Urs Meier

Urs Meier: Darum sind die Hands-Entscheide gegen YB und FCB korrekt

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Bern,

Die neuen Handsregeln sorgen auch in der Super League für Ärger bei Fans und Spielern. Schiri-Legende Urs Meier erklärt die Szenen für Nau.ch – und kritisiert.

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Hand aufs Herz: Ist dieser Penalty-Pfiff gegen den FC Basel gerechtfertigt? - srf.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Gleich zwei Hands-Szene sorgen in Super League für Diskussionsstoff.
  • Wann ist ein Hands jetzt noch ein Hands?
  • Die Schweizer Schiri-Legende Urs Meier klärt bei Nau.ch auf.

Hand aufs Herz: Kennen Sie sich mit den Handsregeln noch aus? In der Super League sorgt der Regelverstoss am Wochenende gleich doppelt für Ärger. Und hinterlässt hässige Fans!

Schiri-Legende Urs Meier erklärt auf Nau.ch, was er von den einzelnen Szenen hält

YB und FCB betroffen

Am Samstag trifft Nicolas Moumi Ngamaleu für YB zum 1:0 beim FC Sion. Doch der VAR greift ein und annulliert das Tor.

Was ist passiert? Eine Garcia-Flanke wird von Sion-Verteidiger Ndoye abgefälscht, der Ball fliegt aus kürzester Distanz an den Hinterarm von Christian Fassnacht. Der kann nicht reagieren.

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Wegen dieser Szene wird das Tor von YB aberkannt. - twitter/@zumrundenleder

Das Verdikt aus Volketswil: Handspiel! «Der Entscheid ist richtig, da der Ball einem angreifenden Spieler an den Arm geht. Das wird schon seit letzter Saison konsequent als Hands gewertet.»

Urs Meier: «Er nimmt das Risiko in Kauf»

Nächstes Beispiel? Am Sonntag taucht der FC Basel in Genf gegen Servette mit 0:1. Den einzigen Treffer der Partie erzielt Stürmer Schalk vom Penaltypunkt aus.

Auch dieser Pfiff stösst bei Fans und Spielern auf Unverständnis. FCB-Debütant Albian Hajdari fliegt der Ball an den Arm, Absicht ist keine zu erkennen. Trotzdem zeigt der Schiri auf den Punkt – der VAR schweigt.

Urs Meier
Urs Meier hat als Schiri den Final der Champions League 2002 geleitet. - zVg

Urs Meier, siebenfacher Schweizer Schiri des Jahres, sagt: «Hajdari nimmt hier schon ein Risiko in Kauf. Der Arm vergrössert die Körperfläche.» Und er erklärt: «Mit der aktuellen Linie, die nach der Regeländerung europaweit gefahren wird, kann man hier pfeifen», so Meier.

Super League
Ciriaco Sforza und der FCB ärgern sich über den Penaltypfiff. - Keystone

FCB-Trainer Ciriaco Sforza ist nach dem Spiel stinksauer. «Wo soll Hajdari mit der Hand denn hingehen? Soll er sie in die Hosentasche stecken?»

Auch der ehemalige Schweizer Spitzenschiri Urs Meier ist mit dem Regelwerk nicht glücklich. «Man sollte bei Handspiel mindestens einen oder besser zwei Schritte zurück machen. Aber jetzt hat man einen anderen Weg gewählt.»

Und er hält grundsätzlich fest: «Eine Regeländerung sollte für weniger Diskussionen sorgen, als zuvor. Wenn das nicht der Fall ist, bringt die Anpassung nichts», sagt er zu Nau.ch.

Neue Regeln, alte Diskussionen

Dass Hands-Regeln im Fussball für hitzige Diskussionen sorgen, ist nicht neu. Auf diese Saison hin haben die Fifa-Regelhüter vom IFAB aber nochmals an den Formulierungen geschraubt. Und wollen Hands im Sechzehner konsequent ahnden.

Fifa
Die IFAB zieht auf die neue Saison hin folgende Grenze. - ifab

Es wird die sogenannte «T-Shirt»-Grenze eingeführt. Ist der Arm angelegt, verläuft die Grenze circa unterhalb der Achselhöhle. Heisst: Ein Hands wird beim Tor nur dann geahndet, wenn der Ball den Arm unterhalb der Achselhöhle berührt.

Haben Sie die Hands-Regeln im Griff?

Zudem ist die Absicht, vor allem beim Verteidigen, nicht mehr das alleinige Kriterium. Sind die Arme nicht eng angelegt, kann dies also als unnatürliche Haltung interpretiert werden.

Alles klar, oder?

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