Juventus – das Team steht vor einem grösseren Umbau

Peter Pflugshaupt
Peter Pflugshaupt

Italien,

Juventus holt sich die achte Meisterschaft in Folge. In der Champions League ist Juve aber wieder gescheitert. Das Team steht vor einem Neuaufbau.

Juventus Trainer Massimiliano Allegri
Trainer Massimiliano Allegri verlässt Juventus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Juve wird wieder italienischer Meister.
  • Das Team steht vor einem Neuaufbau.
  • Trainer Allegri soll diesen orchestrieren.

Juventus und Trainer Allegri wollen wieter zusammenarbeiten. Kaum war das erneute Aus in der Champions League besiegelt , haben sowohl Präsident Agnelli als auch Allegri dies bestätigt. Trotz einer Saison , in welcher drei Titel angestrebt, aber «nur» die Meisterschaft geholt wurde.

Und wenn Agnelli und Allegri zusammen kurz nach einer Pleite bekanntgeben, weiter zusammenarbeiten, wird es wohl so sein.

Agnelli: «Allegri bleibt. Die Champions League zu gewinnen ist weiterhin unser Ziel.» Und Allegri sagt: «Ich habe mit Agnelli gesprochen. Wir haben eine gemeinsame Zukunft.»

Das sind die Baustellen von Juventus

Die erste grosse Aufgabe dieser Zukunft besteht in der Verjüngung und Verstärkung der Mannschaft. Das sind die Baustellen:

Goalies:

Die Lücke nach dem Abgang von Gigi Buffon ist noch grösser als befürchtet. Der Pole Wojciech Szczesny zeigt zwar regelmässig Glanzparaden. In der Liga hat er aber einige Böcke und es fehlt ihm an Ausstrahlung.

Mit Mattia Perrin holte Juve zwar eines der grössten Talente Italiens. Doch man scheint ihm nicht zu vertrauen, er spielt fast nie. Vielleicht wäre es an der Zeit, die Hierarchie im Tor zu überdenken.

Serie A Gigi Buffon
Mit Juventus feierte Gianluigi Buffon in der Serie A grosse Erfolge. - Keystone

Verteidigung:

Juves Prunkstück, die Abwehr, kommt in die Jahre. Andrea Barzagli (37) tritt auf Ende Saison zurück. Giorgio Chielleini (34) wird älter und verletzungsanfälliger, der Haudegen fehlt auch aktuell angeschlagen. Und Leonardo Bonucci (31) hat nach seinem missglückten Milan-Abenteuer an Charisma eingebüsst.

Mit Innenverteidiger Rugani (24) und den Aussenbacks De Sciglio (26), Spinazzola (26) und Cancelo (24) stehen zwar Leute bereit. Doch reicht das für den Gewinn Champions League?

«Altstar» Marcelo (30) könnte wie Ronaldo von Real Madrid zu Juventus wechseln. Dazu interessiert sich Juve für Innenverteidiger Sam Umtiti (25) von Barcelona. Dagegen steht Alex Sandro vor dem Absprung. Die Verteidigung muss neu aufgebaut werden.

Marcelo zu Juventus Turin?
Isco (r), Benzema und Marcelo (l) jubeln über das erste Tor der Madrilenen. Foto: Bernat Armangue/AP - dpa-infocom GmbH

Mittelfeld:

Auch im Mittelfeld besteht Handlungsbedarf, gesucht wird in erster Linie ein Spielmacher. Oben auf dem Zettel steht Ivan Rakitic von Barcelona. Der Mann aus Möhlin hat noch einen Vertrag bis 2021 und Juve müsste wohl mindestens 50 Millionen Euro locker machen.

Bereits verpflichtet hat die «alte Dame» dagegen den Waliser Aaron Ramsey (28). Der Puncher und Stratege kommt ablösefrei von Arsenal zu Juventus.

Wie sieht die Zukunft von Emre Can (25), Blaise Matuidi (32), Sami Khedira (32) und Miralem Pjanic (29) aus? Sie haben alle noch Verträge, könnten aber wechseln. Bleiben dürfte Rodrigo Bentancur. Der Uruguayer ist erst 21-jährig und etabliert sich immer besser.

Miralem Pjanic Juventus Turin
Sekou Sanogo (links, YB) und Miralem Pjanic (Juventus Turin) steigen hoch zum Kopfballduell. - Keystone

Angriff:

Die Offensive von Juventus wird um Cristiano Ronaldo gebaut. CR7 zeigt auch in Italien Top-Leistungen und will die Scharte des Champions League-Aus noch auswetzen.

Allrounder Mandzukic (32) will bleiben und hat seinen Vertrag eben verlängert. Auch Douglas Costas Vetrag läuft noch bis 2022.

Mit Flügel Bernardeschi (25) und Mittelstürmer Kean (19) hat Juve zudem zwei der grössten Talente Italiens in den eigenen Reihen. Und mit Federico Chiesa (21) soll ein weiteres folgen. Der Shooting Star spielt aktuell bei Fiorentina und soll 70 Millionen kosten.

Dafür könnte Paulo Dybala (25) geopfert werden. Der Argentinier gehört nicht zu den Lieblingen von Trainer Allegri. Der Offensiv-Allrounder hat mit 100 Millionen dafür den höchsten Marktwert in der Mannschaft. Und er hat Angebote aus halb Europa.

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