Super League: Sollen Dresswünsche von YB & FCB noch erfüllt werden?

Nau Sport
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Bern,

Auch in der Super League hoffen in den Stadien immer mehr Kids auf die Trikots ihrer Stars. Hunderte bringen ihre Kartonschilder mit. Macht das Sinn?

Super League
Eine Plakat-Flut, wie hier bei der DFB, gibt es auch in der Super League immer häufiger. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland geben erste Clubs bekannt, nicht mehr auf Trikot-Bitten einzugehen.
  • Diese Plakate haben in den letzten Monaten auch in der Schweiz stark zugenommen.
  • In der Sportredaktion von Nau.ch sind die Meinungen gespalten.

«Taulant Xhaka, darf ich dein Trikot haben?» Auch in den Schweizer Stadien nehmen Plakate wie dieses seit Monaten zu. Hunderte Kids und junge Fans bitten während den Spielen der Super League um die verschwitzten Leibchen ihrer Lieblings-Kicker.

In Deutschland hat mit Darmstadt ein erster Profi-Club auf die unglaubliche Nachfrage reagiert. Und erklärt, dass man nicht mehr auf die Trikotwünsche eingehen wird. Geht das nicht in die falsche Richtung?

Pascal Moser, Sport-Redaktor

«Als ich vor gut 21 Jahren als siebenjähriger Bub meinen ersten YB-Match besuchte, wirbelte Gürkan Sermeter bei Gelb-Schwarz im Mittelfeld. Wie hätte ich mich damals gefreut, hätte mir «Gügi» nach dem Spiel sein Trikot überreicht.

Was ist daran verkehrt, von seinem Idol ein Leibchen geschenkt zu bekommen? Mit den gebastelten Plakaten zeigen die jungen Fans ihre Hingabe. Und erhoffen sich dafür eine Erinnerung, die für immer bleibt.

Als Fussballer bist du nicht verpflichtet, dein Trikot nach dem Spiel auszuhändigen. Aber du solltest es zumindest dürfen. Diese Aktion, die schon manche Kinderaugen zum Strahlen gebracht haben, zu verbieten, finde ich absurd.

Lasst die Fans ihre Plakate machen und die Spieler selbst entscheiden, ob sie diese würdigen oder nicht.»

Pascal Moser Nau.ch
Pascal Moser ist Nau.ch-Sportredaktor. - Nau.ch
Was halten Sie von den Trikot-Bettlern in den Fussballstadien?

Christoph Böhlen, stv. Sportchef

«Niemand stört sich daran, wenn ein junger Fan vom Dress seines Idols träumt. Und gegen ein herziges «Bitte» auf einem selbstgebastelten Karton hat keiner was. Aber was in den letzten Monaten auch in der Schweiz auf den Tribünen los ist, spottet jeder Beschreibung.

Hunderte Kids stehen mit ihren Plakaten schon mitten im Spiel an der Seitenlinie. Und auch nach der Partie scheint es nichts Wichtigeres zu geben, als das Stück Synthetik-Stoff zu ergattern. Das Resultat des Lieblingsteams? Zweitrangig.

Wer sich einmal in der Nähe dieser Meute aufgehalten hat, der traut seinen Ohren kaum. Mit dem «Bitte» auf dem Schild hört bei vielen der Anstand auf. «Zesiger, gib dis Shirt», ist noch eine der freundlichsten Varianten, die dort zu hören sind.

Es ist verständlich, verzichten erste Clubs darauf, den Trikot-Betteleien nachzugehen. Es sind schlicht zu viele. Auch wenn dabei leider auch die Kids auf der Strecke bleiben, denen wirklich etwas am Shirt liegen würde. Und denen es auch nicht in den Sinn kommt, das Dress im Internet zu versteigern...»

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch

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