YB schlägt den FC Thun trotz zweifachem Rückstand
Meister YB empfing den FC Thun zum Spitzenkampf im Stade de Suisse. In einem verrückten Spiel dreht YB einen zweimaligen Rückstand.
Das Wichtigste in Kürze
- Der BSC Young Boys besiegt den FC Thun mit 3:2.
- Die Thuner lagen zweimal in Führung, kassierten aber in den letzten Minuten zwei Tore.
- Damit setzten sich die Young Boys in der Tabelle weiter ab.
Was für ein Spiel im Stade de Suisse! Nach einer ersten Halbzeit, in der der amtierende und wohl zukünftige Meister das Spiel quasi nach Belieben dominierte, lag er dennoch hinten. Spielmann hatte den FC Thun mit einem sehenswerten Weitschuss wie aus dem Nichts in Führung gebracht. Diese hatte bis 10 Minuten nach der Pause Bestand, als es Sulejmani war, der die Partie ausglich.
YB blieb in der zweiten Halbzeit spielbestimmend, musste aber mitansehen, wie Bigler, wiederum aus dem Nichts und mit einem Weitschuss, die Berner Oberländer erneut in Führung brachte. In der Schlussphase wurde das Spielgeschehen, angetrieben von den euphorischen Fans, nochmals hektisch.
Zuerst war es Rodrigues, der YB den Ausgleich mit einem Eigentor schenkte und in der 93. Minute der eingewechselte Hoarau, der den Bundesstädtern den Sieg brachte. Damit liegen die Young Boys nun 21 Punkte vor ihrem ärgsten Verfolger mutterseelenallein an der Spitze der Super League.
Die zweite Halbzeit
Abpfiff! Tatsächlich, das Spiel ist aus. Der BSC YB schlägt den Kantonsrivalen FC Thun mit 3:2 dank zwei Toren in den letzten Minuten.
93. Minute: Tor für YB, 3:2 durch Guillaume Hoarau! Und dann fällt der Treffer doch noch - wieder nach einer Standardsituation. Hoarau kommt zum Kopfball und bringt das Spielgerät hinter Faivre unter. Was für eine Dramatik! Die Young Boys holen sich hier wohl den Sieg mit der Wende in der Schlussphase.
91. Minute: Hoarau kommt in der Mitte nochmals fast zum Kopfball, doch der Stürmer wird am Abschluss gehindert.
90. Minute: Drei Minuten werden nachgespielt. Die Stimmung ist elektrisierend.
89. Minute: Fast der Siegtreffer für YB. Nach einem Eckball kommt Camara zur Direktabnahme, doch der Ball geht knapp am Tor vorbei.
84. Minute: Tor für YB, 2:2 durch Miguel Rodrigues (Eigentor). Was für ein verrücktes Spiel! Nach einer Flanke von Sanogo will Rodrigues klären, doch der Thuner Verteidiger steht falsch, trifft den Ball nicht richtig und schiesst ihn an seinem eigenen Keeper vorbei ins Tor. Wie bitter für den FC Thun, der hier an der Überraschung schnupperte.
80. Minute: Für einmal tritt Sulejmani einen Freistoss nicht selber, sondern steht im Zentrum und verlängert ihn in Richtung Tor. Dort macht sich Faivre ganz lang, doch der Abschluss geht am Tor vorbei.
75. Minute: YB bleibt weiter die tonangebende Mannschaft auf dem Platz.
70. Minute: Tor für den FC Thun, 2:1 durch Kevin Bigler. Da ist die erneute Führung des FC Thun! Und wieder wie aus dem
Nichts. Kevin Bigler zieht von ausserhalb des Strafraums ab und trifft tatsächlich.
67. Minute: Wieder ein gefährlicher Freistoss. Sulejmani zirkelt den Ball zur Mitte, dort kommt Nsame zum Kopfball, bringt ihn aber nicht auf das Tor.
65. Minute: Auch Assalé versucht sich. Von innerhalb des Strafraums schiesst Ivorer am Tor vorbei.
62. Minute: Sanogo schiesst durch zwei Verteidiger durch, aber Faivre ist auf dem Posten.
59. Minute: Noch eine Riesenchance für Fassnacht. Nach einem Kopfball von Sulejmani verfehlt der Offensivmann das 2:1.
56. Minute; Tor für YB durch Miralem Sulejmani. Und da ist der Ausgleich. Miralem Sulejmani versenkt einen hohen Traumpass von Michael Aebischer hinter Guillaime Faivre im Tor. Damit ist YB wieder im Spiel.
49. Minute: Fassnacht mit der ersten YB-Chance, doch der Kopfball geht am Tor vorbei.
46. Minute: Die zweite Halbzeit beginnt mit Mittelfeldgeplänkel. Der FC Thun beginnt konzentrierter als noch in der ersten Hälfte.
Anpfiff zweite Halbzeit: Der Schiedsrichter gibt das Spiel wieder frei.
Die erste Halbzeit
Pausenfazit: Im Berner Derby bewahrheitet sich wieder einmal eine alte Fussballerweisheit: wenn du sie vorne nicht machst, kassiert du sie eben hinten. Gleich mehrere Grosschancen liess YB in der Startphase aus. In der Folge kam der FC Thun immer besser ins Spiel. Die Führung durch Marvin Spielmanns sehenswerten Weitschuss kam dennoch überraschend.
Pausenpfiff: Es passiert nicht mehr viel vor der Pause. Schiedsrichter Jaccottet pfeift die erste Halbzeit ab.
42. Minute: YB versucht zu reagieren, doch Assalé legt sich einen Ball etwas gar weit vor.
39. Minute: Tor für den FC Thun, 1:0 durch Marvin Spielmann! Wie bitte? Der BSC Young Boys dominiert hier 38 Minuten lang ohne Wenn und Aber. Dann kommt Marvin Spielmann leicht ausserhalb des Strafraums an den Ball, zieht ab und versenkt den Ball hinter dem bisher quasi beschäftigungslosen David von Ballmoos im Netz. Unglaublich!
36. Minute: Aebischer umtanzt zwei Thuner und kann nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Es ist wieder Hediger, der den jungen Berner umnietet. Aebischer ist bisher einer der Besten auf dem Platz, verliert kaum einen Zweikampf.
32. Minute: Was für ein Solo von Christian Fassnacht! Der Flügel schnappt sich den Ball, legt einen 30-Meter-Sprint hin, legt dann ab auf Roger Assalé, der aber einen Moment zu lange zögert und verzieht.
30. Minute: Das Startfurioso von YB ist etwas abgeflacht. Der FC Thun ist etwas besser ins Spiel gekommen und steht jetzt souveräner. Tosetti legt sich den Ball erneut für einen Freistoss bereit, kann aber nicht viel daraus machen.
25. Minute: Wie aus dem Nichts kommt der FC Thun zu einer Grosschance. Fatkic legt eine hohe Hereingabe ab für Spielmann, der von der Strafraumgrenze flach draufhält. Der Ball wird noch abgelenkt und geht am Tor vorbei.
20. Minute: Autsch! Tosetti grätscht Nsame brutal um und kassiert dafür ebenfalls Gelb. Dunkelgelb.
19. Minute: Lauper legt Spielmann vor dem YB-Strafraum und sieht dafür Gelb. Tosettis anschliessender Freistoss wird von Nsame geklärt. Sofort läuft der Konter, aber Fassnacht verspringt der Ball.
16. Minute: Wie ein heisses Messer durch Butter gleitet die YB-Offensive durch die Thuner Hälfte. Über links kommen die Bundesstädter dieses Mal, erneut sind es Sulejmani und Fassnacht, die die Vorarbeit leisten. In der Mitte kommt Assalé an zum Abschluss, aber Faivre wirft sich todesmutig in den Schuss und kann Schlimmeres verhindern.
12. Minute: Nächster gefährlicher Angriff der Young Boys. Fassnacht setzt sich über rechts durch und schickt Sulejmani steil. Dessen Hereingabe in die Mitte ist ein Fall für Faivre.
9. Minute: Dennis Hediger holt sich die erste Gelbe Karte. Der Thuner Captain war gegen Michel Aebischer klar zu spät gekommen. Den anschliessenden Freistoss jagt Zauberfuss Miralem Sulejmani in die Mauer.
6. Minute: Die Stadtberner spielen den Kantonsrivalen in den ersten Minuten komplett an die Wand. Der junge Mbabu-Ersatz Seydoux findet Nsame, dessen Abschluss aber knapp am Tor vorbeigeht.
4. Minute: Wieder YB! Aebischer kommt rund 6 Meter vor dem Tor an den Ball, knallt ihn aber über die Latte. Das war die erste Grosschance des Spiels.
2. Minute: YB gleich im Vorwärtsgang. Die Bundesstädter haben kurz nacheinander zwei Eckbälle, können aber nicht viel daraus machen.
Anpfiff! Schiedsrichter Jaccottet gibt die Partie frei, der Ball läuft im Stade de Suisse.
Die Aufstellungen
Vor dem Spiel
Es ist ein Spitzenkampf, der eigentlich gar keiner ist. Der BSC Young Boys empfängt mit dem FC Thun zwar den Tabellenzweiten, aber dennoch liegen Welten zwischen den beiden Teams. YB liegt mit sagenhaften 18 Punkten Vorsprung nach 16 Spielen an der Spitze der Tabelle.
Der FC Thun liegt an der Spitze der abgeschlagenen Verfolgergruppe. Die Berner Oberländer liegen je einen Punkt vor dem FC Zürich und dem FC Basel auf Platz zwei.
Die letzten Spiele zwischen den beiden Berner Teams waren aber eine überraschend ausgeglichene Sache. In den letzten fünf Spielen gab es zwei Siege für Thun, zwei Siege für YB und ein Unentschieden. Dennoch ist YB heute Samstagabend natürlich der haushohe Favorit, selbst mit den Ausfällen von Djibril Sow, Steve von Bergen, Gregory Wüthrich und Kevin Mbabu.
Mit einem Sieg könnte YB auf astronomische 21 Punkte Vorsprung (!) davonziehen. Das wäre dann mehr als derzeit fünf Superligisten insgesamt auf dem Konto haben. Die Berner Oberländer könnten ihren zweiten Platz weiter festigen und den Vorsprung auf Zürich und Basel zeitweise auf vier Punkte ausbauen. Ebenfalls gut für den FC Thun: Seine beiden ärgsten Verfolger treffen morgen Sonntag (16 Uhr) im Direktduell aufeinander.