Mega Deal der Fifa und Gianni Infantino wirft viele Fragen auf

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DPA, Christoph Böhlen

Zürich,

Fifa-Chef Infantino will einen Mega-Deal abschliessen, der dem Weltverband 25 Milliarden bringen soll. Das klingt verlockend. Doch mit welchen Konsequenzen?

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Der ruandische Jurist Martin Ngoga ist der neue Chefermittler der FIFA-Ethikkomission. Foto: Steffen Schmidt/KEYSTONE FILE/dpa - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mega-Deal soll der Fifa rund 25 Milliarden Dollar einbringen.
  • Das Geschäft mit unbekannten Investoren wirft aber kritische Fragen auf.
  • Fifa-Präsident Gianni Infantino muss mit viel Gegenwehr rechnen.

DFB-Chef Reinhard Grindel ist ein Kritiker des von Fifa-Boss Gianni Infantino forcierten Milliarden-Deals um die Rechte an neuen Wettbewerben und weiteren Lizenzen. Bevor über wirtschaftliche Details entschieden wird, müssen laut Grindel ohnehin diverse sportliche Fragen geklärt werden. Vieles an dem Geschäft wirkt weiter nebulös. 

Worum geht es bei der Milliarden-Offerte?

Das Angebot klingt verlockend. Investoren bieten der Fifa 25 Milliarden Dollar für die Vermarktungsrechte an einer neuen Club-WM mit 24 Teams und einer globalen Nations League mit einem Finalturnier kontinentaler Champions. Wie nun erst detailliert durch die Berichte von «Süddeutscher Zeitung» und WDR publik wurde, wollen die Geldgeber aber auch noch viel mehr andere Lizenzrechte zum Beispiel zur weltweiten Digitalvermarktung oder Archivmaterial aus dem Fifa-Fundus als bislang angenommen.

Gianni Infantino mit US-Präsident Donald Trump.
Gianni Infantino mit US-Präsident Donald Trump. - Keystone

Wer steckt hinter dem Deal?

Das ist weiter nicht ganz klar. Fifa-Boss Infantino verweist auf eine Verschwiegenheitsklausel. Durch Medienrecherchen wurde publik, dass ein Technikkonzern in Japan und ein Konsortium aus England das Angebot lancierten. Allerdings kommen die tatsächlichen Geldgeber wohl aus der Golfregion und da angeblich vornehmlich aus Saudi-Arabien. Das würde die Fifa vor moralische Probleme stellen.

Warum will Fifa-Präsident Gianni Infantino das Geschäft?

Infantino, da macht er kein Geheimnis draus, geht es ums Geld. Das Geschäft würde dem Weltverband auf einen Schlag enorme Finanzmittel in die seit der Skandalzeit um Ex-Chef Sepp Blatter nicht mehr prall gefüllten Kassen spülen. Kritiker werfen dem Schweizer aber vor, durch den Deal auf lange Sicht die ökonomische Unabhängigkeit des Weltverbandes zu gefährden. Im Raum steht auch der Vorwurf, Infantino würde sich durch den Deal gute Verbindungen in der Geschäftswelt erhalten.

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Was würden die neuen Wettbewerbe sportlich bedeuten?

Auch hier liegt noch vieles im Ungewissen. Unklar ist, ob die Club-WM alle vier oder alle zwei Jahre stattfinden soll. Format und Ablauf der globalen Nations League sind auch nicht im Detail formuliert. Interessenkonflikte sind nicht ausgeschlossen. So ist eine Verschiebung der Club-WM in den Sommer problematisch, da in den turnierfreien ungeraden Jahren wie 2021 die Uefa ihr Final-Turnier der eigenen Nations League veranstaltet und ein fixer Spieltag der WM-Qualifikation vorgesehen ist.

Wie geht es weiter mit dem Mega-Deal?

Grindel und seine Kollegen haben Infantino zur Gründung eine Task Force gedrängt. Dieses Gremium mit Vertretern aus allen sechs Konföderationen und der FIFA tagte erstmals am Donnerstag per Telefonschalte. Für Dezember ist ein Meeting in Paris geplant. Beim Council-Treffen am 14. und 15. März in Miami hofft Infantino auf eine Entscheidung.

FIFA DFB
DFB-Präsident Grindel vor dem Verbandslogo. Der Fussballverband hat eine Untersuchung der Affäre rund um die FIFA Weltmeisterschaft 2006 durchgeführt. - Keystone

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