Frauen Fussball Weltmeisterschaft: Schottland scheidet wegen VAR aus

Simon Binz
Simon Binz

Frankreich,

Dramatik bei der Fussball Weltmeisterschaft der Frauen: Schottland vergibt gegen Argentinien einen 3:0-Vorsprung. Einmal mehr steht der VAR im Zentrum.

Frauen Fussball Weltmeisterschaft Schottland
Rachel Corsie kann es kaum glauben: Ihr Team hat an der Fussball Weltmeisterschaft gegen Argentinien einen 3:0-Vorsprung vergeben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schottland scheidet bei der Fussball Weltmeisterschaft der Frauen in der Gruppenphase aus.
  • Der WM-Neuling vergab gegen Argentinien einen sicher geglaubten Sieg.
  • Einmal mehr spielte der Video-Schiedsrichter eine zentrale Rolle.

An der Fussball Weltmeisterschaft der Frauen sorgt einmal mehr der Videobeweis für Aufsehen. Nachdem ein VAR-Drama bereits Nigeria die Achtelfinals gekostet hatte, kann sich nun auch Schottland in die Verlierer-Liste eintragen.

Dabei hätte für das Team von der Insel eigentlich alles so gut ausgesehen. Der WM-Neuling war kurz davor gegen Argentinien den ersten WM-Sieg der Geschichte zu holen. Kim Little (19. Minute), Jennifer Beattie (49.) und Erin Cuthbert (69.) brachten die Schottinnen mit 3:0 in Führung.

Der doppelte VAR an der Fussball Weltmeisterschaft

Doch Gegner Argentinien holte den Rückstand doch tatsächlich noch in den letzten 18 Minuten auf. Erst waren es Milagros Menendez (74.) sowie Florencia Bonsegundo (79.), die auf 2:3 aufschliessen konnten und dann schlug in der Nachspielzeit wieder der doppelte VAR zu.

Der deutsche Videoschiedsrichter Bastian Dankert entschied erst auf Foulpenalty. Bonsegundo fand jedoch in der schottischen Torhüterin Jenna Fife ihre Meisterin.

Dann intervenierte der Video-Schiri aber nochmals, denn Fife hatte sich zu früh von der Linie bewegt. Der Penalty musste wiederholt werden, Bonsegundo behielt dieses Mal die Nerven und erzielt das 3:3-Unentschieden.

Das Netz ist über die FIFA erbost

Das Netz hält sich mit Kritik an der neuen Torlinien-Regel erneut nicht zurück. Allgemein kommt die FIFA einmal mehr schlecht weg, denn nicht nur die Wiederholung des Penaltys lässt viele sprachlos zurück, sondern auch das Zeit-Management der Schiedsrichterin.

Wie User «nokraut» festhält, begann die Überprüfung des Fouls in der 86. Minute. «Die tatsächliche Spielfortsetzung (nach Check, Review, Erklärung der Regel, Wiederholung des 11ers, Tor und Jubel) war ACHT (!!!) Minuten später.» «nokraut» spricht von 93 Minuten und 55 Sekunden – eine Minute später sei abgepfiffen worden.

Auch Schottlands Nationaltrainerin kritisierte die Offiziellen. «Einige der Entscheidungen waren, gelinde gesagt, entsetzlich» so Shelley Kerr. Das ganze Team sei «unglaublich enttäuscht» und könne die Situation kaum fassen, so Kerr zur «BBC»

Plötzlich hat Nigeria wieder gute Chancen auf ein Weiterkommen

Die Konsequenz des 3:3-Unentschiedens: Argentinien hat mit zwei Punkten noch eine Mini-Chance, sich als einer der vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Die Schottinnen haben statt vier Punkte, nur einen auf ihrem Konto und sind definitiv ausgeschieden. Bei einem Sieg hätte das Team hingegen die K.o.-Runde erreicht. Ironischerweise hat nun Nigeria – das zuvor mit drei Punkten praktisch ausgeschieden war – wieder gute Chancen auf ein Weiterkommen.

Die Entscheidung, wer sich die letzten K.o.-Plätze holen wird, fällt am Donnerstag. Dann trifft Kamerun auf New Zealand (Gruppe E - beide Teams 0 Punkte ) und Chile auf Thailand (Gruppe F - beide Teams 0 Punkte).

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