So ausgelassen feiert der FCZ seinen Derby-Sieg!
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ gewinnt das Zürcher Derby gegen die Grasshoppers mit 2:1.
- Bledian Krasniqi und Antonio Marchesano treffen für den FCZ, das 1:2 ist ein Eigentor.
- Zu reden gibt – wie erwartet – der katastrophale Rasen-Zustand.
Das Zürcher Derby endet mit einem 2:1-Heimsieg für den FCZ: Zum dritten Mal in Folge bleibt man im direkten Duell mit Erzrivale GC siegreich. Die Tore in einem spielerisch nur phasenweise hochklassigen Derby erzielen Bledian Krasniqi und Antonio Marchesano. Geprägt wird das Spiel vor allem von ruppigen Zweikämpfen – und dem schlechten Rasen.
Schafft der FCZ den Sprung unter die Top-6 der Super League?
Nicht einmal das Nau.ch-Interview mit FCZ-Schlussmann Yanick Brecher bleibt danach vom Jubel des Derby-Siegers verschont. Trainer Bo Henriksen schreit seine Freude nach dem Derby-Erfolg einfach mal raus. «Wir sind die letzten paar Minuten nochmal ins Schwimmen gekommen», gibt der Torhüter vor der Jubel-Unterbrechung zu.
Siegtorschütze Antonio Marchesano freut sich über seinen gelungenen Joker-Auftritt. «So reinkommen und direkt das Tor machen, das tut gut. Der Wille zu gewinnen war heute der Unterschied. GC hat auf das Unentschieden gespielt, aber wir wollten unbedingt den Sieg», so der FCZ-Routinier.
Der Anpfiff verzögert sich um ein paar Minuten, weil die Fan-Choreografien für reichlich Rauch sorgen. Knapp drei Minuten verspätet pfeift Schiedsrichter Fedayi San das Zürcher Derby auf dem vieldiskutierten Letzigrund-Acker dann doch noch an.
Die Startphase ist ein vorsichtiges Abtasten, die erste Topchance hat der FCZ nach einer knappen Viertelstunde. Nach einem Eckball kann Hammel den Kopfball von Katic auf der Linie gerade noch parieren. Die Hoppers kommen ihrerseits durch Babunski zu einer Chance, aber Brecher eilt heraus und unterbindet die Szene.
FCZ geht aus dem Nichts in Führung
Die beste Chance vergibt aber De Carvalho nach 25 Minuten: Corbeanu spielt den Ball von rechts perfekt zur Mitte, der Portugiese kommt zentral vor dem Tor an den Ball. Aus kurzer Distanz bringt er diesen aber nicht auf das FCZ-Gehäuse.
Die Führung für den FCZ kommt nach etwas mehr als einer halben Stunde fast aus dem Nichts: Conceicao tanzt sich links durch die GC-Abwehr und spielt den Ball scharf zur Mitte. Leicht abgelenkt landet dieser bei Bledian Krasniqi, der aus zentraler Position zum 1:0 einschiesst. Das ist zugleich der Pausenstand in einem erwartet ruppigen Derby.
Auch nach dem Seitenwechsel ist der FCZ die bessere Mannschaft und kommt zur ersten Grosschance. Nach einem Ndenge-Fehlpass kann der Gastgeber kontern, Okita sieht den besser postierten Afriyie aber nicht. Statt des tödlichen Zuspiels versucht er es mit einem Distanzschuss – erfolglos.
GC drückt auf den Ausgleich
Aber auch GC kommt zu guten Chancen, lässt diese aber sträflich liegen: Zunächst verpasst Babunski per Kopf nur knapp, kurz darauf setzt Corbeanu einen Schuss aus aussichtsreicher Position am Tor vorbei.
Nach 68 Minuten dann plötzlich Aufregung im Strafraum des FCZ: Tobers geht nach einem Zweikampf im Sechzehner zu Boden, die Hoppers fordern Elfmeter. Schiedsrichter Fedayi San lässt sich aber nicht beirren und entscheidet auf Eckball. Der bringt allerdings nichts ein.
Joker Marchesano gelingt die Entscheidung
Im Gegenteil – der Treffer fällt kurz darauf auf der Gegenseite. Tobers und Seko können einen Ball nicht entscheidend klären, der frisch eingewechselte Rohner fängt ihn ab. Er bedient den ebenfalls gerade erst eingewechselten Marchesano, der mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:0 trifft.
Zum Ende der regulären Spielzeit kommt GC noch zum Anschlusstreffer – aber etwas glücklich: Nach einer Flanke von links hämmert Hodza den Ball ins eigene Netz, ein Hopper hätte bereitgestanden. Und kurz darauf muss Brecher nach einem Eckball in höchster Not noch den Ausgleich verhindern.
Am Endresultat kann die Schlussoffensive von GC aber nichts mehr ändern: Es ist die dritte Derby-Niederlage in Folge. Die Hoppers stehen damit auf Rang zehn in der Super League, während der FCZ vorerst wieder die Tabellenführung übernimmt.
«Es ist klar kommuniziert worden, auch in der Garderobe, welche Bedeutung das Derby hat», ärgert sich Pascal Schürpf. «Vom Einsatz her können wir uns nichts vorwerfen. Aber wenn du dir so gute Chancen erarbeitest, musst du sie auch machen. So haben wir es uns auch nicht verdient, das Spiel zu gewinnen.»
Bei Amir Abrashi ist der Frust besonders gross: «Wir hatten heute die besseren Chancen, drei, vier Hundertprozentige. Da bist du am Ende selber schuld, wenn du das Spiel verlierst», so der GC-Captain. «Wir sind auf dem richtigen Weg, heute waren wir sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft.»