Fifa überlegt den Hauptsitz von Zürich nach Paris zu verlegen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fifa soll ihren Hauptsitz von Zürich nach Paris verlegen wollen.
- Gespräche dazu zwischen Emmanuel Macron und Gianni Infantino haben bereits stattgefunden.
Fifa-Boss Gianni Infantino hat genug von Zürich. Medienberichten zufolge hat sich der Walliser mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron getroffen. Thema: Ein möglicher Umzug des Fifa-Hauptsitzes von Zürich in die französische Hauptstadt Paris.
Eine Idee im Frühstadium
Der Elysée-Palast hat bestätigt, dass entsprechende Gespräche stattgefunden hätten. Die Zeitung «Le Monde» hatte darüber berichtet. Sollte die Fifa nach Paris umziehen wollen, wäre man in Frankreich sehr erfreut darüber, heisst es.
Bereits hätten demnach informelle Gespräche zwischen den Akteuren stattgefunden. Gianni Infantino trage diese Idee in seinem Hinterkopf. Die Überlegungen seien jedoch erst in einem Frühstadium – es ist ein Thema, worüber lediglich nachgedacht werde.
Keine Bestätigung von Seiten der Fifa
Die Fifa selbst hüllt sich in Schweigen. Sie will aktuell weder dementieren noch bestätigen, dass Gespräche zu dem Thema zwischen Macron und Infantino stattgefunden haben.
Am 5. Juni findet der nächste Fifa-Kongress statt – in Paris. Infantino hofft, dort für eine zweite Amtszeit als Fifa-Präsident wiedergewählt zu werden. Die Umzugspläne sollen dort jedoch noch nicht thematisiert werden, heisst es.
«Home of Fifa» für 240 Millionen Franken gebaut
Der Fifa-Hauptsitz «Home of Fifa» steht seit 2006 auf dem Zürichberg auf einem 44'000 Quadratmeter grossen Landstück beim Zoo Zürich. Der Bau kostete damals 240 Millionen Franken. Rund 270 Fifa-Angestellte arbeiten seither dort.
Zürcher Kantonsrat lehnt höhere Besteuerung der Fifa ab
Die Fifa, die jedes Jahr Milliardenumsätze macht, wird von der Stadt Zürich wie ein Verein versteuert, also wie etwa auch ein Männerchor: Vier Prozent Steuern auf den Gewinn, statt wie andere Unternehmen acht.
In einer parlamentarischen Initiative wurde 2015 gefordert, dass die Fifa in Zürich mehr Steuern zahlen müsse. Der Vorstoss von Martin Sarbach (SP) und Markus Schaaf (EVP) forderte, dass Vereine mit einer Bilanzsumme von mehr als einer Milliarde Franken wie Firmen behandelt werden.
Erst im November 2018 wurde das Anliegen im Kantonsrat kontrovers diskutiert. Die bürgerliche Seite wehrte sich erfolgreich dagegen, die Fifa als gewinnorientiertes Unternehmen zu behandeln. 2016 habe die Fifa in Zürich auch so 2,4 Millionen Franken Steuern abgeliefert.