GC-Gurovits: «Darum ging es mit dem Deal so schnell ...»

Die chinesischen Eigentümer von GC haben Nägel mit Köpfen gemacht: Sie verkaufen den Rekordmeister nach Übersee. Worüber Nau.ch bereits im Sommer berichtete, wird heute Abend offiziell verkündet.

Bei der Medienkonferenz teilt Verwaltungsratsmitglied András Gurovits mit, dass die Zürcher eine langfristige Partnerschaft mit dem Los Angeles Football Club eingeht. Darüber sei man «sehr stolz», so Gurovits. Damit endet ein vierjähriges Intermezzo mit der chinesischen Inhaberin Jenny Wang.

Über die Verkaufssumme werden keine Angaben gemacht. Dem neuen Besitzer aus den USA gehören nun 96,5 Prozent der GC Fussball AG. Die restlichen 3,5 Prozent bleiben in den Händen der GC-Stiftung, womit gesichert ist, dass der Name nicht geändert wird.

Mit dem Besitzer-Wechsel gehen die Grasshoppers in weltberühmte Hände über. Der Schauspieler Will Ferrell, der ehemalige Basketballer Magic Johnson, die frühere Fussballerin Mia Hamm oder der frühere Youtube-Boss Chad Hurley sind unter anderen Eigentümer von Los Angeles FC.

Gurovits bedankt sich bei der Swiss Football League, welche am intensiven Prozess, der selbst über die Festtage lief, involviert war. Natürlich geht der Dank auch an die bisherigen Besitzer aus China.

«Wir wollen gewinnen und erfolgreich sein», sagt Stacy Johns vom LAFC, welche das Präsidenten-Amt interimistisch übernehmen wird. Und dafür werde man «entsprechend investieren». Matt Jackson muss seinen Posten räumen.

Ob in Zukunft möglicherweise Fredy Bickel zu GC zurückkehren wird? «Natürlich ist er ein valabler Name», so Gurovits gegenüber Nau.ch. «Wir wissen alle, dass er gute Arbeit leisten. Aber am Ende wird sich der Beste durchsetzen.»

Einer der Gründe, warum der Deal so schnell über die Bühne gebracht wurde, sei der Beginn des Transferfensters. Gurovits rechnet damit, dass GC noch Spieler holen wird. «Die Frage ist, was du auf dem Markt noch findest, im Winter ist es immer schwieriger.»

Es werde in den nächsten Tage viele Gespräche geben, erläutert Harald Gärtner, der dem Management-Team von GC zur Seite stehen wird. Man werde die Situation detaillierter analysieren.

Zu den Gerüchten betreffend Fredy Bickel sagt Gärtner: «Wir werden uns nicht auf Namen festlegen. Wir möchten uns mit dem Staff austauschen und dann in den nächsten Monaten vielleicht die eine oder andere personelle Entscheidung treffen. Aber im Moment ist es wichtig, dass wir uns als Club stabilisieren.»

Larry Freedman, der Co-Präsident von LAFC sagt: «Wir wollen unsere Marke weltweit aufbauen. Wir haben eine Zusammenarbeit mit Bayern München, wir haben einen Klub in Uruguay erworben und haben eine Jugend-Akademie in Gambia. In Europa wollen wir auf der grössten Bühne auftreten.»

Es gehe darum, ein Netzwerk für talentierte Spieler zu entwickeln. «Unsere Ambition ist es, den jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, auf unterschiedlichen Kontinenten auf höchstem Niveau zu spielen.»