PSG ist heute zehnmal mehr wert wie noch 2011
Die Dimensionen bei PSG sind schwindelerregend. Bezahlten die Investoren 2011 noch 100 Millionen für den Verein, ist er heute 1 Milliarde wert.
Das Wichtigste in Kürze
- Fussballvereine sind aufgrund ihres Vermarktungspotenzials lohnende Investitionen.
- Paris Saint-Germain verzehnfachte in sieben Jahren seinen geschätzten Wert.
- Der Verein ist für die zwei teuersten Transfers der Geschichte verantwortlich.
Die Geldbeträge, um die es im modernen Spitzenfussball geht, sind verrückt. Spätestens seit Oligarchen und Konzerne den beliebtesten Sport der Welt für sich entdeckt haben, werden schwindelerregende Löhne und Transfersummen bezahlt. Allen voran bei Paris Saint-Germain. Das Projekt PSG ist der endgültige Beweis, dass Geld eben doch Tore schiessen kann, wenn es clever eingesetzt wird.
Der Fussball ist nicht einfach nur ein Hobby für Schwerreiche, die Spieler sammeln wie der Normalbürger Panini-Bildchen. Oder für Lokalmäzene, die ihre Vereine lieben. Fussball ist gezieltes Marketing und oft eine lohnenswerte Investition. Der japanische Konzern Rakuten, zum Beispiel, will sich über den FC Barcelona in Europa bekannt machen und wurde darum vor einem Jahr Trikotsponsor der Blaugrana.
Die Transfersummen lohnen sich
Aber auch die irren Transfersummen lohnen sich. Als Real Madrid Cristiano Ronaldo kaufte, für damals rekordhohe, aber heute fast läppische 94 Millionen Euro, stockte der Fussballwelt der Atem. Man werde an den Trikotverkäufen viel verdienen, wurde damals oft gesagt. Das stimmt sicher, ist aber nicht der Hauptgrund, weshalb der Ronaldo-Transfer eine gute Investition war. Die Königlichen verdienten nämlich an den Werbeveträgen des Portugiesen. Und nicht zu vergessen: von Juventus Turin erhielten sie für den Superstar sogar noch mehr Geld, als sie damals Manchester United bezahlt hatten.
Und dann war da noch der sportliche Aspekt. CR7 schoss in 438 Spielen für die Madrilenen 450 Tore. Mit ihm gewannen sie viermal die Champions League und wurden zweimal spanischer Meister.
Während Real Madrid seit Jahrzehnten eine feste Grösse im Fussball ist, hat der Investitionswahn im Fussball einst mittelmässige Vereine plötzlich nach ganz vorne katapultiert. Das beste Beispiel dafür ist Paris Saint-Germain.
PSG dominiert den französischen Fussball
Die Dominanz PSGs im französischen Fussball ist derzeit erdrückend. In den letzten sechs Jahren wurden sie fünfmal Meister. In der aktuellen Saison liegt Paris Saint-Germain in der Ligue 1 einsam an der Spitze. Zehn Spiele, zehn Siege, ein Torverhältnis von 37:6. Trainer Thomas Tuchel konnte es sich gar erlauben, seinen Superstars Neymar und Meunier für das Spiel gegen Amiens von gestern Samstag freizugeben. PSG gewann die Partie dennoch 5:0.
Heute ist PSG rund zehnmal so viel wert wie noch 2011, als Qatar Sport Investments das Team übernahm. Die Investorengruppe blätterte damals 100 Millionen Euro hin. Eigentlich ein lächerlicher Preis; zwei Jahre später bezahlte Real Madrid für Gareth Bale ungefähr gleich viel. Heute ist PSG eine Milliarde Euro wert. Diesen theoreoretischen Wert errechnete «L'Équipe». Auch «Forbes» (846 Millionen) und «KMPG» (1,1 Milliarden) kamen auf ähnliche Schätzwerte.
Natürlich liegt der Wert des Vereins zu einem grossen Teil im Marktwert seiner Spieler. Die beiden teuersten Transfers der Geschichte, Kylian Mbappé und Neymar, gehen auf das Konto der Pariser. Aber mit zunehmendem Erfolg steigt auch der Wert des Vereins als Marke. Der einzige Wettbewerb, in dem PSG bisher unter den Erwartungen zurückblieb, ist die Champions League. Gewinnen die Pariser dereinst den wichtigsten Clubwettbewerb der Welt, müssen alle Schätzungen neu gemacht werden.