Manchester City während China-Tour wegen «Arroganz» in der Kritik
Das Wichtigste in Kürze
- Manchester City hat sich während seiner Vorsaison-Tournee durch China unbeliebt gemacht.
- Dem Verein wird vorgeworfen, arrogant und respektlos mit den chinesischen Fans umzugehen.
- Das schlechte Image könnte nachhaltige Folgen für die China-Strategie der Citizens haben.
Eigentlich wollte Manchester City sich auf der Vorsaison-Tournee durch Asien den Fans von seiner besten Seite zeigen. Schliesslich ist China der grosse Wachstumsmarkt im Fussball. Und mit Sichuan Jiuniu gehört seit kurzem sogar ein chinesischer Club zur «City Football Group» um Sheikh Mansour.
Aber die China-Tour ging für ManCity gründlich in die Hose. Die Fans vor Ort sind brüskiert über die Unnahbarkeit der Stars, die lokalen Medien kritisieren eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Auch Trainer Pep Guardiola kriegt sein Fett weg: Dem Spanier wird vorgeworfen, die Fans einfach zu ignorieren.
Chinesische Medien nehmen City auseinander
Das Nachrichtenportal «Xinhua» lässt kein gutes Haar an den Gästen aus dem Westen. «Guardiola war nur ein Beispiel für die absolute Respektlosigkeit, die ManCity seinen chinesischen Gastgebern entgegenbringt. Für sie war der Auftritt in China nicht mehr als eine kommerzielle Verpflichtung.»
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Vernichtend fällt das Urteil vor allem im Vergleich mit den anderen englischen Clubs in China aus. Die Wolverhampton Wanderers, die den Final der Asia Trophy in Nanjing im Penaltyschiessen gegen City gewannen, erhielten Sonderlob. «Für sie war Fan-Interaktion ein Eckpfeiler ihrer Reise nach China. Spieler und Trainer taten alles in ihrer Macht Stehende, um mit den Fans in Kontakt zu treten.»
Ein ähnliches Urteil fällt «Xinhua» auch über Newcastle und West Ham, die ebenfalls in Nanjing dabei waren. Diese hätten einige Stars an ein U12-Turnier in Nanjing geschickt. «Ganz sicher eine Erfahrung, die die Youngster nie mehr vergessen werden.»
China-Zukunft von Manchester City wackelt
Zudem habe Manchester City in Person von CEO Ferran Soriano den wahren Zweck der Reise offenbart. Soriano hielt vor Fachpublikum eine 90-minütige Präsentation unter dem Titel «City Football Group: Einen wirklich globalen Fussball-Fussabdruck erschaffen». Darin sei es ausschliesslich um die effizientesten Wege gegangen, chinesischen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Auch das Verhalten der Citizens gegenüber den Medien wird harsch kritisiert. So habe man den chinesischen Journalisten keine eigenen Fragen gestattet. Auf die Frage, warum chinesische Medien als zweitklassig behandelt würden, antwortete City-Pressesprecher Alex Rowan: «Kein Kommentar».
Der China-Trip könnte für Manchester City nachhaltige Konsequenzen haben, vor allem, was die Marktpräsenz in Asien betrifft. Das steht entgegengesetzt zur Strategie der City Football Group, die mit Sichuan Jiuniu tiefer in den chinesischen Markt vordringen wollte. Chinesischen Medienberichten zufolge wackelt nun sogar die Neuausrichtung des Clubs als «Chengdu City FC» zur Saison 2020.