Manchester United empfängt heute Dienstag die Young Boys in der Champions League. Das Team von Mourinho steckt in einer tiefen Krise, gilt aber als Favorit.
José Mourinho mit einem finsteren Blick: Der Star-Trainer und sein Team stecken in einer tiefen Krise.
José Mourinho mit einem finsteren Blick: Der Star-Trainer und sein Team stecken in einer tiefen Krise. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Dienstag gastiert YB in der Champions League im Old Trafford.
  • Manchester United ist Favorit, doch dem englischen Verein läuft es gar nicht rund.
  • Können die Young Boys von der ManU-Krise profitieren?
Ad

Eigentlich dürfte einem Heimsieg von Manchester United nichts im Wege stehen. Der englische Traditionsverein gilt als klarer Favorit gegen die Young Boys. Zudem müssen die Berner einerseits auf ihren verletzten Topskorer Guillaume Hoarau verzichten und andererseits ohne ihren Mittelfeldspieler Sékou Sanogo (gesperrt) auskommen.

Verlaufen also die beiden Partien in der CL-Gruppe H – neben YB und ManU spielt noch Juventus gegen Valencia – nach Papierform, qualifiziert sich ManU heute Dienstag vorzeitig für die K.o.-Runde der Champions League. Für das Team von Kult-Trainer José Mourinho wäre dies ein wichtiger Erfolg, denn in der Meisterschaft läuft es den Engländern überhaupt nicht rund.

Manchester United sogar hinter Everton

Nach 13 Runden liegt der Verein in der Premier League gerade Mal auf dem enttäuschenden 7. Platz – die Distanz zu Leader und Stadtrivale Manchester City beträgt bereits 14 Punkte. Zuletzt reichte es im heimischen Old Trafford gegen Keller-Klub Crystal Palace nur zu einem enttäuschenden 0:0-Unentschieden.

Nach dem Spiel platzt José Mourinho deshalb wieder einmal der Kragen. Die Wut des Trainers richtete sich dabei vor allem gegen seine eigenen Spieler. «Ich kann nicht den Charakter der Spieler ändern. Die Lösung ist, dass ich wahrscheinlich danach aufstelle, wer am meisten mit dem Herzen dabei ist und dann muss ich vermutlich selbst spielen», so Mourinho.

Der Star-Trainer vermisst bei seinen Spieler demnach vor allem Charakter, Reife, Wille, Biss und Persönlichkeit. Als wäre den Spielern nicht bewusst, wen er mit der Kritik genau meint, setzt «The Special One» gegenüber «Univision» noch einen drauf und nannte einige Spieler sogar namentlich: «Wir reden über Luke Shaw, Anthony Martial, Jesse Lingard und Marcus Rashford».

Manchester United steckt in einer tiefen Krise

José Mourinho scheint in Manchester einfach nicht das richtige Rezept zu finden, um den bitter nötigen Optimismus zu versprühen – Entlassungs-Gerüchte halten sich deshalb nach wie vor hartnäckig. Ist ihm sein Job lieb, würde er gut daran tun, seine Spieler nicht öffentlich an den Pranger zu stellen. Es dauerte nämlich nicht lange, bis Kritik von ManU-Legenden und Fans laut wurde.

Der langjährige Verteidiger Rio Ferdinand sagte: «Er darf das natürlich nicht machen. In der Kabine vor versammelter Mannschaft wäre es schlauer gewesen. So aber wird das dem Team kaum helfen». Wie die beteiligten auf die Kritik von Mourinho reagieren werden, dürfte sich am heutigen Dienstagabend gegen YB zeigen.

Die ManU-Legende Rio Ferdinand findet die öffentliche Kritik von José Mourinho keineswegs förderlich.
Die ManU-Legende Rio Ferdinand findet die öffentliche Kritik von José Mourinho keineswegs förderlich. - Keystone
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BSC Young BoysChampions LeagueManchester UnitedJuventusJosé MourinhoManchester CityPremier LeagueGuillaume Hoarau