FC Luzern: So erklärt Präsident Stefan Wolf den Celestini-Rauswurf
Die Ära Celestini beim FC Luzern ist vorbei. Der Cupsieger trudelt am Tabellenende herum, die Clubführung zieht die Notbremse. Präsident Stefan Wolf erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Luzern reagiert auf die sportliche Krise und trennt sich von Fabio Celestini.
- Aktuell liegt der Cupsieger auf dem letzten Tabellenplatz.
- Präsident Stefan Wolf erklärt im Nau.ch-Interview die Gründe für die Trennung.
Das 1:3 des FC Luzern gegen den FC Lugano ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: Fabio Celestini muss den FC Luzern verlassen, am Montag zieht der Club die Reissleine. Der Cupsieger liegt auf dem letzten Tabellenrang.
Leicht hat man sich die Entscheidung beim FC Luzern aber nicht gemacht – trotz der anhaltenden Formkrise. Warum man nun doch Massnahmen ergreift, erklärt Präsident Stefan Wolf gegenüber Nau.ch.
Nau.ch: Das war Ihre erste Trainerentlassung als Präsident – wie war es?
Stefan Wolf: Wir haben zusammen mit Remo Meyer (FCL-Sportchef) und dem Verwaltungsrat entschieden, diesen Schritt zu machen. Aufgrund der sportlichen Entwicklung, aufgrund der fehlenden Punkten. Wir haben mittlerweile fünf Punkte Rückstand auf Platz acht.
Das war ein ausschlaggebender Punkt, gewiss auch das Verhalten von Fabio gegenüber dem Club. Was man in den letzten Tagen lesen konnte, ist für uns nicht akzeptabel gewesen.
Wie hat Fabio Celestini reagiert?
Enttäuscht, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Das ist intern, was wir in diesen Sitzungen besprechen – das möchte ich nicht preisgeben.
Hat er sich mit seinen Aussagen vor und dem Verhalten nach dem Lugano-Match selbst sein Grab geschaufelt?
Wie schon gesagt, es sind mehrere Aspekte, die uns zu diesem Entscheid geführt haben. Aber natürlich auch im sportlichen Bereich, der natürlich auch schwerwiegend ist.
Warum gibt es beim FC Luzern jetzt eine Übergangslösung?
Weil wir uns bisher keine Gedanken bezüglich des Trainers gemacht haben. Wir wollten mit Fabio weitergehen. Das haben wir auch vor der Länderspielpause gesagt: Wir haben viele Hoffnungen darin gesetzt, von dort den Turnaround zu schaffen.
Für uns liegt der Fokus auf den nächsten vier Spielen, dort mit Sandro Chieffo möglichst viele Punkte zu holen. So können wir uns Zeit lassen, den richtigen Trainer ab 1. Januar 2022 zu holen.
Wann ist es mit Fabio Celestini aus dem Ruder gelaufen?
Das war ein Prozess, der in den letzten Wochen und Monaten passiert ist. Wir haben super Erfolge gefeiert in der letzten Saison, mit dem Cupsieg als krönendem Abschluss. Wir hatten das Gefühl, dass wir von dieser Basis aus erfolgreich in die Meisterschaft starten können.
Eigentlich haben wir auch einen guten Start gehabt, aber wir sind dann immer mehr in eine Negativspirale geraten. Wir haben die Hoffnung gehabt, dass wir aus der wieder herauskommen. Das ist jetzt aber nicht gelungen.
Was erwarten Sie von Sandro Chieffo und der Mannschaft?
Ich nehme die Mannschaft in die Pflicht: Es sind jetzt alle gefordert, alles zu geben. Für uns zählen jetzt nur die Punkte. Der Fokus für die letzten vier Spiele ist so gelegt, dass wir alles geben, um möglichst viele Punkte zu holen.