Mats Hummels ist im Kreuzfeuer der Kritik
Das Wichtigste in Kürze
- Mats Hummels kritisierte nach der 0:3-Niederlage gegen Holland die deutschen Medien.
- Zudem zeigte er keine Selbstkritik.
- Nun werfen ihm die Medien vor, den Blick auf die Realität verloren zu haben.
Fussball-Deutschland befindet sich in einer tiefen Krise: Nach der 0:3-Auswärtsniederlage gegen die Niederlande hagelt es für Jogi Löw und seine Spieler Kritik von allen Seiten. Dem Team wird ein fehlendes Spielkonzept unterstellt. Der «Kicker» spricht vom «konzeptuellen Nichts» und dem «Schlüsselspiel» morgen gegen Frankreich (20.45). Doch während sich die deutschen Medien über die Leistung einig sind, sieht Verteidiger Mats Hummels das komplett anders.
Der 29-Jährige sieht lediglich die mangelnde Chancenauswertung und das Verhalten bei den Gegentoren kritisch. Seine restliche Kritik gilt den Medien, die «respektlos» mit der DFB-Elf umgehen würden. «Im Moment wird auf alles draufgeschossen. Es ist nicht so, dass wir in der Vergangenheit leben, sondern dass wir eine echt gute Mannschaft haben. Wir sind mit die Besten in dem, was wir machen, haben normal immer eine gute Nationalelf und werden teilweise behandelt wie Vollamateure», so Hummels.
Dieser Schuss geht aber mächtig nach hinten los. Denn Fans und Medien bringen diese Aussagen auf die Palme. Hummels habe den Blick auf die Realität verloren, lautet der O-Ton. Wer das Spiel gesehen hat, fragt sich zurecht, wo da die Selbstkritik bleibt. Denn dem Verteidiger selbst unterlaufen einige Fehler – wie auch anderen gestandenen Spielern.
Jüngere Spieler selbstkritischer
Ganz anders fällt die Reaktion von jüngeren Spielern aus. «Wir sind harmlos, haben wenige Überraschungsmomente. Es fehlen Ideen, etwas Besonderes zu machen, die Risikobereitschaft», analysiert der gegen Holland eingewechselte Julian Draxler. Dem schliesst sich der 23-jährige Joshua Kimmich an: «Schönreden bringt jetzt nichts mehr. Es ist auch nicht so, dass das jetzt irgendwie Zufall ist. Immer Pech ist kein Zufall.»
Diese unterschiedlichen Auffassungen zeigen, dass dem Team vielleicht ein Umbruch gut tun würde: Denn trotz der zuletzt ungenügenden Leistungen setzt Löw immer wieder auf eine Achse aus gestandenen Spielern wie Neuer, Hummels, Kroos und Müller. Währenddessen müssen junge Spieler wie Tah, Süle, Sané oder Brandt immer wieder mit der Bank vorliebnehmen.