Granit Xhaka: Schwager verrät, wie Nati-Captain als Trainer tickt
Nati-Captain Granit Xhaka (31) ist während seiner Trainerausbildung im Staff eines deutschen Oberligisten tätig. Dort spielt auch sein Schwager Leonard.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Union Nettetal in der deutschen Oberliga arbeitet Granit Xhaka an der Trainerkarriere.
- Sein Schwager Leonard Lekaj spielt beim SC und schwärmt von der Arbeit Xhakas.
- Der frischgebackene deutsche Meister agiere mit dem Team stets auf Augenhöhe.
Granit Xhaka erlebt mit Bayer Leverkusen eine traumhafte Saison: Letzte Woche feierte er vorzeitig den ersten Meistertitel der Club-Geschichte. Im DFB-Pokal und in der Europa League ist das Team ebenfalls auf Titelkurs. Eine Niederlage gab es in dieser Saison für die Werkself noch keine!
Doch der Nati-Captain ist bekanntlich nicht nur bei Leverkusen auf dem Platz anzutreffen: Im Zuge seiner Trainerausbildung ist Xhaka auch regelmässig beim SC Union Nettetal anzutreffen. Beim Club aus der Oberliga Niederrhein ist der 31-Jährige Teil des Trainerteams.
Leonard Lekaj: «Granit wollte unbedingt in den Herrenbereich»
Doch wie kam es überhaupt zum Kontakt mit der Oberliga-Truppe? Das liegt an Nettetal-Spieler Leonard Lekaj. Der 33-Jährige ist der Schwager des Nati-Captains, seine Schwester und Granit Xhaka lernten sich während dessen Zeit in Gladbach kennen.
Folglich hatte Lekaj auch seine Hände im Spiel, als sich Xhaka nach seinem Wechsel zu Leverkusen nach einem Amateurverein umschaute. «Er hätte auch bei Bayer im Nachwuchsleistungsbereich hospitieren können. Aber er wollte unbedingt in den Herrenbereich», so Lekaj im Interview mit «Fussball-de».
Trotz eng getaktetem Terminplan mit Leverkusen, sei Xhaka fester Bestandteil des Trainerteams. «Er ist einmal in der Woche bei uns in Nettetal auf der Anlage», so Lekaj weiter. Weil die Trainerausbildung in Blöcken stattfinde, müssen die Anwärter gewisse Inhalte umsetzen. «Er stimmt sich da eng mit Chefcoach Andi Schwan ab», erklärt Xhakas Schwager.
Und die Arbeit mit dem 123-fachen Schweizer Nationalspieler trage bereits Früchte, ist Lekaj überzeugt: «Wir treten auf dem Platz noch sicherer auf, sind ruhiger am Ball. Und wissen in fast jeder Situation, was zu tun ist. Vor allem im zentralen Mittelfeld hat sich unser Spiel verbessert. Das ist sicherlich ein Verdienst der Impulse, die uns Granit geben kann.»
Doch die Beziehung zwischen dem prominenten Assistenztrainer und dem Oberligisten sei nicht einseitig: «Er lernt auch von uns beziehungsweise bei uns. Denn er ist im Trainergeschäft noch ganz jung dabei und fügt sich nahtlos bei uns ein.»
Lekaj weiter: «Es passiert alles auf Augenhöhe. Er ist keiner, der sich in der Kabine oder auf dem Platz hinstellt und sagt: ‹Hört mal, ich bin Granit Xhaka, ich habe im Fussball schon alles gesehen.›»
Xhaka-Schwager Lekaj: «Ich halte natürlich zu Granit»
Steht Leonard Lekaj nicht für Nettetal auf dem Platz, versucht er, seinem Schwager bei der Arbeit zuzusehen. «So oft es geht, bin ich im Stadion. Ich versuche, möglichst jedes Heimspiel von Bayer zu sehen. Und war natürlich auch am vorigen Sonntag bei der Meisterfeier dabei.»
Die erfolgreiche Phase der Werkself mit Granit Xhaka führt bei dessen Schwager sogar zu einem Fan-Konflikt: «Ich bin ein Gladbacher Junge, habe selber in der Jugend der Borussia gespielt und bin selbstverständlich Fohlen-Fan. Als Bayer in dieser Saison gegen Gladbach gespielt hat, war ich hin- und hergerissen. Weil ich natürlich auch zu Granit halte.»
Das nächste Spiel, bei dem der 33-Jährige hin- und hergerissen sein wird, findet übrigens an der EM 2024 statt. Die Schweizer Nati trifft mit Captain Granit Xhaka im letzten Gruppenspiel auf Deutschland. Wem drück Leonard Lekaj die Daumen? «Da bin ich im Zwiespalt, aber etwas mehr für die Schweiz.»