FCZ siegt – Canepa: «Hätten es nicht so spannend machen müssen»
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCZ gewinnt das Kantons-Derby gegen den FC Winterthur mit 3:2.
- Boranijasevic, Marchesano und Rohner erzielen die Treffer für den Tabellenführer.
- In der laufenden Saison ist der FCZ damit weiter ungeschlagen.
Der FCZ bleibt weiter ungeschlagener Tabellenführer in der Super League: Im Kantonsderby gegen den FC Winterthur setzen sich die Stadtzürcher zuhause im Letzigrund mit 3:2 durch. Der Vorsprung auf Titelverteidiger YB beträgt damit zumindest über Nacht fünf Zähler. Die Berner empfangen erst am Sonntag den kriselnden FCB zuhause in Bern.
Trauen Sie dem FCZ den Meistertitel zu?
Entsprechend zufrieden ist FCZ-Präsident Ancillo Canepa mit dem Auftritt seiner Mannschaft. «Ich bin natürlich sehr glücklich über die drei Punkte. Es war eine gute Leistung vom FCZ», lobt er. «Wir hätten es vielleicht nicht so spannend machen müssen, hätten es früher entscheiden können.»
Einen Kritikpunkt hat der Club-Boss – aber nicht an seinem Team. «Ein bisschen unzufrieden bin ich mit der Leistung des Schiedsrichters. Ich weiss, man sollte den Schiri nie kritisieren. Aber es war heute schon eine etwas komische Schiedsrichter-Leistung, es war ein wenig einseitig», so der FCZ-Präsident.
«Ich denke, heute war kein perfektes Spiel von uns», gibt unterdessen Fabio Daprela zu. «Aber was zählt, sind die drei Punkte. Das, was wir heute falsch gemacht haben, müssen wir einfach verbessern. Jetzt haben wir etwas Zeit, die Fehler zu verbessern – aber am Schluss sind es wichtige drei Punkte.»
Auch Torschütze Antonio Marchesano ist – auch mit der eigenen Leistung – nicht restlos zufrieden. «In der ersten Halbzeit hatten wir nicht die Ordnung wie in den letzten Spielen. Aber wir hatten die Kraft, um die Tore zu schiessen», lobt der Routinier. «Am Ende haben wir das Spiel verdient gewonnen.»
Perfekter Start für den FCZ
Der FCZ legt vor fast 19'000 Fans – mit Neo-Sportchef Milos Malenovic in der Präsidenten-Loge – einen Traumstart hin: Nach nicht einmal zwei Minuten marschiert Conceicao auf der linken Angriffsseite durch und bringt den Ball zur Mitte. Am zweiten Pfosten kommt Boranijasevic volley zum Abschluss und bringt den Tabellenführer früh in Front.
Aber die Gäste lassen sich vom Blitz-Rückstand nicht schocken, sondern spielen weiter munter mit. Nach einer ruppigen ersten halben Stunde ist es dann Matteo Di Giusto, der für Winterthur ausgleicht: Samuel Ballet bringt den Ball zur Mitte, dort steht Di Giusto goldrichtig und netzt zum 1:1 ein.
Marchesano bringt den FCZ wieder auf Kurs
Doch praktisch mit dem Pausenpfiff geht der FCZ dank eines Geniestreichs von Ifeanyi Matthew erneut in Führung: Dessen Pass in die Tiefe landet bei Antonio Marchesano, der die Abwehr der Gäste stehen lässt. Mit einem blitzsauberen Lupfer überwindet er den herausgelaufenen Marvin Keller und trifft zum 2:1.
Praktisch mit Wiederbeginn jubelt der Tabellenführer über das vermeintliche 3:1 durch Nikola Katic. Aber der VAR schaltet sich ein und erkennt den Treffer ab. Cheick Conde stand im Abseits und nahm Keller die Sicht. Auf der Gegenseite verpasst erst Adrian Gantenbein nach einem Eckball, kurz darauf rettet Yanick Brecher gegen Silvan Sidler.
Winterthur gelingt noch der Anschlusstreffer
Für die Entscheidung sorgt dann der eingewechselte Fabian Rohner nach 79 Minuten: Nach einem Fehlpass von Di Giusto ist Marchesano zur Stelle und lanciert Rohner. Der läuft alleine auf Keller zu und versenkt den Ball zum 3:1. Die Gäste kommen tief in der Nachspielzeit nur noch zum 2:3-Anschlusstreffer durch Ltaief.
Winterthur-Captain Luca Zuffi ärgert sich über einen unbelohnten Auftritt beim FCZ. «Wir waren wieder dran, im Moment läuft es resultatmässig nicht für uns. Wir haben kurz vor der Pause noch ein dummes Tor bekommen, das war auch ein Schlag ins Gesicht», so Zuffi. «Wir waren nah dran am Ausgleich, aber nach dem 1:3 wird es schwierig.»
Auch sein Teamkollege Aldin Turkes sieht eine gute Leistung der Gäste, ärgert sich aber über die zwei Geschenke. «Die ersten zwei Tore sind geschenkt, Zürich hat das eiskalt ausgenutzt. Von der guten Leistung können wir uns nichts kaufen.»