FC Basel: Titel? Form und Verletzungen machen's schwierig!
Der FC Basel holt Eigengewächs Marvin Akahomen notgedrungen aus Wil zurück. Kostet die verletzungsgeplagte Innenverteidigung den Bebbi den Titel? Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze
- Marvin Akahomen (17) ist zurück beim FC Basel.
- Ganz freiwillig brachen die Bebbi die Leihe des Abwehrjuwels beim FC Wil nicht ab.
- Aufgrund von Verletzungen ist die Personaldecke in der Innenverteidigung dünn.
- Können die FCB-Fans ihre Titelträume deshalb nun begraben?
Auf den letzten Drücker reagiert der FCB am Montagabend auf seine plötzlich aufgekommene «Innenverteidiger-Krise»: Mit Marvin Akahomen holen die Bebbi ein junges Eigengewächs zurück, welches eigentlich beim FC Wil Spielpraxis sammeln sollte.
Erst im Januar schickte Rotblau den Schweizer U19-Natispieler in die Ostschweiz. Nicht einmal drei Monate später endet das Abenteuer bereits. Die Zeit drängte: Schon am 1. April wäre ein solcher Wechsel nicht mehr möglich gewesen.
Die Gründe für diese Nacht-und-Nebel-Aktion sind dabei durchaus nachvollziehbar: Sowohl Adrian Barisic als auch Finn van Breemen fallen mehrere Wochen verletzt aus. In der Startelf zuletzt gegen YB bildeten diese beiden noch das Innenverteidiger-Duo.

Jonas Adjetey und Nicolas Vouilloz waren somit die einzigen verbleibenden Akteure «vom Fach», die im Zentrum verteidigen können. Wie nun klar ist, entschied man sich beim FCB gegen eine Beförderung aus der U21 mitten im Titelrennen.
Zwar strotzt Akahomen mit seinen 17 Jahren auch nicht gerade von Erfahrung, aber das Abwehrjuwel durfte schon Super-League-Luft schnuppern. Dies geschah bereits vier Mal – zuletzt beim 5:0-Heimsieg gegen Winterthur.

Perfekt ist die Situation trotzdem nicht. Zumal Trainer Fabio Celestini mittlerweile kein Geheimnis mehr daraus macht, dass für ihn die Meisterschaft nicht unrealistisch ist.
Doch könnte der «Fachkräftemangel» den Baslern nun einen Strich durch die Rechnung machen?
Der FCB hat die beste Verteidigung – oder nicht?
Statistisch gibt es dafür sicherlich Argumente, auch wenn Celestini immer wieder betont, die beste Verteidigung der Liga zu haben. Die Zahlen geben dies her, die Bebbi kassieren die wenigsten Gegentore.
Doch bei genauerem Hinschauen wird auch sichtbar: Nur dreimal in zwölf Pflichtspielen dieses Kalenderjahr konnte Rotblau zu null spielen. Sowohl gegen Lausanne als auch in St. Gallen und Luzern musste sich der FCB nach Führung mit einem Remis begnügen.

Ein verlässlicher Rückhalt ist die Basler Verteidigung somit nicht, und durch die Verletzungen dürfte sie kaum stabiler werden.
Servette, YB und FCZ eilen aktuell von Sieg zu Sieg
Auch sind es aktuell drei andere Clubs, die durch ihre momentane Form bestechen. Leader Servette hat nach Weihnachten nur einmal verloren. Sechs der letzten sieben Partien gewannen die Grenats.
Meister YB ist dank sieben Siegen aus neun Super-League-Partien mittlerweile aus den Sümpfen der Abstiegsrunde auferstanden. Mit Schrecken fand man am Samstagabend die Young Boys bereits direkt unter dem FCB punktgleich in der Tabelle.
Ein paar Stunden später stellte die Celestini-Elf den alten Vorsprung von drei Punkten wieder her. Und der FC Luzern zog an den Bernern aufgrund des 4:1-Erfolgs über Lausanne wieder vorbei.
Trotzdem ist zu bedenken, dass Basel im Rahmen der Championship Group aller Voraussicht nach nochmal im Wankdorf antreten muss.
Zynische Pessimisten würden Rotblau und Gelbschwarz wohl bereits jetzt als punktgleich abstempeln.
Ebenso ärgerlich: Auch im Cupfinal – sollte man Lausanne-Sport Ende April schlagen – würde höchstwahrscheinlich wieder YB im Wankdorf warten. Nur der FC Biel steht dem Champions-League-Teilnehmer auf dem Weg zu einem weiteren Heimfinal noch im Weg.
Nicht zu vergessen ist auch der ungeliebte Erzrivale FCZ. Nach schwachem Jahresauftakt scheinen die Zürcher sich gefangen zu haben (vier Siege aus fünf Super-League-Spielen zuletzt).

Die auf den ersten Blick schwache Tabellenposition täuscht dabei. Das Team von Ricardo Moniz liegt vor der kommenden Runde unter der Woche nur einen Punkt hinter YB.
Der FC Basel hingegen hat aus den letzten sieben Partien nur neun Punkte geholt. Siege gab es gegen die auf dem Papier schwächsten Widersacher Sion und Winterthur.
In der Formtabelle seit der Drei-Spiele-Siegesserie zwischen Ende Januar und Anfang Februar belegen die Bebbi nur Rang 6!
FC Basel: Aktuell ist es zu wenig!
Wenn der FCB also den Titel wirklich erstmals seit 2017 zurück ans Rheinknie holen möchte, bedarf es dringend einer Formsteigerung.
Dazu gehört auch die Fähigkeit, knappe Vorsprünge in der zweiten Halbzeit über die Zeit zu retten.
In der Innenverteidigung dürfte es in den kommenden Wochen dabei auch besonders auf einen 17-Jährigen ankommen – keine dankbare Aufgabe.
Super League (02.04.2025) | Sp | S | N | U | Tore | Pkt | ||
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1. | ![]() | 30 | 14 | 7 | 9 | 49:40 | 51 | |
2. | ![]() | 29 | 14 | 8 | 7 | 59:31 | 49 | |
3. | ![]() | 30 | 14 | 9 | 7 | 46:35 | 49 | |
4. | ![]() | 30 | 14 | 10 | 6 | 47:42 | 48 | |
5. | ![]() | 29 | 13 | 8 | 8 | 53:45 | 47 | |
6. | ![]() | 29 | 13 | 10 | 6 | 41:40 | 45 | |
7. | ![]() | 29 | 11 | 11 | 7 | 46:41 | 40 | |
8. | ![]() | 29 | 10 | 10 | 9 | 42:41 | 39 | |
9. | ![]() | 29 | 9 | 12 | 8 | 39:45 | 35 | |
10. | ![]() | 30 | 8 | 14 | 8 | 31:49 | 32 | |
11. | ![]() | 29 | 5 | 12 | 12 | 29:41 | 27 | |
12. | ![]() | 29 | 5 | 19 | 5 | 28:60 | 20 |
Super League (02.04.2025) | Sp | Pkt | ||
---|---|---|---|---|
1. | ![]() | 30 | 51 | |
2. | ![]() | 29 | 49 | |
3. | ![]() | 30 | 49 | |
4. | ![]() | 30 | 48 | |
5. | ![]() | 29 | 47 | |
6. | ![]() | 29 | 45 | |
7. | ![]() | 29 | 40 | |
8. | ![]() | 29 | 39 | |
9. | ![]() | 29 | 35 | |
10. | ![]() | 30 | 32 | |
11. | ![]() | 29 | 27 | |
12. | ![]() | 29 | 20 |