FC Luzern: Sind diese Baustellen schuld an der Krise beim Cupsieger?
Der FC Luzern taumelt sieglos durch das erste Saisonviertel. Am Sonntag steht das Gastspiel beim FC Basel an. Intern kriselt es beim Cupsieger davor gehörig.
Das Wichtigste in Kürze
- Fabio Celestini steht mit dem FC Luzern nur auf dem neunten Tabellenplatz.
- Der Cupsieger ist in der Super League immer noch ohne Saisonsieg.
- Nau.ch weiss: Es kriselt in der Mannschaft – und es gibt mehrere Baustellen.
Seit dem Cupsieg steckt der FC Luzern in der Formkrise. Das Europa-Abenteuer endete in der Qualifikation zur Conference League mit zwei 0:3-Klatschen gegen Feyenoord. Und in der Liga wartet das Team von Fabio Celestini immer noch auf den ersten Saisonsieg.
Mickrige vier Punkte stehen nach acht Runden auf dem Konto des Cupsiegers. Das Torverhältnis von 12:19 unterstreicht den schlechten Saisonstart. In der Tabelle liegt der FCL nur auf Rang neun, nur Lausanne steht noch schlechter da.
Logischerweise kriselt es nach den letzten Resultaten in der Innerschweiz. Zur angespannten Situation trägt natürlich auch die Verletzungsmisere bei: Schlüsselspieler wie Pascal Schürpf oder Marius Müller und Martin Frydek werden schmerzlich vermisst.
Zuletzt sind zum FCL-Lazarett auch noch Ibrahima Ndiaye und Patrick Farkas hinzugekommen. Beide fallen mehrere Wochen aus. Das ist zwar Pech – aber auch andere Mannschaften haben verletzte Spieler.
Behandelt Celestini nicht alle Spieler gleich?
Wenn es nicht läuft, gibt es verschieden Gründe, welche dazu beitragen, warum es nicht läuft. Nau.ch war auf Spurensuche und hat sich umgehört.
Aus verlässlichen Quellen weiss Nau.ch, dass Trainer Fabio Celestini nicht alle Spieler gleich behandelt. Christian Gentner, Holger Badstuber, Samuele Campo, oder Filip Ugrinic bekommen mehr Beachtung als andere.
Das schlägt einigen Spielern der Mannschaft offenbar aufs Gemüt – mit den Genannten tauscht sich der Trainer regelmässig aus. Mit anderen Spielern hingegen soll Celestini wenig oder gar nicht sprechen, ausgenommen von geplanten Einzelgesprächen.
Das wäre für Celestini kein neuer Zug – auch während seiner Amtszeit bei Lausanne-Sport war das der Fall. Schon damals erhielten nicht alle Spieler die gleiche Beachtung von ihrem Coach, wie Nau.ch erfuhr.
Kommunikations-Krise beim FC Luzern?
Auch die Sprachbarriere soll beim FCL für einige Spieler ein Problem darstellen. Celestinis langjährige Wegbegleiter, Assistenztrainer Lorenzo Guerrero und Fitness-Coach Gabriele Bagattini, sprechen wenig oder kein Deutsch.
Da bleibt die Kommunikation auf der Strecke, wenn der Trainer nicht für alle gleich zur Verfügung steht. Zwar gibt es ausreichend Mitarbeiter in Celestinis Trainerstab, die Deutsch sprechen. Aber optimal ist dieser Zustand nicht, insbesondere, wenn es nicht läuft.
Stichwort Kommunikation: Die hat sich durch die Neuzugänge Gentner und Badstuber offenbar stark verändert. Vor allem der Ex-Bayer schlägt gerne einen direkten, harten Ton an. Damit kommt beim FC Luzern nicht jeder zurecht – es wurde schon intern angesprochen.
Die Stimmung kippt beim Cupsieger
Celestini gilt als detailversessener Analytiker – und er weicht nicht gerne von seinem taktischen Kurs ab. Doch da die Resultate zurzeit nicht kommen, wird dieses Verhalten immer mehr infrage gestellt.
So gibt es jetzt schon Schuldzuweisungen im eigenen Team. Jeder gibt dem Anderen für die Misere die Schuld. Da überrascht es nicht, dass die Stimmung beim FC Luzern langsam den Tiefpunkt erreicht hat.
Und eine rasche Kehrtwende zeichnet sich nicht ab: Am Sonntag muss der Cupsieger zum Tabellenführer nach Basel. Und nach der Länderspielpause steht das nächste schwere Gastspiel an – beim Schweizer Meister YB in Bern...