichtig, dass ich ein gutes Verhältnis zum Spieler habe und wir ihm einen Top-Abschied nach seinen Wünschen ermöglichen können. So ist es für beide Seiten keine schlechte Lösung. Aber klar würde man den Rekordspieler lieber als Captain mit einem Meistertitel verabschieden.»

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Fabian Frei verlässt den FC Basel in Richtung Winterthur. - keystone

.... zur Situation von Taulant Xhaka

Nau.ch-Fussballchefreporter Mischi Wettstein will wissen: Ist Taulant Xhaka das nächste Urgestein, das in Ungnade fällt – oder rettet ihn sein Basler Dialekt?

Ist Taulant Xhaka der nächste Abgangs-Kandidat beim FC Basel? - Nau.ch

Daniel Stucki: «Der Trainer entscheidet, wer spielt – er macht die Aufstellung. Mir ist wichtiger, wie motiviert die Spieler sind und wie engagiert sie sind für die Mannschaft. Es wird jeder gleich behandelt, ob er 18-jährig oder 32-jährig ist. Wir sind nicht daran, die ‹Alten› abzubauen, es ist in jedem Fall eine Geschichte dahinter. Wir haben schliesslich auch viele Junge abgegeben.»

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Taulant Xhaka, das letzte Urgestein beim FC Basel. - keystone

Nau.ch-Rückfrage: Taulant Xhaka möchte, wie jeder Spieler, mehr Einsatzzeit. Sein Vertrag läuft aber noch bis 2027. Hat er vielleicht einen Bonus, weil er noch einen Bruder hat, den man gerne zurückholen möchte?

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Kehrt Granit Xhaka eines Tages zum FC Basel zurück? - keystone

Daniel Stucki: «Natürlich würden wir Granit Xhaka gerne zurück zum FCB holen, das ist definitiv so. Aber wir mischen da nicht einzelne Fälle oder Brüder durcheinander. Für uns spielt das keine Rolle. Taulant ist ein verdienstvoller Spieler, hat fast die ganze Karriere beim FC Basel verbracht. Er ist immer mit Herzblut dabei. Darum zerbreche ich mir darüber nicht den Kopf, er ist Spieler beim FCB.»

... zur Zusammenarbeit mit Club-Boss David Degen

Daniel Stucki: «Finanziell ist es der Verwaltungsrat, der den Daumen hebt oder senkt. Aber beim Rest ist Dave operativ nicht drin. Wir haben einen regelmässigen Austausch, essen ab und zu zusammen. Aber operativ hat er keinen einzigen Austausch gemacht.»

Das sagt Daniel Stucki zur Zusammenarbeit mit David Degen. - Nau.ch

Nau.ch-Rückfrage: Hat er auch keine Ideen eingebracht? Stucki lacht: «Doch, er hat viele Ideen, aber dann würde das Kader ganz anders aussehen.»

Und wie sieht es aus mit dem FCB-Interesse an FCL-Goalie Pascal Loretz? «Das war vor meiner Zeit. In diesem Sommer hatten wir bis jetzt keinen Kontakt zu einem Nummer-1-Goalie für die nächste Saison», so Stucki.

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David Degen, Club-Boss beim FC Basel. - keystone

... zum Transfer von Kevin Carlos

Nau.ch will wissen: Auch YB soll am Yverdon-Stürmer interessiert gewesen sein. Man hörte von 6 bis 7 Millionen, die Yverdon gefordert habe. Dann dürfen die kolportierten 3 Millionen, die der FCB bezahlt hat, wohl nicht stimmen?

Wie teuer war Kevin Carlos? - Nau.ch

Daniel Stucki: «Doch, diese Zahl ist sehr realistisch. Der FC Basel würde gar nie mehr für einen Transfer ausgeben, das sind wir nicht gewillt. Und es würde auch nicht in unsere Struktur passen. Daran lag es nicht, der Spieler wollte zu uns – und hat damit einen gewissen Einfluss.»

... die Ziele und die Club-Finanzen

Daniel Stucki: «Wir wollen in die Champions Group kommen und nächstes Jahr international spielen. Dazu reicht Platz 6 eher nicht, dafür ist auch der Cup noch eine Chance.

Schafft es der FCB ins internationale Geschäft?

Finanziell steht der FC Basel gut da. Wir waren nicht gezwungen, Spieler abzugeben. Wir hätten noch mehr Spieler für viel Geld verkaufen können. Für die nächsten drei Jahre ist der Verein sicher nachhaltig gut aufgestellt.»

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