Super League: Gejammer über Geisterspiele geht auf die Nerven
Die Super League wird doch noch zu Ende gespielt. Freuen wir uns also auf ein packendes Saisonfinale! Aber bitte ohne Gejammer. Es nervt. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Super League und Challenge League nehmen den Betrieb am 19. Juni wieder auf.
- Die Aufstockung der Super League auf 12 Teams wird abgeblitzt.
- Das haben die Klubs und die Liga an der ausserordentlichen Generalversammlung entschieden.
Auch mit 50 Jahren schlägt Stéphane Chapuisat bei den Malley-Veteranen seinen berüchtigten Haken. Und noch immer stehen die Gegner auf dem falschen Bein, fallen auf seinen legendären Trick rein.
«Wir spielen, weil wir es so gerne tun. Bei uns ist jedes Spiel ein Geisterspiel. Aber das stört uns nicht im Geringsten», erklärt Chapuisat im «Blick».
Chappi, der erfolgreichste Schweizer Fussballer aller Zeiten, liebt den Fussball.
Seit heute Mittag ist endlich klar, dass die Super League und die Challenge League die Saison zu Ende spielen.
Der Entscheid ist richtig und alternativlos. Es wäre wohl zu einem Rechtsstreit-Debakel gekommen und einige Vereine wären möglicherweise Pleite gegangen.
Zudem hat der Bund mit dem Millionen-Hilfspaket den Vereinen den finanziellen Kunstrasen ausgerollt.
Dass Spiele ohne Fans und Stimmung in der Super League mühsam sind, bestreitet keiner. Nur: Das ewige Gejammer über die Geisterspiele geht auf die Nerven.
Die wahren Fans sehnen sich nämlich nach Fussball! Das packende Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Dortmund und Bayern vor leeren Rängen liefert den Beweis. Es hat schlicht begeistert. Leere Ränge hin oder her.
Und auch die Stammtischdebatten sind damit trotz Geisterspielen zurückgekehrt. Bürki muss diesen Ball halten, dem BVB wird ein Elfer verwehrt und Matthäus soll Favre in Ruhe lassen, tönt es. Ja, es kommt wieder Pfeffer in den Fussball-Alltag.
Die Spieler der Super League sollten sich von der Bundesliga inspirieren lassen. Das Niveau ist trotz fehlender Stimmung sehr hoch.
Und die Fans könnten jetzt das Beste aus der Situation machen. Statt Jammern freuen wir uns lieber auf die letzten 13 Runden und auf ein spannendes Meisterschaftsfinale.
Weil wir den Fussball so fest lieben. Wie Chappi.