FC Basel: Fans attackieren Student aus Russland im Joggeli
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Russe wurde beim Match FCB - Servette von Basel-Fans attackiert.
- Der Grund: Der Student aus Freiburg (D) filmte im Stadion.
- Der FCB entschuldigt sich.
Der russische Student Artyom Ovsyannikov ist grosser Fussballfan. Und wollte sich eigentlich nur den Match des FC Basel gegen Servette anschauen. «Ich kaufte mir das billigste Ticket. Es stellte sich später heraus, dass ich im Fan-Sektor gelandet bin», erzählt er der russischen Nachrichtenseite «Sport-Express».
Es kommt zum Eklat. Der Grund: Der Sohn des Pressesprechers des russischen Fussballklubs Arsenal Tula filmte nämlich im Stadion. Die Ereignisse kommentiert er auf Russisch. Das passte einigen Fans überhaupt nicht.
Auf einem Video, das in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen, wie Ovsyannikov plötzlich angegangen wird. «Ihr habt hier nichts zu suchen!», sagt ein FCB-Fan.
Der Student erzählt im Video, dass er angegriffen wurde. «Er hat mich mit voller Kraft getreten! Und dann forderte er mich auf, das Video zu löschen.»
Der Russe fügt an: «Ich bin schockiert, so etwas würde man in der Schweiz nicht erwarten.» Auch die Verkäuferin am Wurststand habe nur mit den Schultern gezuckt. Geholfen habe sie ihm nicht.
Verstehen Sie den Unmut der Basler Fans?
Kurz darauf kommt der nächste Fan angerannt und versucht, ihm das Handy aus der Hand zu schlagen. «Geh raus!», hört man.
Ovsyannikov erzählt, er sei an der Jacke nach draussen geschleift worden. Die Fans hätten ihn in eine Ecke geschubst. Er habe «aus vollem Halse» um Hilfe geschrien, bis endlich die Sicherheitskräfte einschritten. «Die Augen des Angreifers waren wie die eines Tieres.»
FCB entschuldigt sich für die Fan-Attacke
Es ist bekannt, dass es in der Ultra-Szene nicht akzeptiert wird, wenn gefilmt wird. Der FCB distanziert sich aber von den Angriffen und entschuldigt sich beim Russen.
«Es tut uns leid, was du in unserem Spiel gegen Servette ertragen musstest. Wir hoffen, bei dir ist alles in Ordnung», so Rotblau. Es handle sich aber nicht um eine russophobe Attacke, stellt der Club gegenüber «Blick» klar.
Im Fan-Sektor herrsche beim Filmen eine Null-Toleranz, «egal, woher die Person kommt, und welche Sprache sie spricht. Das rechtfertigt natürlich keine Gewalt.»