Klopp und Liverpools «Mentalitäts-Giganten» im Finale
Welch ein Spektakel, welch eine Aufholjagd! Jürgen Klopp ist nach dem 4:0 des FC Liverpool gegen den FC Barcelona noch lange nach dem Spiel elektrisiert. Die Reds haben das Fussball-Wunder geschafft und stehen wie im Vorjahr im Champions-League-Endspiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Jürgen Klopp war nach der magischen Nacht von Anfield hin und weg.
«Ich hoffe, dass ich mich in 50 Jahren daran noch erinnern kann», schwärmte Liverpools Coach nach dem spektakulären 4:0 (1:0) gegen den FC Barcelona, womit die Reds wie im Vorjahr den Einzug ins Endspiel schafften.
Für den deutschen Erfolgstrainer sind seine Spieler «Mentalitäts-Giganten», nachdem das Hinspiel noch mit 0:3 verloren gegangen war und kaum einer mehr mit einem Comeback gerechnet hatte. Im Finale trifft der Premier-League-Zweite am 1. Juni in Madrid entweder auf Ajax Amsterdam oder Tottenham Hotspur (Hinspiel: 1:0) und darf dort vom ersten Königsklassen-Titel seit 2005 träumen.
MATCHWINNER: Er ist der Mann für die besonderen Momente. Divock Origi avancierte mit seinen zwei Toren zum Matchwinner. Mal wieder Origi - der Ex-Wolfsburger war in dieser Saison nicht das erste Mal der Held des Abends. Beim 1:0 gegen den Stadtnachbarn FC Everton traf der Stürmer in der sechsten Minute der Nachspielzeit und sorgte für einen Jubellauf von Klopp. Und erst am vergangenen Samstag erzielte Origi den 3:2-Siegtreffer bei Newcastle United, wodurch die Reds weiter vom Titel in der Premier League träumen dürfen.
ENDSPIEL: Es ist das achte grosse Endspiel für Jürgen Klopp, seine Bilanz ist bislang ernüchternd. Die letzten sechs Finals verlor der Erfolgscoach allesamt - jeweils dreimal mit Borussia Dortmund und Liverpool. Darunter sind auch drei Europacup-Endspiele: 2013 verlor der BVB im deutschen Königsklassen-Finale gegen den FC Bayern München (1:2), 2016 zog Klopp im Europa-League-Endspiel mit Liverpool gegen den FC Sevilla (1:3) den Kürzeren. Und im vergangenen Jahr endete in der Champions League gegen Real Madrid (1:3) der Traum vom Titel.
ALPTRAUM: Wieder hat der FC Barcelona eine Drei-Tore-Führung in der Champions League verspielt. Im Vorjahr kassierten die Katalanen nach einem 4:1 im Viertelfinal-Hinspiel gegen den italienischen Club AS Rom noch eine 0:3-Pleite im Auswärtsspiel. Im gegnerischen Tor stand damals wie am Dienstag der Brasilianer Alisson. Damit wartet Barça weiter auf den ersten Endspiel-Einzug seit dem Titelgewinn 2015.
TRICK: Das entscheidende 4:0 hatte Klopp nicht einmal gesehen. Bei der schnell ausgeführten Ecke von Trent Alexander-Arnold war der Coach genauso überrascht wie die Spieler von Barcelona. Nur Origi war hellwach und sorgte für die Entscheidung. «Das war eine Idee von Trent Alexander-Arnold, 20 Jahre alt - was für ein Kerl!», meinte Klopp.
PROMINENTER JUBEL UND GLÜCKWÜNSCHE: Ob Edel-Fan Campino oder Basketball-Legende Dirk Nowitzki - schon wenige Minuten nach dem Ende der denkwürdigen Partie gab es in den sozialen Netzwerken die ersten Glückwünsche. «Kloppo!!!!», twitterte der vor kurzem zurückgetretene Nowitzki. Tote-Hosen-Sänger Campino veröffentlichte mit Liverpool-Schal über dem Kopf ein Foto aus dem Stadion mit der Unterzeile: «I'm a believer!....».