Super League: Übertriebener Jubel kostet die Clubs jetzt Geld
In der Super League gelten strikte Corona-Regeln. Den Profis ist es verboten, überschwänglich zu jubeln. Bei Verstössen greift die Liga jetzt konsequent durch.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer im Schweizer Profi-Fussball zu heftig jubelt, wird neu zur Kasse gebeten.
- Die Liga spricht wegen der Corona-Regeln Bussen aus.
- Viele Clubs ärgern sich hinter vorgehaltener Hand über die Sanktionen.
Seit heute Donnerstag sind in den Schweizer Fussball-Stadien wieder mehr Zuschauer erlaubt. Schon am Wochenende werden wieder mehrere tausend Fans ihr Team in der Super League anfeuern können. Unter Einhaltung von strengen Schutzkonzepten.
Diesen unterliegen seit dem Re-Start natürlich auch die Profis. Ein wichtiger Punkt bei den Vorgaben der Liga: Die Spieler sollen unnötigen Körperkontakt vermeiden.
Das traditionelle Einlaufen der beiden Teams fällt ebenso weg, wie das traditionelle Shake-Hands. Und: Auch der überschwängliche Torjubel soll vermieden werden.
Kein Pardon in der Super League
Also nur ein Ellbogen- oder Faust-Jubel bei einem späten Siegtor? In den Emotionen schwer vorstellbar, wie sich in den ersten beiden Runden der Super League und Challenge League gezeigt hat. Doch die SFL kennt kein Pardon – und greift rigoros durch!
Jubelt ein Team zu heftig, leitet der Disziplinarrichter der SFL ein Verfahren ein. Und das bereits konsequent seit der ersten Runde. Die Clubs haben anschliessend die Möglichkeit, eine Stellungnahme einzureichen. In dieser dürften wohl aktuell meist nur die Punkte «Emotionen» und «Macht der Gewohnheit» vermerkt werden.
Ärger wegen intensivem Jubel
Doch die Liga zeigt sich gnadenlos. Jubeln beide Teams überschwänglich, wird ein Verweis erteilt. Die Kosten von 400 Stutz müssen sich die beiden Vereine teilen, respektive: Sie werden dem Liga-Konto der Clubs direkt belastet.
Für die Vereine, die sich aufgrund der Corona-Pandemie finanziell sowieso strecken müssen, muss sich das wie ein schlechter Witz anfühlen. Klar fallen 200 Franken nicht allzu sehr ins Gewicht. Doch die Emotionen der Profis sind während eines Spiels wohl nur schwer kontrollierbar.
Zudem: Die Teamkollegen trainieren so oder so täglich zusammen und teilen sich auch die Garderoben. Wird der Hebel hier wirklich am richtigen Ort angesetzt?
Hinter vorgehaltener Hand ärgern sich viele Clubs über die Verordnung. Böse Zungen behaupten gar, dass in der Bussenkasse der Liga aktuell Ebbe herrscht. Schliesslich gab es seit Februar keine Choreos mehr in den Stadien – ergo auch keine Pyrotechnik.