GC: Öffentliche Kritik von Ex-Team-Manager wegen China-Sponsor!
«Sea-Gull» – eine chinesische Uhrenmarke ziert das neue Trikot von GC. Das passt nicht allen. Der ehemalige Team-Manager kritisiert die Hoppers öffentlich!
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Uhren-Hersteller aus China wird neuer «strategische Partner» der Grasshoppers.
- Als man das Trikot auf Instagram vorstellt, hagelt es Kritik – auch von alten Bekannten!
- Silvan Barbui war bis 2017 Team-Manager – und wettert nun öffentlich gegen seinen Ex-Club.
Seit zwei Jahren ist GC in chinesischer Hand – jetzt spielen die Hoppers auch chinesisch! Beim Saison-Auftakt gegen Lugano laufen die Zürcher erstmals mit dem Schriftzug «Sea-Gull» auf dem Trikot auf. Ein Uhrenhersteller aus China ist neuer «strategischer Partner».
Bei den Fans fällt das Shirt durch. Auf Instagram stapelt sich die Kritik unter dem Post. «Genau das sollte nicht passieren», schreibt «Raphii». Andere kommentieren nur «Bodenlos» oder «Eigentor».
Einer der Kritiker ist auch Silvan Barbui. GC-Anhängern ist der Name bestens bekannt: Bis vor fünf Jahren war Barbui Team-Manager der Hoppers!
Jetzt wettert er öffentlich gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber: «Chinesische Uhrenmarke im Uhrenland Schweiz, trauriger Verein.»
Kommentar wurde gelöscht – aber von wem?
Heute ist der Kommentar spurlos verschwunden. Warum?
Silvan Barbui sagt am Telefon zu Nau.ch, dass er den Kommentar nicht gelöscht hat. «Da gibt es ja keine zwei Meinungen, ein chinesischer Sponsor passt einfach nicht ins Bild.»
Hat etwa GC die kritische Stimme wegretuschiert? Nein! «GC hat den Kommentar hundertprozentig nicht gelöscht», heisst es aus Niederhasli.
Gelöscht würden höchstens Hasskommentare, die rassistisch, sexistisch oder «auf irgendeine Weise beleidigend sind». Es bleibt ein Geheimnis, wer die Trikot-Kritik des ehemaligen Mitarbeiters von der GC-Seite entfernt hat.
Trennung wegen Umstrukturierungen, Wechsel zum FCB
Barbui arbeitete bis 2017 auf der Geschäftsstelle von GC. «Dann hat man gemerkt, dass die Meinungen zu weit auseinandergingen und man hat sich getrennt», so der Ex-Team-Manager. Sein Eindruck habe sich schliesslich auch bestätigt – zwei Jahre nach der Trennung stieg GC in die Challenge League ab.
Die Hoppers machten damals Umstrukturierungen für die Trennung verantwortlich. Barbui wechselte zum FCB, war dort bis im Februar in der Administration tätig. Heute ist er Manager des Golfclubs Fricktal im Aargau.
GC: «Wäre begrüssenswert, sich vorher auszutauschen»
Groll gegen GC habe er trotz des unschönen Abgangs keinen – im Gegenteil. «Wenn du 15 Jahre im Verein bist, dann bleibst du dem Club verbunden, GC ist ein toller Brand. Doch leider hat der Club heute nicht mehr viel zu tun mit dem aus meiner Zeit. Es fehlt die Identifikation, es fehlen die Werte.»
Und wie kommt die öffentliche Kritik des Ex-Mitarbeiters bei GC an? «Wir wollen einem ehemaligen verdienten Mitarbeiter die Freiheit lassen, auf sozialen Medien seine persönliche Meinung zu äussern.»
Aber: «Es wäre begrüssenswert, wenn man sich vorgängig mit uns über den Sachverhalt austauschen würde. Um eine konstruktive, öffentliche Kritik zu äussern.»