FC Basel: Nur Spesen? Degen bezieht beim FCB durchaus Honorar
Der FCB erhält seit der Übernahme durch David Degen im Jahr 2021 zusätzliche Mittel über eine bislang geheime Firma unter dem Namen «Horizon2026».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aktionäre des FCB geben zu: Über eine Geheim-Firma schossen sie Zusatz-Gelder zu.
- Elf Millionen Franken sind über «Horizon2026» an den FCB geflossen.
- Man habe verhindern wollen, dass der Spar-Drang in Basel kleiner werde.
- Boss David Degen bezieht ein Honorar - und nicht nur Spesen.
2021 übernahm David Degen mit seinen Mitaktionären Dan Holzmann und dem Ehepaar Andreas und Ursula Rey-Krayer den FC Basel. Nun geben die Aktionäre gegenüber ausgewählten Medien, darunter der «BaZ» zu: Über eine geheime Firma pumpen sie seither zusätzliche Gelder in den Klub.
Das Konstrukt nennt sich «Horizon2026 AG» und wurde auch dem Vereinsvorstand bislang verschwiegen. Man wollte vermeiden, dass vereinsintern bekannt werde, dass die Aktionäre mehr Geld zuschiessen als öffentlich bekannt. Es habe die Befürchtung bestanden, dass dann der Drang zum Sparen kleiner werde.
Elf Millionen Darlehen von «Horizon2026»
Deshalb schoss die geheime Firma dem FCB drei Millionen Franken zu – eine Finanzspritze, eine Rückzahlung war zunächst nicht geplant. Zwei Jahre später erfolgte sie dann allerdings doch: Dank der ertragreichen Spielerverkäufe im Jahr 2023 flossen die drei Millionen zurück an «Horizon2026».
Damit war der erste Darlehensvertrag hinfällig – doch dabei blieb es nicht. Anfang des Jahres wiederholte sich das Spiel umgehend wieder: Weitere acht Millionen Franken fliessen erneut als Darlehen in die Klub-Finanzen. Details zum neuen Vertrag geben die Anteilseigner aber nicht bekannt.
Von den nun insgesamt elf Millionen fliessen drei in die neue Tochterfirma FC Basel Community. Diese habe den Innenraum des Basler Stadions übernommen und arbeite aktiv an Plänen für den Umbau. Die übrigen acht Millionen dienen demnach der Liquiditäts-Sicherung, so die Aktionäre.
Sanierung des FCB befindet sich in Phase zwei
All das sei Teil eines Drei-Phasen-Plans, der auf fünf Jahre ab der Übernahme ausgelegt ist – darum «Horizon2026». Phase eins sei die «Überlebens»-Phase gewesen. Die zweite Phase sei die Sanierung der Klub-Finanzen, in der man sich aktuell befinde. Als dritte Phase sei die Aufgabe, das Team zusammenzuhalten und sportlich erfolgreich zu sein.
Eine Bereicherung der Aktionäre finde über diese verdeckten Geschäfte nicht statt. Bis auf Degen würden alle ehrenamtlich arbeiten, heisst es. Der FCB-Präsident selbst habe einen Mandatsvertrag, sein Jahresgehalt sei aber tiefer als spekuliert.
Bislang hatte Degen stets von einer «Spesen-Entschädigung» gesprochen. Das ist schlicht falsch.
«Zu tief», findet aber VR-Kollege Dan Holzmann. «Er verlangt weit weniger als jemand anderes, der Präsident eines 100-Millionen-Unternehmens ist.» Auch Degen selbst sagt, die Summe sei meilenweit von den Zahlen entfernt, die in Fan-Foren herumgeistern. Dort ist von jährlich 400'000 Franken zu lesen.