Super League: Lugano, Sion und Basel im Visier der Juve-Ermittlungen
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Schweizer Clubs sind ins Visier der italienischen Staatsanwaltschaft gerückt.
- Es geht um Spielergeschäfte mit Juventus Turin.
- Mehrere Transfers mit dem FC Lugano, dem FC Sion und dem FC Basel werden untersucht.
Droht im Finanzskandal um Juventus Turin auch einigen Clubs aus der Super League Ungemach? Einem Bericht der «Gazzetta dello Sport» prüft die Turiner Staatsanwaltschaft mehrere Juve-Transfers mit Schweizer Beteiligung.
Glauben Sie, dass Juventus bestraft wird?
Die Staatsanwaltschaft untersucht Vorwürfe der Bilanzfälschung und Marktmanipulation in den Geschäftsberichten der Alten Dame. Laut «Gazzetta» werden dabei 22 Spielergeschäfte aus der jüngeren Vergangenheit näher unter die Lupe genommen.
Mehrere Lugano-Transfers werden geprüft
Gleich mehrfach wird dabei der FC Lugano erwähnt. Anfang 2019 wechseln Cendrim Kameraj und Roman Macek aus dem Juventus-Nachwuchs in die Super League. Am selben Tag gehen Nikita Vlasenko und Edoardo Masciangelo in die umgekehrte Richtung.
In den Unterlagen findet sich eine E-Mail, die auf eine Absprache hindeutet. Juventus-Sportkoordinator Federico Cherubini schreibt an Sportchef Fabio Paratici: «Lugano ist einverstanden: Sie wollen es auf Kameraj machen, gegen einen Spieler ihrer Wahl.»
Und auch der Doppelwechsel von Christopher Lungoyi und Kevin Monzialo im Januar 2021 wird von den Ermittlern untersucht. Lungoyi wechselte für 2,5 Millionen zu Juventus, zwei Wochen später ging Monzialo für die gleiche Summe in die Gegenrichtung.
Super League im Visier der Juventus-Ermittler
Auch ein Spielertausch mit dem FC Sion wird geprüft. Mattias Andersson wechselte im Sommer 2019 für vier Millionen von Juventus nach Sion. Sechs Monate später holten die Turiner dann Yannick Cotter für knapp fünf Millionen aus dem Wallis.
Ein Dokument, das bei Juventus beschlagnahmt wurde, dotiert dessen Wert ursprünglich nur mit 2,7 Millionen. Ein zweiter Spieler sollte ins Geschäft eingebunden werden, daraus wurde nichts. Kurzerhand wurde die Valuation von Cotter beinahe verdoppelt.
Und auch ein Geschäft mit dem FC Basel wird von den Ermittlern untersucht. Kaly Sene wechselte im Sommer 2020 für rund vier Millionen von Turin ans Rheinknie. Gleichzeitig holten die Turiner Albian Hajdari für fast die gleiche Summe aus Basel.