Iran erlaubt wenigen Frauen Zutritt zum Champions League Final
Am Samstag findet im Iran das Rückspiel des asiatischen Champions-League-Finals statt. Der Staat hat 850 Frauen den Besuch der Partie gestattet.
Das Wichtigste in Kürze
- 850 Iranerinnen dürfen den asiatischen Champions-League-Final live vor Ort mitverfolgen.
- Die Frauen wurden von Behörden ausgewählt.
Für den asiatischen Champions-League-Final hat der Iran einer begrenzten Anzahl von Frauen den Zugang ins Asadi-Stadion in Teheran erlaubt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA dürfen am Samstag 850 Frauen das Rückspiel zwischen Persepolis Teheran und dem japanischen Vertreter Kashima Antlers im Stadion verfolgen. Insgesamt werden fast 100'000 Zuschauer erwartet. Das Hinspiel hatten die Japaner in der vergangenen Woche mit 2:0 gewonnen.
Wie beim Länderspiel des Iran gegen Bolivien Mitte Oktober wurden die Frauen auch diesmal von Behörden ausgewählt. Unter ihnen sind voraussichtlich wieder Angehörige der Spieler, weibliche Angestellte des iranischen Fussballverbandes, Mitglieder der iranischen Frauen-Nationalmannschaft sowie weibliche Offizielle aus dem Präsidialamt und Parlament.
Frauen im Iran dürfen seit mehr als drei Jahrzehnten in der Regel nicht in Fussballstadien. Der erzkonservative Klerus im Land ist der Ansicht, dass islamische Frauen bei den Spielen mit frenetischen männlichen Fans und vulgären Slogans nichts zu suchen hätten. Bemühungen des iranischen Fussballverbandes, des Sportministeriums und sogar von Präsident Hassan Ruhani diesen Standpunkt zu ändern, hatten bis jetzt nur wenig Erfolg.