Schweizer Cup: Von Underdogs und Favoriten
Heute Samstag steigt die erste Runde des Schweizer Fussball-Cups. Die kompakte Vorschau zu den Spielen der Super League-Vereine
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Samstag startet der Schweizer Fussball-Cup.
- Nau liefert die kompakte Vorschau zu den Spielen der Super League-Vereine.
Erste Runde im Schweizer Fussball-Cup: das heisst meistens, Underdogs spielen gegen die grossen Klubs aus der Super League und versuchen ihnen möglichst lange Gegenwehr zu leisten. Nau nimmt jedes Spiel genau unter die Lupe und zeigt, wo das Duell eine klare Sache ist und wo es möglicherweise zu einer Überraschung kommen könnte.
Veyrier Sports – FC Thun (Samstag, 17:00)
Auf dem Papier ist die erste Paarung am frühen Samstagabend eine klare Sache. Veyrier-Sports aus der zweiten interregionalen Liga geht als klarer Aussenseiter in die Partie gegen den FC Thun. Zudem schlugen die Thuner Neuchâtel Xamax letztes Wochenende in der Liga gleich mit 5:1, womit sie mit einer grossen Portion Selbstvertrauen in die Partie gehen können. Ob es wieder zu fünf Toren reicht, wird sich zeigen.
Concordia Basel – FC Zürich (Samstag, 17:00)
Concordia Basel gegen FC Zürich? Da war doch mal was! Vor elf Jahren gab es dieses Duell bereits einmal im Schweizer Cup. Das Spiel war ein wahrer Krimi, in dem sich die Zürcher erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit überhaupt in die Verlängerung retteten und im anschliessenden Elfmeterschiessen die besseren Nerven bewiesen. Die heutigen Voraussetzungen sind allerdings nicht ganz dieselben wie damals. Zwar kommt der FCZ wie damals aus einer Saison mit einem Titelgewinn (Meister 2006/07, Cupsieger 2017/18) und die Partie wird aus Sicherheitsgründen wieder im «Joggeli» ausgetragen, der Ligaunterschied ist allerdings um einiges grösser. Concordia Basel spielt nämlich mittlerweile in der zweiten regionalen Liga und geht damit als noch grösserer Aussenseiter in die Partie gegen den amtierenden Cupsieger. Rückblickend werden die Zürcher allerdings davor gewarnt sein, diesen Gegner zu unterschätzen.
FC Montlingen – FC Basel (Samstag 18:15)
Ähnlich wie für den FCZ präsentiert sich die Ausgangslage für den Serienmeister aus Basel. Das Duell gegen den FC Montlingen aus dem Kanton St. Gallen hat es zwar noch nie gegeben, jedoch ist der Ligaunterschied zwischen den beiden Teams genau gleich. Die Montlinger spielen in der zweiten regionalen Liga und gehen gegen den wiedererstarkten FC Basel – vier Siege in den letzten vier Pflichtspielen – unter Marcel Koller als krasser Aussenseiter in die Partie. Eine Sensation wird es hier wohl kaum geben.
FC Köniz – FC Sion (Samstag, 19:00)
Wie man einem Super League-Verein das Leben schwer macht, zeigte der FC Köniz im letzten Jahr gegen den FC Lugano. Die Berner spielten gross auf und kamen in der letzten Minute gar zu einem Elfmeter, welchen Cristian Miani allerdings nicht an David Da Costa vorbei brachte. Noch bitterer war dann, dass die Luganesi in der letzten Minute der Nachspielzeit noch zum Siegestor kamen. Ärgerlicher kann man wohl kaum aus dem Schweizer Cup ausscheiden. Hinzu kommt, dass der Gegner aus dem Wallis mit sieben Punkten aus vier Spielen einen sehr guten Saisonstart hingelegt hat. Allerdings ging die Partie gegen den FC Basel am letzten Wochenende mit 2:3 ebenfalls auf ärgerliche Art und Weise verloren, was durchaus ein entscheidender Faktor sein kann. Trotz allem ist der Super League-Vertreter der Favorit heute Abend im Liebefeld BE. Will Köniz seine Chance packen, braucht es eine Wiederholung der Leistung gegen Lugano – allerdings mit den nötigen Toren.
FC Biel-Bienne – BSC Young Boys (Samstag, 19:30)
Der FC Biel hat wohl das schwierigste Los in der ersten Runde des Schweizer Cups erhalten. Mit dem BSC Young Boys reist nämlich der amtierende Schweizer Meister und aktuelle Leader der Raiffeisen Super League an. Dabei ist die Form der Berner makellos. Aus vier Spielen resultierten in der Meisterschaft vier Siege und bisher ist es nur dem FC Luzern gelungen, überhaupt ein Tor gegen den Leader zu erzielen. Allerdings weiss auch der FC Biel, wie man grosse Namen schlägt. 2011 eliminierte der damalige Challenge League-Vertreter den damals amtierenden Meister und Cupsieger FC Basel im Viertelfinal des Schweizer Cups. Ob dieser einmalige Höhenflug aber reicht, um das grosse YB ärgern zu können, mag bezweifelt werden.
SC Buochs – Grasshopper Club (Sonntag, 14:00)
Gleiches wie für den FC Biel gilt für den SC Buochs. Die Nidwaldner eliminierten 2014, damals noch als zweiter Liga interregional Vertreter, den heute amtierenden Schweizer Meister YB in der zweiten Runde. Der Gegner heisst allerdings dieses Jahr nicht YB, sondern GC. Der Zürcher Stadtklub braucht nach dem völlig misslungenen Saisonstart mit gerade mal einem Punkt in vier Spielen und dem damit verbundenen letzten Tabellenplatz in der Liga endlich ein Erfolgserlebnis. Hinzu kommt, dass GC mit bereits zehn Gegentreffern die löcherigste Abwehr der Super League stellt. Die Voraussetzungen für den nächsten Coup könnten für Buochs also nicht besser sein.
FC Ueberstorf – FC St. Gallen (Sonntag, 15:00)
Die Rollen sind bei diesem Duell hingegen klar verteilt. Der FC St. Gallen muss die Pflicht gegen den FC Ueberstorf aus dem Kanton Freiburg erfüllen. Schliesslich will man an die guten Ergebnisse der letzten Wochen –sieben Punkte aus vier Spielen in der Liga – bestätigen und eine Runde weiterkommen. Gegen den Vertreter aus der zweiten interregionalen Liga dürfte eine Überraschung kaum eintreten.
FC Gland – FC Luzern (Sonntag, 15:00)
Genau gleich präsentiert sich die Situation für den FC Luzern. Zwar sind die Innerschweizer mit Platz neun schlecht in die Saison gestartet, trotzdem dürfte für den Super League-Vertreter die Hürde FC Gland aus der zweiten regionalen Liga im Kanton Waadt keine Herausforderung sein. Gegen den Underdog wäre alles andere als ein Sieg eine gewaltige Überraschung.
Yverdon-Sport – Neuchâtel Xamax (Sonntag, 16:00)
Das letzte Duell am Sonntagnachmittag ist ein rein welsches. Yverdon-Sport empfängt den Aufsteiger der Super League aus Neuchâtel. Nach der Rückkehr ins Oberhaus legte der Aufsteiger gleich los wie die Feuerwehr und bezwang im ersten Spiel den FC Luzern mit 2:0. Auch dem FC Basel konnte man einen Punkt abjagen und war für kurze Zeit in der oberen Tabellenhälfte der Super League anzutreffen. Nach den klaren Niederlagen gegen Sion und Thun fand der Aufwind allerdings ein abruptes Ende. Gerade die 1:5 Niederlage gegen Thun wird am Selbstvertrauen gekratzt haben. Ist das die Chance für Yverdon Sport? Eine Überraschung liegt hier sicherlich drin.