Frauen Fussball Weltmeisterschaft: VAR kostet Nigeria Achtelfinals
An der Fussball Weltmeisterschaft der Frauen verpasst Nigeria gegen Gastgeber Frankreich die Sensation. Der Videobeweis kostet sie die Achtelfinals.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Fussball Weltmeisterschaft der Frauen kommt es zu einem Videobeweis-Drama.
- Nigeria hätte fast die Achtelfinals erreicht, hätte sich nicht der VAR eingeschaltet.
- Die Entscheidung zugunsten Frankreichs sorgt im Netz grösstenteils für Kopfschütteln.
Bis 15 Minuten vor Schluss sah es nach einem Achtungserfolg für Nigeria aus. Gegen Gastgeber Frankreich hielten die «Super Falcons» hinten die Null und wären mit einem Punkt für die Achtelfinals praktisch qualifiziert gewesen. Doch der Videobeweis machte den Afrikanerinnen einen Strich durch die Rechnung.
In der 75. Minute pfeift die Schiedsrichterin einen Penalty für Frankreich – nach Berücksichtigung des VARs. Die Entscheidung ist korrekt, Viviane Asseyi wurde im Strafraum gefoult. Wendie Renard holt Anlauf und verschiesst den Elfer – das heimische Publikum steht unter Schock und Nigeria feiert.
Doch dann schaltet sich der Video-Schiri nochmals ein: Die nigerianische Torhüterin Chiamaka Nnadozie soll sich zu früh bewegt haben. Tatsächlich zeigt die Wiederholung, dass Nnadozie bei Ballabgabe keinen Fuss mehr auf der Linie hat.
Der Penalty wird deshalb wiederholt! Die Nigerianischen Spielerinnen können es nicht fassen. Dieses Mal trifft Wendie Renard. Frankreich gewinnt das Spiel und holt sich den Gruppensieg.
Nigeria hat wegen der Niederlage nur noch eine kleine Chance auf den Achtelfinal. Mit drei Punkten und einem Torverhältnis von minus acht sieht es nicht gut aus für die Afrikanerinnen.
VAR an der Fussball Weltmeisterschaft gibt zu reden
Die VAR-Entscheidung löst im Netz heftige Reaktionen aus. Einmal mehr wird der Videobeweis als Ganzes kritisiert.
So macht Fußball keinen Spaß mehr! VAR ist doch das allerletzte... wenn ein Schiri nicht sieht, dass der Torwart nicht auf der Linie steht, dann soll er sich einen anderen Job suchen... #FIFAWWC #NIGFRA
— Dribbel 🇺🇳 🏳️🌈 🖖 (@DribbelFFM) June 17, 2019
Auch die Regel mit «dem Fuss auf der Linie» kommt bei Fans der Fussball Weltmeisterschaft nicht gut weg.
Das ist jetzt aber ganz bitter für Nigeria. Penalty, gelb/rot, Penalty an Pfosten, Wiederholung und Tor für FRA. Dämliche Regel mit dem Fuss auf der Linie. #NGAFRA
— Corine Turrini Flury (@CtfCrea) June 17, 2019
Andere sprechen wiederum von Erbsenzählerei, denn «Spielerinnen und Spieler» würden manchmal auch zu früh in den «Strafraum laufen».
Im Vergleich zu dem, wie manche Spielerinnen und Spieler manchmal zu früh in den Strafraum laufen, ist das Erbsenzählerei, die Torhüterin hat es beim Elfmeter schon schwer genug #NGAFRA #FIFAWWC https://t.co/rAQHdWbTrp
— Hannah Marie (@SportyHannah90) June 17, 2019
Nicht wenige werfen der FIFA auch indirekt Rassismus vor. User ashe_AE zum Beispiel meint, man solle damit aufhören asiatische und afrikanische Teams an die Fussball Weltmeisterschaft einzuladen, wenn man dann alle Spiele gegen sie manipuliere.
Ein anderer User schreibt: «Der zweite Penalty ist eine verdammte Schande. Wäre Nigeria ein europäisches Team, wäre das nie passiert.»
#NIGFRA That second penalty is a fucking shame. If Nigeria was a european team, it will never happen like this.
— ⵣ (@_Cacnaq_) June 17, 2019
iam_bussiepr fordert den afrikanischen Verband sogar dazu auf, künftig auf FIFA-Wettbewerbe zu verzichten. «Unsere Eltern haben uns beigebracht, zu gehen, wenn wir nicht erwünscht sind.» Für den Kommentar erhält die Twitter-Userin viel Zustimmung.
Dear @CAF_Online when is africa going to pull out of @FIFAcom organised events
— Margaret’s Son (@seanwilsin) June 17, 2019
Our parents taught us to leave where we are not welcomed. Is it not clear Africans are not welcomed at worldcups with biase judgement against us both in men and women comps#NIGFRA #NGAFRA