Super League: So läuft es bei den Millionen-Exporten dieser Saison

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Basel,

Anfang der Saison verkauften die Klubs der Super League zehn Profis für Millionen-Gebühren ins Ausland. Wie läuft es den Export-Schlagern bei ihren neuen Klubs?

Thierno Barry Super League
Thierno Barry war der Top-Export der Super League im Sommer-Transferfenster. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Super League läuft dieser Tage wieder das Transfer-Geschäft an.
  • Nau.ch blickt auf die Top-Exporte des Sommer-Transferfensters zurück.
  • Einige Millionen-Verkäufe haben im Ausland eingeschlagen – andere floppen aktuell.

Der Transfermarkt hat wieder geöffnet, in der Super League ist bereits Bewegung aufgekommen. So hat der strauchelnde Meister YB etwa Christian Fassnacht von Norwich City zurückgeholt. Ex-Nati-Star Steven Zuber hat beim FCZ angedockt, und Benjamin Kololli ist vom FC Basel nach Sion gewechselt.

Sehen wir auch im Winter Millionen-Transfers in der Super League?

Die grossen Transfer-Hammer wie im vergangenen Sommer sind im offiziell ab 15. Januar geöffneten Transferfenster aber eher nicht zu erwarten. Elf Transfer-Geschäfte jenseits der Millionen-Marke verzeichneten die Klubs der Super League im Sommer-Transferfenster. Nur einer davon – Kevin Carlos' Wechsel zum FCB – war Schweiz-intern.

Kevin Carlos Super League
Kevin Carlos war mit 3,4 Millionen der teuerste Transfer innerhalb der Super League. - keystone

Aber wie schlagen sich die zehn Millionen-Exporte der heimischen Liga bei ihren neuen Klubs? Nau.ch wirft nach einem halben Jahr einen ersten Blick auf die Zwischenbilanzen der Schweizer Export-Schlager – und der Transfer-Flops.

Thierno Barry – FC Basel zu Villarreal (14 Mio.)

Hätte man auf einen Abgang des FCB-Torjägers im Sommer gewettet, es wäre keine gute Quote gewesen: Dass der Franzose am Rheinknie bleiben würde, schien nach seiner Leistungs-Explosion in der Rückrunde ausgeschlossen.

Thierno Barry Super League
Thierno Barry war der Top-Export der Super League im letzten Sommer – und setzte sich bei Villarreal durch. - keystone

Folgerichtig wurde Barry mit einer Ablöse von 14 Millionen Franken auch zum teuersten Super-League-Export des Sommers. Bei Villarreal hat der 22-Jährige richtig eingeschlagen: In 19 Einsätzen stehen bereits sieben Treffer und zwei Assists zu Buche. Damit reichte es im Herbst sogar zum ersten U21-Aufgebot für Frankreich.

Renato Veiga – FC Basel zu Chelsea (14 Mio.)

Die wohl grösste Transfer-Überraschung des letzten Sommers war der Wechsel von Renato Veiga nach England. Der Portugiese lag mit einer Ablöse von 14 Millionen Franken gleichauf mit Ex-Teamkollege Thierno Barry. Erwartet hatte diesen Profit in der Super League niemand, wohl nicht mal in Basel.

Renato Veiga FC Chelsea
Renato Veiga spielt für den FC Chelsea vor allem in den weniger wichtigen Wettbewerben. - keystone

Wirklich durchgesetzt hat sich der Portugiese in London allerdings noch nicht. In der Premier League kommt Veiga gerade mal auf 176 Einsatzminuten. In der Startelf stand er dabei erst ein einziges Mal. In der Conference League spielte er dafür sechsmal durch – inklusive drei Skorerpunkte.

Ardon Jashari – FC Luzern zu FC Brügge (6 Mio.)

Das lange Hin und Her um den Ex-Captain des FC Luzern fand mit dem Wechsel nach Brügge sein Ende. Sechs Millionen spülte das Eigengewächs in die Kassen der Innerschweizer – letztlich deutlich weniger als ursprünglich erhofft.

Ardon Jashari FC Brügge
Ardon Jashari hat sich beim FC Brügge mittlerweile als Stammspieler etabliert. - keystone

Bei den Belgiern hat sich der zweifache Schweizer Nationalspieler längst unverzichtbar gemacht. Nach einem verhaltenen Start ist Jashari im defensiven Mittelfeld des belgischen Tabellenzweiten gesetzt. Zwei Tore und drei Assists in 23 Einsätzen stehen insgesamt zu Buche – ein geglückter Wechsel.

Liam Millar – FC Basel zu Hull City (3,5 Mio.)

Gänzlich glücklich wurde Liam Millar beim FC Basel nie – die Sehnsucht nach der englischen (Zweit-)Heimat war gross. Nach einer Leihe zu Preston North End wechselte der Kanadier deshalb im Sommer dauerhaft zum Zweitligisten Hull City. Basel kassierte für die Dienste des heute 25-Jährigen rund 3,5 Millionen.

Liam Millar Hull City
Liam Millar startete bei Hull City gut, verletzte sich dann aber schwer. - Hull City

Nach einem vielversprechenden Start ist die Saison des Kanadiers aber seit Mitte Oktober vorzeitig vorbei: Gegen Burnley riss sich Millar das Kreuzband. Ein Comeback noch in dieser Saison hat der Klub ausgeschlossen.

Nasser Djiga – FC Basel zu Roter Stern Belgrad (3 Mio.)

Der vierte von fünf Millionen-Verkäufen beim FC Basel war Innenverteidiger Nasser Djiga. Der mittlerweile 22-Jährige aus Burkina Faso war bereits in der Vorsaison von Rot-Blau an Roter Stern Belgrad verliehen. Im Sommer machte Crvena Zvezda die Verpflichtung dann fix.

Nasser Djiga Crvena Zvezda
Nasser Djiga erweckt mit seinen Auftritten für Roter Stern Belgrad internationales Interesse. - keystone

Für die rund drei Millionen Franken erhielt der serbische Top-Klub einen Stammspieler mit bereits 25 Einsätzen. In der Champions League spielte Djiga bisher in allen sechs Partien durch, auch in der Liga ist er gesetzt. Sein Marktwert ist seit der Verpflichtung deutlich gestiegen, mehrere Bundesliga-Klubs sollen Interesse zeigen.

Isaac Schmidt – FC St.Gallen zu Leeds United (2,95 Mio.)

Kurz vor Ende des Sommer-Transferfensters verliess Isaac Schmidt die Super League und den FC St.Gallen in Richtung der zweiten englischen Liga – bei Leeds United ist der 25-Jährige aber nur Ergänzungsspieler.

Isaac Schmidt Leeds United
Isaac Schmidt ist bei Leeds United nur Ergänzungsspieler. - Leeds United

Sieben Kurzeinsätze stehen für den knapp drei Millionen teuren Rechtsverteidiger bislang zu Buche. Insgesamt kommt der Schweizer Ex-Nachwuchs-Nationalspieler mit nigerianischen Wurzeln gerade einmal auf 25 Einsatzminuten. Unter den Export-Hits der Super League ist er damit nicht ...

Zan Celar – Lugano zu QPR (2 Mio.)

Mit 14 Treffern war Zan Celar im Vorjahr Torschützenkönig der Super League. Ein Abgang des slowenischen Nationalstürmers aus Lugano war dementsprechend keine grosse Überraschung. Rund zwei Millionen überwiesen die Queens Park Rangers für den 25-Jährigen an die Bianconeri.

Zan Celar QPR
Zan Celar hat bei den Queens Park Rangers noch nicht überzeugen können. - Queens Park Rangers

Seine Treffsicherheit scheint der Slowene allerdings im Tessin vergessen zu haben. In 22 Einsätzen für QPR kommt Celar gerade einmal auf zwei Treffer – beide beim 2:0-Sieg gegen Cardiff im November. Seit Mitte Dezember fällt der Ex-Torschützenkönig der Super League mit einer Oberschenkelverletzung aus.

Leonidas Stergiou – FC St.Gallen zu VfB Stuttgart (2 Mio.)

Nach einer einjährigen Leihe zum VfB Stuttgart wechselte Leonidas Stergiou im Sommer dauerhaft vom FC St.Gallen zum überraschenden Vizemeister der deutschen Bundesliga. Zwei Millionen Franken kassierten die Ostschweizer für den sechsfachen Nati-Spieler.

Leonidas Stergiou VfB Stuttgart
Leonidas Stergio wurde beim VfB Stuttgart von einer Verletzung ausgebremst. - keystone

Der Rechtsverteidiger ist bei den Schwaben in dieser Saison aber noch nicht zur Geltung gekommen. Eine Rückenverletzung bremste ihn zum Saisonstart aus, erst Ende November gab es den ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga. Bislang stehen sieben Einsätze über gerade einmal 291 Minuten zu Buche – da ist Luft nach oben.

Sayfallah Ltaief – FC Basel zu Twente Enschede (1,5 Mio.)

Rund eineinhalb Millionen Franken liess sich Twente Enschede die Dienste von Sayfallah Ltaief kosten. Das machte den 24-Jährigen zum fünft-teuersten Transfer des FC Basel im vergangenen Sommer. Rot-Blau stellt zugleich die Hälfte der zehn Millionen-Exporte der Super League im Sommer 2024.

Sayfallah Ltaief Twente Enschede
Sayfallah Ltaief hat sich bei Twente Enschede noch nicht durchgesetzt. - keystone

Ganz angekommen ist der linke Flügel beim Tabellen-Sechsten der Eredivisie aber noch nicht. Zwar stehen 25 Einsätze zu Buche, allerdings konnte der Tunesier dabei nur zwei Assists verbuchen. Zuletzt war Ltaief bei Twente meist als Joker im Einsatz.

Anthony Racioppi – YB zu Hull City (1 Mio.)

Der zehnt-teuerste Abgang der Super League im vergangenen Sommer war YB-Torhüter Anthony Racioppi. Der 26-Jährige hatte bei den Bernern das Goalie-Duell gegen David von Ballmoos verloren – und wollte weg. Hull City zahlte für den ehemaligen Schweizer U21-Nati-Torhüter rund eine Million Franken.

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Anthony Racioppi erlebte bei Hull City ein Debakel-Debüt. - Hull City FC

Die Hoffnung auf Einsatzminuten hat sich für den Genfer aber auch in England nicht erfüllt. Bei den Tigers ist der 26-Jährige erneut nur die Nummer zwei, erst einen Einsatz durfte er in dieser Saison absolvieren. Im Cup patzte er gegen Sheffield Wednesday ganz bitter, Hull City schied mit 1:2 aus.

Kommentare

User #3552 (nicht angemeldet)

Raus aus der Gurkenliga, viele sind dann völlig überfordert und kommen dann zurück. Hier benötigt man keine guten Fähigkeiten oder Leistung.

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