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FC Basel – Timo Schultz: «Darum nennt man mich Holzkuh»

Mischi Wettstein
Mischi Wettstein

Basel,

Timo Schultz räumt im 2. Teil des Nau.ch-Interviews mit dem Gerücht auf, dass er gerne Quiz mag. Und er spricht über mögliche Fasnachtsregeln beim FC Basel.

FC Basel
Der neue Trainer des FC Basel heisst Timo Schultz – und wird auch «Schulle» oder «Holzkuh» genannt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • FCB-Trainer Timo Schultz ist als Ostfriese grosser Fan von Otto Waalkes.
  • Der Deutsche schwärmt von der Stadt Basel, war bereits viel mit dem Velo unterwegs.
  • Am Sonntag testet der FCB im Joggeli um 16 Uhr gegen Benfica Lissabon.

Im zweiten Teil des grossen Interviews mit dem neuen FCB-Coach geht es um den Menschen Timo Schultz. Der 45-Jährige spricht über Unterschiede zwischen Deutschen und Schweizer und erklärt seinen Spitznamen «Holzkuh».

Nau.ch: Ihre Frau arbeitet bei der Polizei. Kommen zu Hause die klaren Ansagen eher von ihr?

Timo Schultz: Sie arbeitet als Verkehrserzieherin, das ist kein typischer Polizeijob. Sie bringt zum Beispiel Grundschülern bei, wie sie an einer Ampel über die Strasse kommen. Wir ergänzen uns sehr gut und wir hatten schon immer, ich kenne sie seit ich 15 bin, ein Verhältnis auf Augenhöhe. Davon lebt auch eine gute Partnerschaft.

Nau.ch: «Holzkuh» ist einer Ihrer Kosenamen, erklären Sie uns bitte, wie so ein Name entsteht?

Timo Schultz: (lacht) Einige haben mich vielleicht noch auf dem Platz erlebt. Es war sicherlich nicht filigran, was ich gemacht habe. Ein Mitspieler hat dann irgendwann an einem Hallenturnier gesagt, ich hätte eine Technik wie eine Holzkuh. Darauf habe ich bei der Weihnachtsfeier eine Holzkuh geschenkt bekommen und so ging es dann immer weiter.

Mein Trainer hat damals zu mir gesagt: «Du bist eine Holzkuh, mit der man Spiele gewinnen kann.» Und das ist für mich das Entscheidende, dementsprechend kann ich gut mit dem Namen leben. Ich komme aus Ostfriesland, da gibt es viele Kühe – ich mag das Tier.

FC Basel
Timo Schultz, neuer Trainer beim FC Basel, zu Spielerzeiten beim FC St. Pauli. - dpa

Nau.ch: «Schulle» ist der andere Kosename. Dürfen die Spieler Sie auch so nennen oder was ist Ihnen lieber?

Timo Schultz: Die Spieler sagen schon eher Trainer, aber müssen mich nicht siezen. «Schulle» nennen mich eher meine Freunde oder Menschen, die mich länger kennen. Aber wenn ich in Basel so angesprochen werde, reagiere ich schon auch.

Trauen Sie dem FC Basel die Rückkehr in die Top 3 der Super League zu?

Nau.ch: Ich habe gelesen, Sie mögen Quiz. Würden Sie bei «Wer wird Millionär» die Million abräumen?

Timo Schultz: Niemals, nein – keine Chance. Irgendwo stand das mit dem «quizzen» mal und seither kommt es in jedem Interview (lacht). Es gab mal eine Quizrunde, bei der ich gerne war. Aber das hätte ich wohl nie sagen dürfen.

Dabei war das mit fünf, sechs Kumpels und ich ging ehrlich gesagt nur dahin, um mit den Jungs ein Bier zu trinken. Parallel lief aber dieses Quiz, was mir zwar Spass machte – aber niemals den Stellenwert hatte, wie es in diesen Interviews einnimmt.

Nau.ch: Sie sind ein Fan von Otto Waalkes. Was gefällt Ihnen an Otto – und haben Sie einen Ottifanten?

Timo Schultz: Ich habe tatsächlich ein Bild von Otto, er malt jetzt ja auch. Wir sind beide aus Ostfriesland, er ist quasi unser Landesoberhaupt und ich kenne ihn auch persönlich. Er wohnt in Hamburg, war ab und zu auch bei St. Pauli im Stadion. Ich bin mit seinen Witzen und Sketchen aufgewachsen – und habe natürlich auch einen Ottifanten, das ist Pflicht!

Otto Waalkes
Timo Schultz ist ein Fan von seinem ostfriesischen Landsmann Otto Waalkes. - keystone

Nau.ch: Wie gut sind die Fahrradwege in Basel angeschrieben? Kommen Sie schon zurecht und wie gut kennen Sie die Stadt schon?

Timo Schultz: Als ich im März und April da war, habe ich mir ein Fahrrad geliehen, das war super. Ich war auf beiden Rheinseiten, also auch in Kleinbasel, in Kleinhüningen und im Hafengebiet. Die Stadt ist wunderschön, bei diesem Wetter natürlich noch viel mehr. Die Leute sind nett, alles ist sauber – bis jetzt ist alles fantastisch.

Nau.ch: Sind Sie informiert, dass die Fasnacht «die drey scheenschte Dääg» im Basler Jahr sind und dürfen die Spieler da auch mal auf die Pauke hauen, wenn es der Spielplan erlaubt.

Timo Schultz: Als erstes habe ich gelernt, dass es nicht Maske heisst, sondern Larve. Dann weiss ich, dass es nachts um vier Uhr losgeht und alles abgedunkelt wird. Es soll auch ein wenig gespenstisch und mythisch sein. Sagen wir mal so: Wenn es der Spielplan nicht zulässt, wird mindestens das Trainer-Team teilnehmen ... (lacht).

Timo Schultz
Timo Schultz würde gerne am Basler Morgestraich dabei sein. - keystone

Nau.ch: Was kennen Sie von der Schweizer Küche: Fondue und Raclette schon probiert oder wäre Ihnen ein Zürcher Geschnetzeltes lieber?

Timo Schultz: Wir haben hier mit Rosy und Kanti zwei fantastische Köchinnen, die uns jeden Tag überragend bekochen. Was Raclette und Fondue angeht, das ist ja nichts, was es nur in der Schweiz gibt. Raclette haben wir bei uns traditionellerweise immer an Silvester gegessen, darum bin ich damit schon ganz gut vertraut. Aber am liebsten ist mir eigentlich die Schweizer Schokolade.

Nau.ch: Was nehmen Sie als grössten Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland wahr?

Timo Schultz: Ich glaube, wir sind uns ähnlicher, als vielen lieb ist (lacht). Man kriegt in Basel schon mit, dass es immer wieder mal eine kleine Stichelei gegen die Deutschen oder Zürcher gibt. Aber ich glaube, das zielgerichtete, zuverlässige und gewissenhafte Arbeiten, da sind wir uns schon sehr ähnlich.

Trotzdem merkt man gerade auch durch die verschiedenen Einflüsse hier einen Unterschied, schon nur sprachlich durch die französischsprachigen Spieler zum Beispiel. Bei uns kann im Trainer-Team gefühlt jeder fünf oder sechs Sprachen, das ist schon ein riesiger Unterschied dazu, wie ich es aus Hamburg kenne.

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Timo Schultz spricht im Nau.ch-Interview über die Saisonvorbereitung mit dem FC Basel. - Nau.ch

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Bereits am Donnerstag erschien der erste Teil des grossen Interviews mit Timo Schultz. Darin sprach der neue Trainer des FC Basel über sportliche Themen und seine Ziele am Rheinknie.

Die Hauptprobe zur neuen Saison bestreitet der FCB am Sonntag, Gegner im Joggeli ist Benfica Lissabon. Eine Woche später steigt das erste Pflichtspiel beim FC St.Gallen.

Kommentare

User #5359 (nicht angemeldet)

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt. FCB wird im unteren Mittelfeld sein, Ende Saison. Eventuell sogar um den Klassenerhalt kämpfen müssen.

User #3449 (nicht angemeldet)

Basler Gericht verurteilt Vergewaltiger zu sieben Jahren Gefängnis Wow.

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