LaLiga-Start: Barcelona und Atlético top, Real flop

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Spanien,

Die Primera División ist Synonym für Spektakel, megateure Transfers und die Spitzenclubs Real Madrid und FC Barcelona. Aber Zidanes Elf schwächelt schon vor dem Saisonstart. Stadtrivale Átlético steht selbstbewusst in den Startlöchern - auch dank eines Rekordzugangs.

Trainer Zinédine Zidane ist bei Real Madrid gefordert. Foto: Matthias Balk
Trainer Zinédine Zidane ist bei Real Madrid gefordert. Foto: Matthias Balk - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bilder von Zinédine Zidane in Spaniens Sportgazetten sprechen Bände.

Mal hält sich der Coach von Real Madrid die Hände vors Gesicht, mal lässt er mit düsterem Blick den Kopf hängen.

Das Lachen ist dem im März zu den Königlichen zurückgekehrten, erfolgsverwöhnten Trainer schon länger vergangen. Bei Testspielen fuhr die Elf von Toni Kroos mehrere deprimierende Niederlagen ein, und Wunschtransfers wie der von Paul Pogba scheiterten. Der lange unantastbare Zidane, der Real zu drei Königsklassen-Siegen in Folge geführt hatte, steht zum Saisonstart heftig in der Kritik.

Wenn am Freitag die 89. Saison der Primera División startet, richten sich die Augen aber zunächst auf den amtierenden Meister FC Barcelona, der zu Athletic Bilbao ins Baskenland reist. Der Tabellenachte der vergangenen Saison ist nicht gerade ein leichter Gegner zum Auftakt. Apropos Freitagsspiele: Die werden in Spanien weiter stattfinden. Die bei Fans unbeliebten Montagsspiele wurden hingegen kürzlich von einem Gericht untersagt.

Ob Torgarant Lionel Messi beim Barça-Saisonstart dabei ist, war unklar. Er hat sich beim Training eine Muskelzerrung in der Wade zugezogen und schon die US-Tour des Clubs verpasst. Aber auch ohne den Argentinier, an frischem Talent mangelt es Trainer Ernesto Valverde nicht: Neuzugang Antoine Griezmann, der für 120 Millionen Euro von Atlético Madrid gekommen ist, gilt als treffsicherer Leo-Ersatz. Das Trio Griezmann, Ousmane Dembélé und Luis Suárez hatte bereits beim 4:0 im Testspiel gegen Neapel überzeugt. «Es ist mehr als wahrscheinlich, dass diese Angriffslinie auch beim LaLiga-Start von Anfang an zum Einsatz kommt», schrieb das Sportblatt «Marca».

Vom Mittelfeld aus soll Neuzugang Frenkie de Jong das Spiel dirigieren. Der für 75 Millionen Euro von Ajax Amsterdam gekommene Profi hat sich schon vor Beginn der neuen Saison gleichermassen in die Herzen der Blaugrana-Fans wie des Trainers gekickt: «Er benötigte nur fünf Freundschaftsspiele, um den 'Barcelonismo' zu begeistern und Coach Valverde zu betören», schwärmte das Barça-Hausblatt «Sport».

Euphorie für einen Newcomer herrscht auch bei Reals Stadtrivalen Atlético. Der 127 Millionen Euro teure João Félix, der von Benfica Lissabon zum Club von Diego Simeone gewechselt ist, ist der Rekordeinkauf des Sommers - europaweit. Zumindest bisher, denn noch immer ist unklar, ob, wann und für welche Summe der wechselwillige Superstar Neymar von Paris Saint-Germain nach Spanien zurückkehrt. Und vor allem, bei welchem Club der 27-Jährige letztlich anheuert, denn Real und Barça buhlen gleichermassen um den Brasilianer.

Aber zurück zu Atlético. Die Mannschaft ist in Spanien in aller Munde, seit sie Ende Juli den ewigen Konkurrenten Real in einem Testspiel in den USA mit 7:3 demütigte. «Das tut weh», musste auch Zidane zugeben. Obwohl Simeone im Transfer-Getümmel gleich mehrere Spieler seiner Stammelf verlor - neben Griezmann etwa auch Lucas Hernández zum FC Bayern und Diego Godín - geht das Team am Sonntag mit Optimismus ins Rennen. Atlético empfängt den FC Getafe.

«Furacão (Hurrikan) Félix» - der teuerste Einkauf der Clubgeschichte - soll helfen, das Team in der Liga und in der Champions League endlich ganz nach vorne zu bringen. Beim International Champions Cup gegen Juventus Turin war die 19-jährige «Teen-Sensation» der Matchwinner. «Ein Crack ist geboren», schwärmte «Marca» und Simeone lobte: «Wo immer du ihn aufstellst, er weiss, was zu tun ist.»

Der einzige, der nicht so recht zu wissen scheint, was zu tun ist, bleibt Zidane. Kommentatoren werfen ihm vor, zu stur an der alten, kaum noch spielfreudigen Riege um Kroos, Isco oder Marcelo festzuhalten. Für die von Zidane wenig geliebten Profis Gareth Bale und James Rodríguez wurde bislang kein Abnehmer gefunden. Wunschkandidat Paul Pogba bleibt wohl bei Manchester United - und ob Neymar letztlich nach Madrid kommt, ist weiter fraglich.

Dann kommt noch Pech hinzu: Wenn Los Blancos am Samstag gegen Celta Vigo antreten, wird Neuzugang Rodrygo wohl gleich fehlen: Das Stürmertalent aus Brasilien kuriert eine Muskelverletzung aus. Ein Kommentator schrieb vor dem Real-Debüt von einem «Meer von Zweifeln».

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