Uli Hoeness fühlt sich beim Bayern-Abschied «sauwohl»
Beim FC Bayern München endet die Ära Uli Hoeness. Dieser fühlt sich beim Abschied «sauwohl», wie er selber sagt. Zum neuen Trainer will er sich nicht äussern.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach 40 Jahren tritt Uli Hoeness als Bayern-Präsident ab.
- Sein Nachfolger wird Herbert Hainer, Ex-Chef von Adidas.
- Beim Abschied zeigte sich Hoeness stark berührt.
Den emotionalen Schlusspunkt an der Spitze des FC Bayern muss der neue Ehrenpräsident Uli Hoeness «erst noch verarbeiten». Beim Trainerthema übt er nach der Jahreshauptversammlung öffentliche Zurückhaltung. Sein Nachfolger ist nach der Wahl «stark berührt».
Uli Hoeness spricht bis nach Mitternacht
Mitternacht war längst vorbei, als Uli Hoeness in sein neues Leben als Ex-Präsident des FC Bayern München startete. «Ich muss das alles erst noch verarbeiten. Es war eine emotionale Sache!», sagte der 67-Jährige nach einer langen Jahreshauptversammlung des deutschen Fussball-Rekordmeisters.
«Ich habe mich so sauwohl gefühlt», sagte Hoeness, der die Münchner Olympiahalle in der Nacht als Ehrenpräsident verliess. Dem entsprechenden Antrag von Präsidenten-Nachfolger Herbert Hainer stimmten die 6091 anwesenden Mitglieder mit lautem Applaus zu.
Vager Blick in die Zukunft
Nur über ein paar «Krakeeler» bei den teilweise kritischen Wortmeldungen am Ende der Versammlung ärgerte sich Hoeness mal wieder gewaltig. Hoeness' Blick in die Zukunft blieb vage: «Ich muss mein Leben neu orientieren.» Nach 40 Jahren in der vordersten Reihe wird er nur einfaches Mitglied Aufsichtsrates sein.
In der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ehemaligen Adidas-Chef Hainer, demonstrierte Hoeness gleich mal eine neue Form der Zurückhaltung beim Trainerthema.
Hansi Flick bleibt vorerst Trainer
«Vor drei Tagen hätte ich die Frage vielleicht noch beantwortet. Ich fühle mich nicht autorisiert, in der Position, die ich jetzt habe, solche Gedanken zu artikulieren», sagte der Ex-Präsident. Es ging dabei um die Einschätzung der von einem Fan bei der Jahreshauptversammlung gewünschten Rückkehr von Pep Guardiola. Der von 2013 bis 2016 Bayern-Trainer war.
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte zuvor in der Versammlung verkündet, dass Niko-Kovac-Nachfolger Hansi Flick mindestens bis zum Jahresende Trainer bleiben werde. Rummenigge stellte sogar eine längere Cheftrainertätigkeit Flicks «darüber hinaus» in Aussicht.
Eine grosse Aufgabe
Der neue Präsident Hainer betonte, dass die Trainersuche in erster Linie Aufgabe von Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic sei. «Der Vorstand kümmert sich jetzt um die Sache. Und wird versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen den besten Trainer zu bekommen», sagte der langjährige Adidas-Chef.
Der mit überwältigender Mehrheit für drei Jahre zum Präsidenten gekürt wurde. «Ich weiss, es ist eine grosse Aufgabe», sagte der 65 Jahre alte Niederbayer zur Nachfolge von Uli Hoeness.
Hainer sprach seine hohe Wertschätzung für den «super Trainer» Guardiola aus, verwies aber auch auf dessen Vertrag bei Manchester City. An den englischen Meister ist Guardiola bis 2021 gebunden. Der Vorstand müsse mit seinem Vorschlag auf den Aufsichtsrat zukommen, betonte Hainer. «Prinzipiell wollen wir den besten Trainer für den FC Bayern München haben», sagte Hainer.