Mario Balotelli: Sion-Boss Constantin verteidigt Mafia-Tirade
Mit seinen Mafia-Vorwürfen gegen die Liga löst Mario Balotelli einen handfesten Zoff aus. Rückendeckung erhält er von Sion-Boss Christian Constantin.
Das Wichtigste in Kürze
- Sion-Präsident Christian Constantin (65) verteidigt die Entgleisungen von Mario Balotelli.
- Die Mafia-Vorwürfe des Italieners gegen den Schweizer Verband seien berechtigt.
- CC ortet Schiebung gegen die Romand-Clubs – insbesondere durch den VAR.
Als Mario Balotelli kurz vor Transferschluss beim FC Sion unterschrieb, war abzusehen: Der Fussball-Bad-Boy wird auch in der Schweizer Super League für Furore sorgen. Genau das tut der Italiener nun – mit einem Doppelschlag.
Zuerst sorgt der 32-Jährige im Spiel gegen den FC Basel mit einem Stinkefinger gegen die FCB-Fans für Aufregung. Der bleibt von Schiedsrichter und VAR unbemerkt, nicht aber von der Liga: Die brummt «Balo» eine provisorische Spielsperre auf.
CC stärkt Mario Balotelli den Rücken
Im Hintergrund wird ein Verfahren eingeleitet – wegen der Instagram-Tirade, die der Italiener vom Stapel lässt. Darin bezeichnet er den Schweizer Verband als Mafia, wirft Liga und Schiedsrichtern Korruption und Unfähigkeit vor.
Der Ausraster dürfte Konsequenzen haben – aber Mario Balotelli erhält Rückendeckung: Im Interview mit dem «Blick» stellt sich Sion-Präsident Christian Constantin (65) hinter seinen Star. «Ich denke, Mario hat Recht», schimpft CC.
Balotellis Verhalten sei «ein Hilferuf» – ebenso der Stinkefinger gegen die FCB-Fans: «Er hat das getan, weil er nicht Schiss hat. Ich kann doch nicht jemandem untersagen, um Hilfe zu rufen», verteidigt CC den Instagram-Wutausbruch des Italieners.
«Dachte, die Zeit der Sklaverei ist vorbei»
Es sei sinnlos, einen Spieler wie Mario Balotelli in der Super League einzusetzen. «So wie hier gepfiffen wird, bringt das nichts. Mario geniesst keinerlei Schutz, er wird massakriert – und es passiert nichts. Solche Dinge sind schon x-mal geschehen», so Constantin.
Auch die Mafia-Vorwürfe des 32-Jährigen verteidigt der Sion-Präsident. «In kürzester Zeit hat er das Gefühl auf den Punkt gebracht, das wir hier speziell im Wallis seit Jahren haben: Diese Meisterschaft ist geschoben!»
«Es gibt zweierlei Mass – eines für die Romands, eines für die Deutschschweizer.» Dann packt CC einen zweifelhaften Vergleich aus: «Ich hatte gedacht, die Zeit der Sklaverei, die Zeit der Dominanz gewisser Menschen über andere, sei längst vorbei. Offenbar nicht.»
Der 65-Jährige droht sogar einen Liga-Ausstieg an: «Ich hätte keinerlei Hemmungen, meine Mannschaft aus der Meisterschaft zu nehmen, sollten wir weiter derart misshandelt werden. Macht doch in der Deutschschweiz eure eigene Meisterschaft!»