FC Basel: Heiko Vogel spricht über das Aus am Rheinknie
Im Oktober 2023 endet die zweite Amtszeit von Heiko Vogel beim FC Basel. Der Ex-Trainer und -Sportchef blickt zurück – und erklärt seine Ziele für die Zukunft.
Das Wichtigste in Kürze
- Gleich zwei Trainer müssen beim FCB unter Heiko Vogel vorzeitig gehen.
- Als der Deutsche für Timo Schultz übernimmt, ist nach vier Spielen Schluss beim FC Basel.
- Der 48-Jährige blickt zurück und erklärt, dass er gerne wieder ein Traineramt hätte.
Seine Rückkehr zum FC Basel verläuft turbulent: Heiko Vogel wird Anfang 2023 als Sportdirektor ans Rheinknie geholt. Kurz darauf übernimmt er den Trainerposten für den entlassenen Alex Frei.
Das Highlight: Im Halbfinal der Conference League scheitert der Deutsche mit den Bebbi nur knapp an Fiorentina.
In seiner Doppelfunktion als Sportchef und Interimstrainer holt er Timo Schultz als neuen Übungsleiter. Doch nach einem turbulenten Transfersommer, dem Aus in der Conference-League-Quali und einem schwachen Saisonstart, muss Schultz wieder gehen. Vogel springt erneut interimistisch ein – und muss nach vier Niederlagen (bei 0:10 Toren) auch gehen.
In einem Interview mit «Transfermarkt» blickt der 48-Jährige jetzt auf seine Zeit beim FC Basel zurück. Und Vogel, derzeit vereinslos, erklärt, welche Aufgaben ihn künftig reizen würden.
Das sagt Heiko Vogel über ...
... die Enttäuschung nach dem zweiten FCB-Engagement:
«Mir war relativ früh klar, dass ich auf manche Dinge nur bedingt Einfluss nehmen konnte. Basel ist für mich nach wie vor eine unglaublich faszinierende Adresse in der Schweiz. Mit dem heutigen Wissen würde ich Dinge anders machen und ich war auch enttäuscht.»
... den Erfolg und die Schwierigkeiten:
«Die Zeit war geprägt von vielen Wechseln innerhalb der Mannschaft und um sie herum – Kontinuität gab es nicht. Wir waren in einem permanenten Findungsprozess, und das gesamte Gebilde war sehr fragil. Dennoch haben wir international eine herausragende Saison gespielt und scheiterten in letzter Minute am Einzug in den ECL-Final. Das war das Schmerzhafteste, das ich je im Fussball erlebt habe.
National hat sich die Mannschaft stabilisieren können und sich mit der erneuten Teilnahme an der Conference League belohnt. Zudem ist es uns gelungen, Spieler wie Ndoye, Calafiori, Diouf oder Amdouni weiterzuentwickeln und lukrativ zu verkaufen.»
... die Trennungen von Alex Frei und Timo Schultz:
«Es war alles nicht so geplant. Ich schätze Alex Frei in höchstem Masse und uns verbindet ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Ich glaube, dass er in einer sehr, sehr schwierigen Situation war. Und wenn man sieht, was er in dieser Zeit erreicht hat, war das völlig okay.
Ich muss Alex Frei und Timo Schultz in Schutz nehmen, denn sie haben jeweils in einer sehr schwierigen Phase übernommen. Wir haben einen unglaublich grossen Umbruch durchmachen müssen, unter dem vor allem Timo gelitten hat.
Vor der Saison haben wir Stammspieler wie Amdouni, Calafiori, Diouf, Burger und Ndoye abgegeben. Aus der Startaufstellung im Halbfinale gegen Florenz haben wir sechs Profis verkauft.
Zudem hatte man wenig Zeit, weil die Qualifikation für die Conference League bevorstand. Es war nicht möglich, dass man von Anfang an funktioniert und harmoniert. Auch Alex hatte zuvor einen grossen Umbruch zu moderieren. So ein Prozess braucht Zeit. Das war mir völlig klar.»
... seine Zukunftspläne im Fussball:
«Grundsätzlich fühle ich mich als Trainer auf dem Platz am wohlsten. Und das ist das, was ich auch gerne zeitnah wieder machen möchte. Ich merke daran, wie ich Fussball verfolge, dass ich auf den Platz zurückkehren möchte.»