Lars Lunde: «Mein Wunschtrainer bei YB wäre ... Lucien Favre!»
YB trifft am Sonntag auswärts auf den unberechenbaren FCZ. Gelingt im Letzigrund ein Dreier, ist der Titel quasi wie fix – das sagt Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde.
Das Wichtigste in Kürze
- Für YB geht es am Sonntag um 16.30 Uhr auswärts gegen den FCZ weiter.
- Danach folgen in den restlichen vier Partien drei Heimspiele.
- Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde ist zuversichtlich, warnt aber vor unberechenbaren Zürchern.
- Zudem erklärt die YB-Legende, welcher Trainer seine Wunschlösung ab Sommer wäre.
Am Sonntag startet YB in die «Championship Group», die letzten fünf Spiele der Saison. Wenn ich auf den Spielplan blicke, dann ist für mich klar: Gewinnt YB am Sonntag beim FCZ, dann ist den Bernern der Titel nicht mehr zu nehmen.
Vier Spiele vor Schluss beträgt der Vorsprung dann noch mindestens sechs Punkte. Und von den letzten vier Spielen tragen die Young Boys drei zu Hause aus. Das würden sie sich nicht mehr nehmen lassen.
Aber ob es am Sonntag so kommt? Der FCZ ist in dieser Saison nur schwer einzuschätzen, sie machen doch einige Fehler.
Was man so liest, gibt es im Verein ab und zu Unruhen. Das kann der Stabilität eines Teams sicher schaden. Zudem haben die Zürcher jetzt auch noch mal den Trainer gewechselt, das macht sie noch unberechenbarer.
Ich bin aber überzeugt, dass YB das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen wird. Sie sind auf der Zielgeraden und alle wissen, worum es jetzt geht. Der nächste Meistertitel ist zum Greifen nah! Es wäre die Krönung einer Saison, in der man phasenweise gar nicht überzeugt hat.
Lars Lunde: «Nie langweilig, wenn YB Meister wird»
Man kann jetzt vielleicht einwenden, dass es langweilig ist, wenn YB schon wieder den Titel holt. Aber auf mich trifft das natürlich nicht zu: Hauptsache, die Young Boys werden Meister, das wird nie langweilig! Zumal im Sommer bestimmt diverse Änderungen im Kader vorgenommen werden – und natürlich auf der Trainerbank.
Ich bleibe dabei: Meine Wunschlösung bei YB wäre Lucien Favre. Aber ich denke nicht, dass er noch mal in die Schweiz zurückkehrt, um einen Klub zu übernehmen. Da wäre wohl die Option mit Winterthur-Trainer Patrick Rahmen realistischer.
Auf jeden Fall wird die Trainersuche bei YB bestimmt einfacher ablaufen, als bei meinem anderen Ex-Klub Bayern München. Es wirkt so, als wären im Klub nicht alle restlos von Ralf Rangnick überzeugt gewesen. Das hat er wohl gespürt und darum abgesagt.
Die Bayern werden in der Trainerfrage trotzdem eine gute Lösung finden. Ob das aber eine Langfristige sein wird, werden wir sehen. Auch hier würde meiner Meinung nach neben Zinédine Zidane auch Lucien Favre infrage kommen. Doch das ist wohl eher unrealistisch …
Wenn ich übrigens höre, dass Uli Hoeness für seine Aussagen gegen Thomas Tuchel öffentlich kritisiert wird, muss ich intervenieren: Uli Hoeness darf immer alles sagen – Bayern München ist schliesslich sein Verein!
«YB-Aussenverteidiger sind oft zu offensiv»
Zurück zu YB: Nach seiner Einwechslung gegen Winterthur hat Cedric Itten so agil und spritzig gewirkt wie lange nicht mehr. Zudem traf er letzte Woche doppelt im Test gegen Ouchy. Es würde mich verwundern, wenn er am Sonntag nicht in der Startelf stehen würde.
Und natürlich muss auch mein Lewin Blum von Anfang an spielen. Aber Achtung: Das Aussenverteidiger-Duo Blum/Hadjam ist mir oftmals ein wenig zu offensiv! Das ist nicht gut für die Balance und führt zu gefährlichen Kontersituationen.
Kann man das verhindern, liegen drei Punkte gegen den FCZ drin. Und dann sieht es aus Berner Sicht sehr gut aus. Hopp YB!
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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.
Bis heute ist der 60-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit Anfang Jahr auch Nau.ch-Kolumnist!