Fifa-Medizinchef musste nach Russland-Ermittlungen gehen
Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere Fifa-Medizinchef Jiri Dvorak soll nicht freiwillig zurückgetreten sein.
- Der Tscheche soll in den russischen Dopingskandal involviert sein.
Der Abschied des früheren Fifa-Medizinchefs Jiri Dvorak soll einem Bericht des britischen «Guardian» zufolge mitten in dessen Ermittlungen zu Dopingvorwürfen gegen russische Fussballer vom Weltverband erzwungen worden sein. Der Tscheche habe im November 2016 gehen müssen, als er die Enthüllungen des Rechtsprofessors Richard McLaren über staatlich organisierte Manipulationen in Russlands Sport nachprüfte, berichtete die Zeitung am Mittwoch auf ihrer Internetseite. Die Fifa wies diese Darstellung als haltlos zurück. Dvorak sagte nur, er sei über die Art der Trennung von der Fifa nach 22 Jahren unglücklich gewesen.
Im McLaren-Bericht für die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA waren 34 Tests von russischen Fussballern ausgewiesen worden, die möglicherweise positiv waren oder manipuliert wurden. Bisher sei bei den Nachtests und Untersuchungen der Proben aus dem Moskauer Labor «kein Verstoss gegen die Anti-Doping-Regeln für einen der im McLaren-Bericht genannten Fussballspieler nachgewiesen» worden, teilte die Fifa zuletzt mit. Die Ermittlungen würden aber weitergehen, da immer noch neue Beweise auftauchen könnten.
Kurz vor seinem Rauswurf habe der damalige Fifa-Chefmediziner Dvorak weitere Beweise bei McLaren erbeten und vom russischen Verband eine Stellungnahme angefordert. Eine Antwort der Russen sei ausgeblieben, dann habe Dvorak seinen Posten räumen müssen. «Wie in jeder Organisation verlassen einige Leute die Fifa, neue Leute kommen», liess der Weltverband den «Guardian» zu den Spekulationen um die Trennung von Dvorak wissen.