Nach Schweinsteiger-Abschied: MLS setzt auf Jugend

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USA,

Der Fussball ist in Nordamerika weiterhin eine Randerscheinung, auch Weltmeister Bastian Schweinsteiger konnte daran nicht viel ändern. Doch das anhaltende Wachstum der Profiliga MLS gibt Grund zur Hoffnung.

Zwei Stars der vergangenen MLS-Saison Bastian Schweinsteiger (r) und Zlatan Ibrahimovic. Foto: Nuccio Dinuzzo/Chicago Tribune/zuma/dpa
Zwei Stars der vergangenen MLS-Saison Bastian Schweinsteiger (r) und Zlatan Ibrahimovic. Foto: Nuccio Dinuzzo/Chicago Tribune/zuma/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bastian Schweinsteiger kam als Fussball-Weltmeister, aber im Herbst seiner Karriere.

Zlatan Ibrahimovic adelt sich weiterhin als Weltbesten, ist es aber längst nicht mehr. Wayne Rooney ist schon lange nicht mehr das englische Wunderkind.

Der Ruf der nordamerikanischen Major League Soccer als «Altherren-Liga» mag nicht von ungefähr kommen - ist laut der MLS-Bosse aber bald endgültig überholt.

«Die MLS im Jahr 2019 hat nur noch wenig mit der MLS zu Beginn des neuen Jahrtausends gemeinsam», sagte Vize-Präsident Dan Courtemanche der Deutschen Presse-Agentur. Wachstum, Jugendarbeit, Entertainment - die Liga soll sich weiter entwickeln und zur ernsthaften Konkurrenz für den europäischen Fussball werden.

Mehr als 69.000 Zuschauer verfolgten das diesjährige MLS-Cup-Finalspiel zwischen den Seattle Sounders und dem Toronto FC. Mit einem 3:1 sicherten sich die Sounders den zweiten Meistertitel innerhalb von vier Jahren. Im Kader: Kein prominenter Altstar aus Europa.

«Unser Hauptaugenmerk gilt der heimischen Talentförderung in den USA und Kanada, sowie Lateinamerika,» sagte Courtemanche. Seit 2008 ist jedes MLS-Team verpflichtet, eine Jugendakademie zu unterhalten. Die beiden Final-Teilnehmer waren vor 20 Jahren noch gar nicht in der Liga vertreten, zwischen 2004 und 2019 hat sich die Anzahl der MLS-Teams mehr als verdoppelt, von damals zehn auf 24 Mannschaften. Bis 2022 sollen sechs weitere folgen.

«Wir sind noch immer jung. Unsere besten Tage liegen noch vor uns», hatte MLS-Commissioner Don Garber vor dem Finalspiel gesagt. «Fussball wächst in den USA und Kanada weiter, und wir als Liga müssen uns anpassen, um unsere ebenfalls wachsenden Aspirationen zu verwirklichen».

Wirtschaftlich lässt sich das durch Zahlen belegen. Laut «Forbes» beträgt der Durchschnittswert eines MLS-Teams aktuell 313 Millionen US-Dollar - eine Steigerung von mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem Altersdurchschnitt von knapp 25 Jahren und Spielern aus 75 Ländern ist die MLS nicht nur die jüngste, sondern auch die internationalste der grossen nordamerikanischen Sportligen.

Für Aufmerksamkeit ausserhalb der Landesgrenzen sorgten bislang aber vor allem die Alten. Einst kamen Franz Beckenbauer und Pelé in die USA, um die Jahrtausendwende versuchte sich der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, Englands Superstar David Beckham sorgte ab 2007 in Los Angeles für einen Boom. Ibrahimovic, Rooney und Schweinsteiger, der seine grosse Karriere Anfang Oktober endgültig beendet hatte, waren und sind die jüngsten Beispiele.

«Bastian Schweinsteiger ist ein Name, den jeder Fussball-Fan der Welt kennt und seine Zeit bei Chicago Fire war von unschätzbarem Wert für den Verein», sagte Courtemanche. In der kommenden Saison werden vor allem junge Akteure die deutschen Fahnen in der MLS hochhalten. Der 25 Jahre alte Julian Gressel gewann in der vergangenen Saison die MLS-Meisterschaft mit Atlanta United und wurde 2017 als bester Nachwuchsspieler der Liga ausgezeichnet.

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