Salut-Jubel: Uefa leitet Verfahren wegen türkischem Gruss ein
Das Wichtigste in Kürze
- Türkische Fussballer haben nach dem Sieg gegen Albanien mit einem Salut gejubelt.
- Dieser galt den türkischen Soldaten, die in Nordsyrien gegen Kurden kämpfen.
- Die Uefa leitet nun ein Verfahren ein.
Der Salut-Jubel der türkischen Fussballer hat ein Nachspiel. Nach dpa-Informationen tagt die zuständige Kammer der Uefa am Donnerstag. Ob dann schon eine Entscheidung über mögliche Sanktionen fallen wird, ist aber fraglich.
Zunächst werden Stellungnahmen von den Beteiligten eingeholt. Das Verfahren der Uefa kann sich gegen den Verband oder aber auch gegen einzelne Spieler richten.
Die Türkei-Profis hatten nach dem 1:0 gegen Albanien auf dem Platz mit der Hand an der Stirn salutiert. Und später auch in der Kabine.
Unter ihnen waren auch die beiden Bundesligaprofis Kaan Ayhan und Kenan Karaman von Fortuna Düsseldorf.
Beim FC St. Pauli fordern Fans gleichzeitig die Entlassung von Cenk Sahin. Der Spieler hatte auf Instagram die Syrie-Offensie der Türkei begrüsst.
Türkischer Verband äussert sich
Die Uefa verbietet in ihren Statuten politische Bekundungen jeder Art. In der Vergangenheit waren bei entsprechenden Vorfälle teils harte Strafen ausgesprochen worden. Meist gingen diese aber von den Fans auf den Tribünen aus.
Der türkische Fussballverband äusserte sich ebenfalls zu diesen Szenen. «Die Fussballer haben dieses Tor mit dem Militärgruss den Soldaten geschenkt. Diese dienen in der ‹Operation Friedensquelle›.»
Der türkische Militäreinsatz hatte am Mittwoch begonnen. Er richtet sich gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien. Der Einsatz wurde international scharf kritisiert.
Nationalspieler liken Instagram-Post
Auch die Aktivitäten der Spieler in den sozialen Medien fallen unter die Zuständigkeit der Uefa. Torschütze Cenk Tosun hatte nach dem Spiel ein Foto von dem Jubel bei Instagram gepostet.
Die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Emre Can hatten diesen Beitrag mit einem «Like» versehen. Diesen zogen sie später aber wieder zurück. Beide gaben an, mit ihrer Reaktion auf das Bild keinerlei politische Stellungnahme abgegeben zu haben.