FC Basel: Stolpert neuer Trainer Abascal (32) über Sprach-Barriere?
Das Wichtigste in Kürze
- Guillermo Abascal folgt beim FC Basel auf Patrick Rahmen.
- Der 32-jährige Spanier spricht vier Sprachen – Deutsch gehört (noch) nicht dazu.
- Abascal gilt als Taktik-Nerd und besuchte vor Kurzem die ersten Deutsch-Kurse.
Was bereits seit Ende Dezember absehbar war, ist jetzt Tatsache: Der FC Basel wirft am Dienstag Trainer Patrick Rahmen raus!
Der neue Übungsleiter heisst Guillermo Abascal (32). Auf das Basler Urgestein folgt der junge Spanier, der in der Schweiz aus seiner Zeit in Lugano bekannt ist.
Abascal kann noch kaum Deutsch
Degen holte Abascal vor rund zwei Monaten nach Basel. Bisher assistierte er Rahmen als Spezial-Trainer und gab Inputs von der Tribüne. Künftig bewegt er sich an der Seitenlinie, ist nun erster Chef des FCB.
Rahmen betitelte Abascal in der Vorbereitung als «Taktik-Nerd». Doch: Wie gibt der neue Trainer seine Anweisungen eigentlich an Frei, Stocker und Co. weiter?
Der Spanier kann zwar Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Englisch. Seine Deutsch-Kenntnisse sind aber lediglich elementar. Der Mann aus Sevilla lernt erst seit kurzem intensiv Deutsch und besucht Kurse.
Ist es ein Problem, dass der neue Trainer des FC Basel kaum Deutsch spricht?
Die Frage stellt sich also: Stolpert der neue Mann über diese Sprach-Barriere?
Portugiese Paulo Sousa hatte schweren Stand
Dass Identifikation – und dazu gehört auch die deutsche Sprache – in Basel wichtig ist, zeigt die Vergangenheit. 2014 engagieren die Bebbi den Portugiesen Paulo Sousa.
Er holt mit dem FCB den Meistertitel. Trotzdem werden die Fans mit dem während 90 Minuten wild fuchtelnden Coach nie richtig warm.
Wie Abascal war auch Sousa begeistert von taktischen Spielchen. Das ging so weit, dass Testspiele und Trainings unter ihm für die Fans zeitweise Tabu waren. Nur ein Jahr nach Amtsantritt zieht Sousa im Sommer 2015 nach Fiorentina weiter.
«Taktik-Nerd» scheiterte als Fussballer
Abascal kann zwar praktisch kein Deutsch, dafür hat er für sein junges Alter bereits viel erlebt.
Als 13-Jähriger verlässt er sein Elternhaus und kickt im Nachwuchs des FC Barcelona. Abascal kann sich in «La Masia» nicht durchsetzen und kehrt nach Sevilla zurück. Seine Fussballer-Karriere ist vorbei, Abascal startet mit der Trainer-Ausbildung.
Beim Nachwuchs des FC Sevilla ist Abascal fortan als Fitness-, Technik-, Assistents- und Cheftrainer im Einsatz. In der ersten Mannschaft arbeitet er als Videoanalyst.
Nach fünf Jahren Sevilla zügelt der damals 28-Jährige 2017 in die Schweiz und wird Cheftrainer beim FC Chiasso. Wenig später rettet Abascal Lugano vor dem Abstieg und bekommt den Spitznamen «Nagelsmann der Super League».
FC Basel hofft auf Offensiv-Fussball
Nach Stationen in Italien (Ascoli) und Griechenland (Volos) nun also das der Chef-Posten beim FCB. Abascal gilt als Trainer, der offensiven Fussball spielen lässt und seine Linie durchzieht.
Degen erhofft sich von Abascal neue Impulse, wie er im Club-TV sagt: «Es fängt alles wieder bei null an, jeder Spieler wird um seinen Platz kämpfen müssen. Das ist auch das, was wir uns erhoffen.»
Seine Aufgabe: Den FCB zum Meistertitel zu führen. «Taktik-Nerd» Abascal bekommt das Vertrauen vorerst bis Saisonende.