Super League: Das sagt der Verband zum VAR-Wirbel vom Wochenende
Seit bald drei Jahren kommt der Video-Schiri in der Super League zum Einsatz. Allerdings ist er noch längst immer nicht über jeden Zweifel erhaben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 23. Runde der Super League sorgt für Gesprächsstoff.
- In den Spielen YB - Sion und FCZ - FCB steht der VAR im Mittelpunkt.
- Allerdings nur, weil dieser bei vermeintlichen Fehlentscheidungen nicht eingreift.
YB erfüllt gegen Sion die Pflicht, Leader Zürich distanziert den FCB weiter. Der Titelkampf in der Super League wird auch nach der 23. Runde vom Team von André Breitenreiter bestimmt. Doch in beiden Spielen wird über den Video-Assistenten gesprochen.
Die beiden ersten Tore des FCZ haben nämlich ihren Makel. Beim verwandelten Penalty durch Marchesano läuft Kramer zu früh in den Strafraum, dennoch zählt der Treffer. Und beim 2:0 steht Torschütze Kramer beim Pass von Tosin knapp im Abseits. Doch wie beim ersten Tor greift Volketswil nicht ein.
Bereits am Samstag kommt es in Bern zu einer vermeintlichen Fehlentscheidung. Kurz vor der Pause erhöht Jordan Siebatcheu auf Pass von Sandro Lauper auf 2:0. Obwohl weder der Torschütze noch der Passgeber im Abseits steht, wird der Treffer aberkannt. Schiri Alain Bieri erhält kein Zeichen vom VAR und so bleibt die Entscheidung bestehen.
Zur Szene beim Spiel in Bern sagt der Schweizerische Fussballverband auf Anfrage: «Ohne kalibrierte Linie kann ein VAR den Entscheid des Assistenten betreffend Offside-Position von Lauper nicht umstossen. Er muss den Entscheid auf dem Platz stehen lassen. Die Distanz zum Spieler, welcher die vermeintliche Abseitslinie trägt und dem YB-Spieler, ist zu weit auseinander.» Die Praxis sei es, bei keinem klaren Beweis nicht zu intervenieren.
«Falschinterpretationen im Bereich des Abseits»
Auch bei der vermeintlichen Abseits-Position beim Spitzenspiel im Letzigrund wird auf die nicht vorhandene kalibrierte Linie verwiesen. «Nur mit diesen kann ein Abseitsentscheid im Detail aufgelöst werden – die angesprochene Szene war sehr knapp.» Entscheidend bei der Beurteilung sei unter anderem die Ballabgabe, welche im genannten Fall auf den im TV gezeigten Bildern nicht korrekt aufgelöst worden sei.
«Wenn man diese Bilder nicht zu 100 Prozent genau in die Betrachtung miteinbezieht, kommt es, wie in diesem Fall passiert, zu Falschinterpretationen im Bereich des Abseits. Die vorhandenen Bilder in Volketswil konnten in der ersten Aktion keinen klaren und offensichtlichen Fehlentscheid erkennen. Darum wurde das 2:0 bestätigt», so der SFV weiter.
Anders sieht die Situation bei der Penalty-Szene beim 1:0 aus. «Eine mögliche Intervention bei dieser Penaltyausführung liegt ausschliesslich in der Kompetenz beim Schiedsrichter-Team im Stadion. Fakt ist, dass zwar Kramer bei der Penaltyausführung klar im Strafraum steht, Fabian Frei knapp auch. Aufgrund dieser Aktion ist das Tor als korrekt zu werten.»