FC Zürich: Südkurve bleibt gegen Lausanne geschlossen
Nach dem Klassiker gegen den FC Basel lieferten sich Fans des FC Zürich Scharmützel mit der Polizei. Die Ausschreitungen haben Folgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ausschreitungen nach dem Klassiker zwischen Zürich und Basel haben Konsequenzen.
- Der Heimsektor des FCZ bleibt beim Spiel gegen Lausanne-Sport zu.
- Der FC Zürich erachtet die Massnahme als «nicht verhältnismässig».
Im Anschluss an das Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel kam es am Sonntag zu Ausschreitungen. Die Polizei musste Wasserwerfer und Gummischrot gegen FCZ-Fans einsetzen. Die Vorfälle haben Folgen.
KKJPD greift durch
Der Heimsektor des FC Zürich wird beim Spiel gegen Lausanne-Sport geschlossen. Das hat die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polzeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) am Dienstag mitgeteilt.
Die KKJPD schreibt: «Am vergangenen Sonntag kam es unmittelbar nach dem Heimspiel des FC Zürich gegen den FC Basel zu massiven Angriffen von rund hundert Zürcher Fans gegen die Stadtpolizei Zürich. Die Polizistinnen und Polizisten wurden dabei mit brennenden Handlichtfackeln, Rauchpetarden, Feuerwerk, Steinen und Flaschen angegriffen beziehungsweise beworfen.»
Und weiter: «Diese Ausschreitungen wurden aufgrund ihrer Intensität von der Arbeitsgruppe Bewilligungsbehörden einstimmig als gravierend eingestuft. Als Massnahme wurde beschlossen, den Heimsektor des FC Zürich (die Sektoren mit den Stehplätzen der Südkurve) beim Heimspiel gegen Lausanne-Sport vom 31. Januar 2024 zu schliessen.»
FCZ fordert anfechtbare Verfügung an
Laut KKJPD beurteilen die SFL und der FC Zürich die Ereignisse vom Sonntag als gravierend. Eine Sektorsperrung werde von ihnen aber als nicht verhältnismässig erachtet.
Der FCZ nimmt am Dienstagnachmittag ausführlich Stellung gegen den Beschluss der Behörden. Der Verein verurteile die Vorkommnisse rund um den Klassiker und distanziere sich von diesen. Allerdings habe man sich an der Videokonferenz klar gegen das Urteil ausgesprochen.
Der Klub schreibt: «Für den FC Zürich ist die aktuelle Kollektivstrafen-Praxis weder zielführend noch fair.» Man sei nach wie vor der Meinung, dass die effektiven Täter und Täterinnen ermittelt werden müssen. «Mit der heutigen Praxis wird der Grossteil der Fans bestraft, die weder direkt noch indirekt die Verursacher solcher Vorkommnisse sind.»
Zudem sei zu klären, inwieweit ein Verein dafür verantwortlich gemacht werden kann, wenn Vorfälle ausserhalb seines Einflussbereiches und ausserhalb des geographischen Stadionrayons geschehen. «Aus diesem Grund wird der FC Zürich vom Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich eine anfechtbare Verfügung anfordern.»
Fan-Protest gegen Kollektivstrafen
Der jüngste Beschluss der KKJPD kommt zu einem brisanten Zeitpunkt. Am Wochenende blieb nämlich der Sektor der YB-Fans beim Spiel gegen GC leer. Die Behörden reagierten damit auf Ausschreitungen vom letzten September. Das Urteil polarisierte stark.
Aus diesem Anlass protestierten Fans in verschiedenen Stadien gegen die Verhängung von Kollektivstrafen. In der letzten Woche kündigten verschiedenen Szenen aus der ganzen Schweiz sogar einen gemeinsamen Protest in Bern an. So weit kam es schiesslich nicht.
Und nun folgt bereits die nächste Sektorschliessung....